Vilseck: Dank Biogasanlage in Ebersbach - Immer ein warmes Schulhaus in Vilseck

Ein sehr engagierter Landwirt und Geschäftsmann ist Richard Weiß. Der Ebersbacher wagte sich 2010 an den Bau einer Biogasanlage. Aufgrund eines Gesetzes musste damals jeder Landwirt einen Raum für die tierischen Exkremente eines halben Jahres vorweisen können.

Das konnte der Siglhansl, so der Hausname, nicht. Also entschloss er sich zusammen mit seiner Frau Traude und seinen Kindern, zwei Gruben und ein Fahrsilo zu bauen und eben gleich Biogas zu produzieren. Der Platz neben seinem Hof reichte aber hierfür nicht aus.

Richard Weiß konnte Grundstücke zwischen Ebersbach und Vilseck erwerben und begann dort mit dem Bau der Biogasanlage. Diese wurde im Oktober 2010 in Betrieb genommen und wird seither zweimal täglich mit Gärsubstrat „gefüttert“.

Richard Weiß erzählt mit wenigen Worten, wie so eine Biogasanlage funktioniert. „In einem Fermenter mit Bakterien vergärt die Gülle bzw. die Mais-Silage. Während der Vergärung entsteht Gas. Mit diesem Gas werden zwei Motoren betrieben, die Strom erzeugen. Die anfallende Wärme von den Gasmotoren wird per Wasser- und Wärmetauscher in einer Wasserleitung zur Vilsecker Schule gepumpt. Für dieses Wärmenetz hat die AOVE die Baukosten getragen.

Die Stadt Vilseck beheizt mit der Abwärme das gesamte Schulgebäude. Auch das BRK-Seniorenheim profitiert noch von der überschüssigen Wärme. Um auch im Sommer die Wärme sinnvoll nutzen zu können, bauten wir 2013 eine zusätzliche Kammertrocknung, in der Getreide, Hackschnitzel, Scheitholz und andere landwirtschaftlichen Produkte getrocknet werden können. Der in der Biogasanlage erzeugte Strom wird an das Bayernwerk geliefert.“

Nach etwa 90 Tagen sei alles vergärt, fügt der 49-Jährige an. „Die Flüssigkeit kommt dann in den Nachgärer und weiter ins Endlager, von wo aus die Gülle wieder auf die Felder ausgebracht wird.“
Für den reibungslosen Ablauf in der Biogasanlage ist Richards Sohn Andreas zuständig. Er ist Landwirtschaftsmeister und kümmert sich mit Leib und Seele um den Betrieb.

Sein Bruder Alexander, dem die Meisterprüfung noch bevor steht, arbeitet überwiegend im neuen, großen Kuhstall. Dort sind zur Zeit 160 Milchkühe untergebracht, die von zwei Melkrobotern gemolken werden und die natürlich viel der benötigten Gülle produzieren. Und hier schließt sich der Kreis.

Familie Weiß (Siglhansl) bei der Einweihung ihres neuen Kuhstalls im September 2015. (Von links): Die Kinder Alexander, Bianca, Andreas mit den Eltern Traude und Richard.
Zum Foto „Biogasanlage“: Zwischen Vilseck und Ebersbach ist seit nunmehr 6 Jahren die Biogasanlage von Familie Weiß in Betrieb. Kirchturm und Burg Dagestein grüßen im Hintergrund

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