Ein Mosaik des uralten Hahnbacher Marktwappens von Herbert Demleitner ziert seit Neuestem das große Treppenhaus im Hahnbacher Rathaus
Zufrieden zeigten sich nach erfolgter Anbringung Künstler Herbert Demleitner und Bürgermeister Bernhard Lindner, der für seinen steten Einsatz für seine Heimatgemeinde dankte
Künstler und Bürgermeister freuten sich sehr über dessen unerwartete Wiederentdeckung „in bestem Zustand“ durch Jürgen Huber, den „Mitarbeiter für Grün“ im Rathaus.
Dieser fand bei einer Suche im Keller des Rathauses per Zufall das fast einen Meter große schwere und circa 80 Kilogramm schwere Mosaik. Herbert Demleitner, dem Hahnbach schon viele künstlerisch wertvolle Arbeiten verdankt, war Anfang der 70iger Jahr vom damaligen Hahnbacher Bürgermeister und MdL Herbert Falk beauftragt worden, ein repräsentatives Gemeindewappen zu erstellen.
Herbert Demleitner entschied sich für eine massive Variante in Mosaik. Damals gab es noch zwei Firmen in Deutschland, welche Mosaiksteine verkauften. Eine davon war in Marktredwitz und Demleitner holte von dort schließlich seine Arbeitsgrundlage. Dadurch, dass es diese nun schon seit Langem nicht mehr gibt, bleibt das Mosaik offensichtlich nun ein nicht wiederholbares, sprich einmaliges Kunstwerk.
Als geschickter Maler, Zeichner und Mosaikfachmann suchte Demleitner zuerst nach Vorlagen. Als geschichtsinteressierter Kenner wusste er, dass in der 1508 erbauten Kastler Klosterkirche eines der ältesten erhaltenen Wappen der Gemeinde mit einem stolzierenden Hahn im Langhaus der Kirche als Dank für Spenden zur Erbauung angebracht war.
Natürlich musste die Vorlage vergrößert, die gekauften Mosaiksteine geviertelt und mit kleinen ein Zentimeter mal ein Zentimeter großen Steinchen angelegt werden. Auf Papier und seitenverkehrt entstand dann in unzähligen Arbeitsstunden das große Wappen, das am Ende mit Zement in der rechten Form ausgegossen wurde.
Der Wunsch von Bürgermeister Herbert Falk war anfangs, dies als Gemeindewappen verwenden zu dürfen. Doch die Regierung der Oberpfalz lehnte es ab, da zu einem Teil der Bach am unteren Rand fehlte und auch das weiß-blaue Querband, welches auf die Zugehörigkeit zu Bayern verweist.
So fand das Große Wappen schließlich seinen Weg in die benachbarte Max-Prechtl-Schule. Jahrzehnte lang begrüßte es im damaligen Haupteingangsbereich an der Max-Prechtl-Straße Tausende von Lehrkräften und Schülern. Doch bei einer der Renovierungen verstaute man es offensichtlich vorsichtshalber und vielleicht zu Schutzzwecken im Rathauskeller, wo es bis zu seiner Wiederentdeckung blieb.
Sein Finder, Jürgen Huber, war von seinem Fund sofort begeistert und ahnte auch gleich, wer der Urheber sei. Dieser hatte ja auch für die 900-Jahr-Feier und das Spektakel auf dem Frohnberg ein ähnliches Wappen erstellt, zudem verwies im unteren Bereich ein HD auf Demleitner.
Auf Nachfragen bestätigte dies der 92jährige hoch erfreut und schon ging umgehend der Auftrag an die Mitarbeiter des Bauhofs, das bestens erhaltene Wappen gut sichtbar für alle Eintretenden im Treppenbereich des Rathauses aufzuhängen.
Größe und Gewicht erforderten dafür ein eigenes stabiles Gerüst und eine extra starke Aufhängung, um die Sicherheit für Kunstwerk und Passanten zu garantieren.
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