Vilseck: 20. Hilfstransport nach Rumänien - 20 Jahre deutsch-rumänische Schulpartnerschaft
Wieviel Idealismus ist nötig, um ein Hilfsprojekt über 20 Jahre fortzuführen? Wie viele Stunden Freizeit wurden dafür geopfert? Die Antwort ist kurz: Unzählige! Nach dem 20. Gütertransport soll aber nun definitiv keine weitere Sachlieferung mehr erfolgen, so meinen jedenfalls die drei Hauptakteure, Hans Grimm, Klaus-Dieter Seibold und Hermann Frieser. Doch richtig daran glauben können sie noch nicht. Eines aber ist sicher, die Freundschaft und die finanzielle Unterstützung werden weiter bestehen bleiben.
Seit 1996 gibt es die Partnerschaft der Volksschulen Vilseck und Freihung mit der deutschen Abteilung des Schillergymnasiums in Tirgu Mures. Fünfmal fand ein Schüleraustausch statt. Der deutsche Förderkreis „Rumänienhilfe“ unterstützt seitdem zwei Schulen, zwei Kindergärten, ein Krankenhaus und eine Kirche.
Lang ist die Liste der Gegenstände, die bei den nunmehr 20 Hilfstransporten nach Siebenbürgen gebracht wurden. Diesmal waren es vor allem die 75 Schülertische und 150 Stühle der aufgelösten Schlichter Schule, zwei Medienschränke samt Inhalt, 14 Tageslichtprojektoren und eine Sachspende des Paul-Ehrlich-Instituts Frankfurt mit 60 Rechnern und 40 Monitoren.
Hinzu kamen Pflegebetten und Rollstühle des Sanitätshauses Hellbach aus Amberg sowie Fahrräder, Sandalen, Kleidung und 50 Kartons mit Materialien für Schulen und Kindergärten. Das alles musste auf den Weg gebracht werden.
Allein schon das Verpacken und Verladen in der zur Verfügung gestellten Willax-Halle erforderte mehrere Großeinsätze aller Helfer und war nur durch großzügige Unterstützung vieler Sponsoren möglich. Zuvor aber musste alles mit Fahrzeugen herbeigeschafft und zwischengelagert werden.
Wie immer liefen die Fäden bei Hans Grimm zusammen, der auch für die Logistik des Transports und für die Reisevorbereitung der Helfergruppe zuständig war. So wurden die Hilfsgüter auf einen großen Sattelschlepper verladen, der sich danach sogleich auf den Weg nach Rumänien machte.
Das Helferteam, begleitet von Vilsecks Bürgermeister Hans-Martin-Schertl, reiste etwas später in zwei VW-Bussen über Österreich und Ungarn nach Tirgu Mures. Mit der Schulleitung und den Lehrkräften gab es dort einen großen Empfang, bei dem die deutsche Besuchergruppe mit Lob und Dank überhäuft wurde.
Auch Bürgermeister Hans-Martin Schertl zeigte sich über die 20-jährige Partnerschaft hocherfreut. „Möge die Verbindung noch viele Jahre weiterbestehen“, fügte er an. Zusammen mit den Schülerinnen und Schülern wurde bei einem Schulfest die deutsch-rumänische Freundschaft erneuert und eine große Tombola veranstaltet. Gemeinsam ließ man sich die mitgebrachten bayerischen Steaks und Bratwürste schmecken.
Beim großen Festabend überreichte Hans Grimm (Zweiter von rechts) Urkunden für die 20-jährige Freundschaft. (Von links) Bürgermeister Hans-Martin Schertl, Kindergartenleiterin Monika aus Sagar, Rektorin Liliana vom Schillergymnasium Tirgu Mures, Hans Grimm und Übersetzer Zlotan
Auch die Griechisch-orthodoxe Kirche in Sagar wurde wieder mit einer Spende bedacht. Der koptische Chor sang zu Ehren der deutschen Gäste
Vom Erhalt der Schulmöbel aus Schlicht konnte sich die deutsche Gruppe vor Ort in der Grundschule in Sagar selbst überzeugen
Schülerinnen und Schüler führten beim Schulfest in Tirgu Mures einen rumänischen Volkstanz auf. Anschließend feierte man die langjährige Partnerschaft und ließ sich bayerische Grillspezialitäten munden
- Aufrufe: 1842