Vilseck: St. Nepomuk nicht mehr obdachlos
Seit vielen, vielen Jahren steht er in der Nähe des Vilsecker Wahrzeichens, des Vogelturms. Einst bewachte er die Brücke, die über den Stadtgraben führte, der heilige Nepomuk.
Die Stadt Vilseck errichtete 1720 dem Heiligen ein Standbild aus Sandstein auf einer Mauer bei der ehemaligen Zugbrücke. Diese Mauer teilte die gepflasterte Straße. Ihren jetzigen Standort bezog die Figur erst in den 1920er Jahren bei der Erbauung des Vilshauses. Ursprünglich stand sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
Im Laufe der Jahre wurde die Figur alt und gebrechlich. Lausbuben hatten ihr sogar die Nase gebrochen und später noch den Kopf abgeschlagen. Auch die marode Überdachung setzte der Statue wettermäßig stark zu. Nun hat sich die Stadt Vilseck des Heiligen erbarmt und ihm wieder zu Ansehen und einem guten Aussehen verholfen. Auch ein neues Kupferdach schützt ihn jetzt vor Regen und Schnee.
Der heilige Nepomuk lebte um 1350 und war ein böhmischer Priester und Märtyrer. Nach der Legende entsprang ein Streit mit König Wenzel, da Nepomuk sich weigerte, das Beichtgeheimnis zu brechen. Er habe dem König nicht preisgeben wollen, was dessen Frau, von Wenzel der Untreue verdächtigt, ihm anvertraut hatte.
Daraufhin habe ihn der König foltern und anschließend von der Prager Karlsbrücke ins Wasser stürzen lassen. Das war 1393. Seit dieser Zeit genießt St. Nepomuk eine ganz besondere Verehrung in der Oberpfalz. Der Heilige wurde 1729 von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen.
Auf einer alten Postkarte abgebildet, befindet sich der heilige Nepomuk noch auf der gegenüberliegenden Straßenseite
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts steht die Nepomukfigur auf der Mauer des Anwesens Fenk (Torhouder). Der Verkehr führte damals noch durch den Vogelturm. Im Hintergrund sieht man das Amtsgerichtsgebäude auf dem Marktplatz, das 1973 abgerissen wurde.
In neuem Glanz erstrahlt der heilige Nepomuk neben dem Vogelturm und grüßt die Besucher der Stadt
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