Anna Ritter feierte 95.ten Geburtstag
Anna Ritter, die Seniorchefin des gleichnamigen Gasthauses im „Herzen Hahnbachs“, ist mit ihren 95 Jahren noch ungewöhnlich fit
An Allem ist sie interessiert und noch immer hilft sie unermüdlich, wo sie kann. Auch ihr „Rollator-Sport“ für Spaziergänge in und um den Markt, zu Kindern in der Frohnbergsiedlung oder zu einem Friedhofbesuch sind der Witwe wichtig.
Aber auch politische und religiöse Bildung will sie nicht missen, obwohl das Lesen nur noch mit Lupe möglich ist und auch das Gehör „nicht mehr das Beste“ ist.
Liebgewordene Riten bleiben ihr das Studieren von Tages- und Wochenzeitungen, der sonntägliche Besuch der Eucharistiefeier, von Andachten, aber auch von kulturellen Veranstaltungen sowie die Mithilfe in und ums Gasthaus.
Zu ihrem Geburtstag am vergangenen Freitag gratulierte Hahnbachs dritte Bürgermeisterin Evi Höllerer auch im Namen von Landrat Richard Reisinger und übereichte ihr neben Geschenken die silberne Ehrenmedaille des Landkreises
Für die Pfarrgemeinde und die Pfarrsenioren war Ruhestandspfarrer Hans Peter Heindl gekommen, um ihr mit den Gästen zusammen ein Ständchen zu bringen.
Auch die Vorsitzende des Frauenbunds Hildegard Gallitzendörfer und der Kneippverein gratulierten sowie zahlreiche Verwandte und Bekannte.
Die Jubilarin wurde am 1. Juni 1928 auf dem Haarhof, einem Einödhof bei Schwandorf dem Landwirtsehepaar Rosalie und Josef Mayer geboren. Als zweitälteste von sieben Kindern wuchs sie mit Maria, Martin, Josef, Hans, Rosalie und Cilli dort „bei viel Arbeit an der frischen Luft“ auf. Leider leben nur noch ihre beiden jüngeren Schwestern Rosalie und Cilli.
„Gut“, meist sogar „sehr gut“ waren alle ihre Noten in der Volksschule in Neukirchen. Doch nach ihrer Schulzeit war in erster Linie ihre Arbeitskraft gefragt und die verschiedensten landwirtschaftlichen Arbeiten warteten auf die 14jährige: vom Kühehüten, dem Melken mit der Hand bis hin zum Korn mähen mit der Sense und vieles mehr.
Der Besuch der Haushaltungsschule in Amberg bereitete sie dann weiter auf die damaligen Anforderungen einer Hausfrau und Mutter vor.
Mit 18 Jahren sollte sie „nur vorübergehend“ bei ihrer kinderlosen Tante Maria Weiß, welche ihren Bruder Hans adoptiert hatte, auf dem Bauernhof in Kümmersbuch aushelfen. Daraus wurden aber dann acht Jahre.
In dieser Zeit lernte sie ihren Mann Anton Ritter, den Hahnbacher Braumeister, Gast- und Landwirt, kennen und lieben. Am 18. Mai 1954 fand ihre Hochzeit statt. Fünf Kindern, drei Mädchen, Marianne, Rosalie und Kunigunde, und zwei Jungen, Josef und Anton, schenkte sie das Leben, Tochter Gunda verstarb aber schon 1972.
Gemeinsam mit ihrer Familie wagte sie 1976 eine Neustrukturierung des Familienbetriebs mit dem Abriss und Neubau von Saal und Gasthaus. Auch die alte Brauerei wurde abgerissen. Sohn Josef, der Metzger und Koch gelernt hatte, übernahm 1985 mit seiner Frau Martina den großen Betrieb, dessen Küche konstant einen sehr guten Ruf hat.
Wir von "awz-hahnbach.de" wünschen der Jubilarin ALLES Gute, Gesundheit und Wohlergehen.
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