Vilseck: Kapellen Unterweißenbach, Oberweißenbach und Wickenricht
In der Reihe „Kapellen in der Großgemeinde Vilseck“ besuchen wir heute drei weitere Kleinode unserer Heimat. Von Schlicht kommend auf der Kreisstraße AS 5 biegen wir am Hinweisschild nach Unterweißenbach rechts ab und überqueren das Bahngleis.
In Unterweißenbach geht der Blick nach rechts auf die Anhöhe hinauf. Dort steht seit mehr als 100 Jahren die Kreuzkapelle, die im Besitz der Familie Kredler ist und von ihr schon mehr als 50 Jahre liebevoll gepflegt wird.
1913 wurde durch Josef Gnan, dem Großvater von Josef Kredler, der im Februar 2018 verstorben ist, eine Muttergottesgrotte errichtet mit der Bitte um Beendigung der tödlichen Typhusfälle in seiner Familie.
Nach glücklicher Heimkehr aus dem 1. Weltkrieg bauten Josef Gnan und sein Stiefbruder Bartholomäus Gnan die Grotte zu einer Kapelle um. Leider wurde vor etwa 15 Jahren eine Holzfigur aus der Kreuzigungsgruppe entwendet, die bisher noch nicht wieder ersetzt werden konnte.
Nach dem tragischen Seilbahnunglück von Kaprun im Jahre 2000, bei dem 20 Mitglieder des Skiclubs Unterweißenbach ihr Leben lassen mussten, wurde neben der Kapelle ein Kreuz mit Gedenkstein mit den Namen der Opfer errichtet. Alljährlich wird an der Kapelle beim Hüttenfest des Skiclubs ein Gottesdienst gefeiert und der Unglücksopfer gedacht.
Kreuzkapelle in Unterweißenbach mit Gedenkstein und Innenraum
Der Straße weiter folgend, finden wir in Oberweißenbach auf dem Anwesen der Familie Trummer eine Kapelle zu Ehren Mariens. Die Großeltern des jetzigen Hofbesitzers Alfons Trummer verwirklichten mit dem Bau der Kapelle einen langgehegten Wunsch.
Die auf dem Altar stehende Figur wurde von dem Zillertaler Schnitzer David Eder angefertigt und stellt Maria, die unbefleckte Empfängnis, dar. Die Messingglocke mit ihrem hohen Klang stammt aus Tirol. Am 4. Mai 1997 wurde die Kapelle durch Pfarrer Martin Schultes eingeweiht.
Kapelle zu Ehren Mariens, Oberweißenbach
In der nächsten Ortschaft, Wickenricht, befindet sich ebenfalls eine Marienkapelle, die auch 1997 eingeweiht wurde. Landwirt Georg Dotzler, Vorsitzender des Kapellenbauvereins erzählt, dass die einstmals bestehende Kapelle wahrscheinlich in der Zeit der Säkularisation abgerissen wurde.
Mit dem Bau der neuen Kapelle und eines Brunnens sei nun ein Ortsmittelpunkt geschaffen worden. Die Dorfgemeinschaft habe mit Hand- und Spanndiensten sowie mit Spenden kräftig mitgeholfen. Auch gab es Zuschüsse von kirchlicher und kommunaler Seite.
Das Marienbild malte der Kunsterzieher am Doktor-Johanna-Decker-Gymnasium Amberg, Herbert Warzecha. Die Wickenrichter kommen dort zu Maiandachten und zum Rosenkranzgebet zusammen.
Marienkapelle in Wickenricht
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