Vilseck: Nach der Wallfahrt ist vor der Wallfahrt - „Nächt’s Joahr geh‘n ma wieder mit af Geßmastaa!
An Pfingsten und Dreifaltigkeit 2018 sind wir wieder dabei! Dies steht heute schon für die vielen Wallfahrer der Großgemeinde Vilseck fest. An zwei Wochenenden im Jahr machen sich Pilger aus Vilseck, Sorghof und Schlicht auf den Weg zur heiligsten Dreifaltigkeit nach Gößweinstein. Am bekannten Gnadenort in der Fränkischen Schweiz beten sie in ihren Anliegen um Schutz und Hilfe und danken für empfangene Gnaden.
Der mühsame Weg, zu Fuß etwa 25 Kilometer, muss dabei zweimal bewältigt werden, am Samstag und am Sonntag, also hin und zurück. Auch wenn ein Teil der Strecke mit dem Bus zurückgelegt wird, erfordert die Wallfahrt doch Kraft und Ausdauer, und dies schon seit dem 17. Jahrhundert.
Damals herrschte die Pest im Lande. Es starben viele Menschen eines qualvollen Todes. In ihrer Not versprachen die Gläubigen, sich alljährlich auf die Wallfahrt nach Gößweinstein zu begeben. Unter welch beschwerlichen Umständen und mit welcher Ausrüstung dies einst geschah, können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen. Und doch ist es gegangen und geht seit Generationen weiter. Das Gelübde wird noch immer treu erfüllt.
„Mal sind es mehr Teilnehmer, mal weniger“, sagt Pilgerführer Peter Ziegler aus Vilseck. Er weiß aber auch, dass das gemeinsame Gehen, Beten und Singen seinen besonderen Reiz hat und deshalb sicher Bestand haben wird. Jedenfalls freuen sich die meisten Wallfahrer kurz nach ihrer Rückkehr schon wieder auf das nächste Mal und kündigen an: „Nächt’s Joahr geh‘n ma wieder mit af Geßmastaa!“
Das alte Bild von 1959 zeigt die Vilsecker Wallfahrer mit ihrem früheren Pilgerführer Peter Friedl (links). Das Schuhwerk und die Kleidung von damals wären für die heutige Zeit undenkbar
Auch die Streckenführung hat sich im Laufe der Jahre immer wieder geändert. Einst machte die Wallfahrergruppe noch Rast in Pottenstein
In den 70er Jahren fungierte Hans Schertl als Pilgerführer. Auch da trugen die Damen bei der Wallfahrt noch keine Hosen
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