Vilseck: Benefizkonzert gibt Hoffnung - Musik am Tag der deutschen Einheit
Ein fester Termin ist für viele Musikliebhaber das Benefizkonzert am Tag der deutschen Einheit. Dazu lädt alljährlich der Verein „Vilseck gibt Hoffnung“ in die Pfarrkirche St. Ägidius ein und spendet den Erlös den Ärmsten der Armen.
Pfarrer Pater Robin Xavier wünschte zu Beginn Freude mit Musik am Feiertag und Friede in der Einen Welt.
„Was gibt es Passenderes, als gerade heute so inbrünstig von Freiheit zu singen?“ fragte Vorsitzender Franz-Josef Einhäupl nach dem Auftritt des Kirchenchores Schlicht, der unter der engagierten Leitung von Heinz Krob den berühmten Gefangenenchor aus der Oper Nabucco von Guiseppe Verdi beeindruckend intoniert hatte. Mit „Panis Angelicus“ von Cesar Franck bestachen die Sängerinnen und Sänger aus Schlicht durch einen ausgewogenen Vortrag.
Bereits zum vierten Mal wirkte der 17-jährige Lukas Schöpf an der Orgel mit. Der junge Gymnasiast aus Gressenwöhr, der seit der 7. Klasse Orgelunterricht bei Bernhard Müllers, Amberg, nimmt und sich nebenbei an der Kirchenmusikschule Regensburg weiterbildet, überzeugte mit fast schon routinierter Sicherheit beim Präludium in g-Moll von Nicolaus Bruhns.
Einen besonders starken Eindruck hinterließen die „Blechernen Sait’n“ aus Schnaittenbach, die erstmals in Vilseck zu hören waren. In ihrer äußerst ungewöhnlichen Instrumentenzusammensetzung ernteten Ingrid Gericke (Zither), Franz Gericke (Tuba und Gesang) und Josef Donhauser (Gitarre) reichlich Beifall. Gleich zu Beginn ließen sie Louis Armstrong wieder aufleben, dessen Stimme von Franz Gericke bei den Stücken „When the saints“ und „Dream a little dream“ faszinierend echt wiedergegeben wurde.
Etwas ruhigere Töne schlug die Gruppe, die kürzlich den Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz 2019 in der Sparte Volksmusik erhalten hatte, bei „Mi Carozon“ und „Roter Himmel, blaue Wolken“ an. Virtuos ließ dabei Ingrid Gericke ihre Finger über die Zither gleiten und wurde dennoch von Tuba und Gitarre klanghaft nie in den Hintergrund gedrängt.
Nach den feurigen Saitenklängen von „Flores para ti“ bildete Lukas Schöpf an der Kirchenorgel einen erhebenden Kontrast mit „Andante alla Marcia“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy und stellte so sein großes Talent wiederum eindrucksvoll unter Beweis.
Nach dem Lied „Reicht euch die Hände für den Frieden dieser Welt“ von Otto Groll drückte der Kirchenchor Schlicht seine Freude am Leben im gleichnamigen Stück aus. In gewohnt souveräner Art untermalte Franz Winklmann die Vorträge auf dem Keyboard.
Das von Lorenz Meierhofer neuzeitlich arrangierte Mozartwerk „Uns’re kleine Nachtmusik“ brachte der Chor gekonnt und sicher zu Gehör. Als „Die Glocken von Isola Bella“ verklungen waren, applaudierten die Zuhörer begeistert.
Den Schlusspunkt setzten die Blechernen Sait’n mit „What a wonderful world“, und zeigten in Louis-Armstrong-Manier erneut ihre Vielseitigkeit.
Franz-Josef Einhäupl dankte am Ende den Mitwirkenden für ihr unentgeltliches Auftreten. Mit Nachhaltigkeit unterstütze der Verein „Vilseck gibt Hoffnung“ die Missionsarbeit von Pater Lagleder in Südafrika, betonte er. Dort würden Menschen in allen Bereichen ausgebildet und ihnen somit langfristige Perspektiven eröffnet, fügte er hinzu. Volle Spendenkörbchen waren der Dank des Publikums für die dargebotenen Leistungen.
Für den Beifall des Publikums danken neben dem Kirchenchor Schlicht Organist Lukas Schöpf (links vorne) und daneben Chorleiter Heinz Krob, sowie Ingrid und Franz Gericke von den Blechernen Sait’n (rechts). Vereinsvorsitzender Franz-Josef Einhäupl (hinten, Fünfter von rechts) freut sich über das gelungene Benefizkonzert
Einen wahren Ohrenschmauß boten die Blechernen Sait’n mit Franz und Ingrid Gericke und Josef Donhauser in der Pfarrkirche St. Ägidius
Mit gut ausgewählten und vorgetragenen Melodien bereichert der Kirchenchor Schlicht unter Leitung von Heinz Krob das Konzert. Am Keyboard Franz Winklmann
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