Vilseck: Die Geschichte des Bergfestes - Bergfestwoche beinhaltet immer das Fest Kreuzerhöhung

Das Vilsecker Bergfest hat eine lange Tradition. Seit Generationen ist das schmucke Bergkirchl Anlaufstation und Wallfahrtsziel vieler Gläubiger. Täglich gehen oder fahren während der Bergfestwoche die Menschen hinauf nach Axtheid-Berg, um dort zu beten.

Die Festwoche beinhaltet immer den 14. September, an dem das Fest Kreuzerhöhung gefeiert wird. In diesem Jahr trifft das Patrozinium der Bergkirche auf den Freitag, wo um 8.30 Uhr und 18.30 Uhr besondere Gottesdienste stattfinden.

Die Historie besagt, dass der Förster Martin Schneider 1730 ein hölzernes Kreuz anfertigen und an der Triebwegbrücke aufstellen ließ. Als der Zahn der Zeit daran nagte, zimmerte der Schreinermeister Matthias Frey eine schützende Holzverkleidung um das ausgebesserte Kreuz und brachte dies an einer Föhre auf dem Weg nach Neuhammer an.

1763 ließ Stadtpfarrer Georg Michael Gärtner das Christusbild auffrischen, an einem neuen Kreuz befestigen und in die kleine Kapelle des Traubenwirts Heinrich Meyer auf den Triebwegberg, jetzt Axtheid-Berg, zur Verehrung bringen.

1804 musste die Kapelle, die inzwischen auch baufällig war, auf Erlass der bayerischen Regierung abgerissen werden, da man der Meinung war, dass sämtliche, nicht ordentlich geweihte Kapellen Diebsgesindel als Schlupfwinkel dienen würden und somit sicherheitsgefährlich wären.

Die Vilsecker Pfarrfamilie aber konnte ihre einstige Wallfahrtskapelle nicht vergessen und wagte sich mit Unterstützung des Handelsmanns Bartholomäus Kopf 1823 an den Bau einer neuen Kapelle, die am 17. April 1827 eingeweiht wurde.

Da die Kreuzverehrung von Jahr zu Jahr zunahm, erwies sie sich bald als zu klein. Der Buchbinder und Handelsmann Joseph Meixner fasste daraufhin 1843 den Plan, das Kirchlein zu vergrößern und sammelte dafür sechs Jahre lang Spenden. 1849 konnte mit dem Erweiterungsbau begonnen werden, der 1862 fertiggestellt wurde.

Tischler Franz Ringer fertigte die Altäre, die Kanzel, Kirchen- und Beichtstühle und das Orgelgehäuse. Der Amberger Maler Ernstberger fasste die Altäre und malte die Bilder der Seitenaltäre. Von seiner Rom-Reise brachte der bischöfliche Administrator Johann Galler von Regensburg, ein Vilsecker Schuhmachersohn, ein Kreuzpartikel mit, das er fassen ließ und der Bergkirche verehrte.

1872 wurde das Kirchlein wiederum restauriert. 1912 stifteten Johann und Margareta Specht, Hausname Hammerspecht, den jetzigen barocken Hochaltar.

Die Vilsecker waren stets bestrebt, ihr Heiligtum nicht verkommen zu lassen. So wurden auch 1938 und 1980 das Bergkirchl und sein Umfeld auf Vordermann gebracht. Die letzte große Innen- und Außenrenovierung fand 2009 statt.

Im Vilsecker Bergfestbüchlein, erschienen 1935, wird unter anderem von einem von Rom erwirkten Ablass berichtet, von einer Oktav, von Hochämtern, gesungenen Litaneien, Buß- und Sühneandachten, Kreuzpartikelverehrungen, Wald- und Kreuzwegandachten und Lichterprozessionen. Aus Haag, Freihung, Großschönbrunn und Kaltenbrunn sind die Wallfahrer zur Bergkirche gepilgert, ist dort zu lesen.

Möge das Vilsecker Bergfest auch im 21. Jahrhundert zum Ziel der Gläubigen werden und weiterhin Bestand haben im Reigen der Bergfeste unseres Landkreises.

Viele Gläubige lauschten im Freien in den 1950er Jahren den Worten des Bergfestpredigers

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Bei der sogenannten Baracke und am Bratwurststand herrschte nach den Gottesdiensten auch damals schon Hochbetrieb

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