Die Bierfässer - Anna Ritter, die Seniorin des Gasthauses Ritter in Hahnbach erinnert sich noch gut an die Tage, an denen gepicht wurde
Fässer wurden nicht erst für das Bier erfunden. Sie waren vorzugsweise aus Eichenholz und ein geeignetes Transportmittel unter anderem für Salz und viele andere Lebensmittel in fester oder flüssiger Form
Um Neutralität und Lebensdauer zu erhöhen, aber vor allem aus hygienischen Gründen musste man die Bierfässer regelmäßig auspichen.
Dies konnte durchaus einen ganzen Tag dauern und brauchte manche Vorbereitung. Mit einer brennenden Fackel wurde zuerst durch das Spundloch das innere, vorhandene Pech flüssig gemacht. Dann wurde dieses in einen Kupferkessel geleert und aufgekocht.
Das heiße Pech goss man ins Spundloch des Fasses zurück und verschloss dieses. Dann galt es das Fass zügig auf Leitern zu heben und mit ruhiger Hand längere Zeit hin und her zu rollen. Schließlich sollte das Pech ja das ganze Fass so gleichmäßig wie möglich abdichten.
Überschüssiges Pech wurde in den Kessel zurückgeschüttet und wieder aufgekocht. War man sich sicher, dass das Pech in den Fässern gut verteilt und das Fass abgekühlt war, überprüfte man dessen Dichtigkeit mit Wasser bevor man die Fässer wieder zurück in den Abfüllkeller rollte.
Übriggebliebenes Pech blieb im Kessel und wurde fürs nächste Mal aufgehoben.
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