"Ehemalige oder existente Gasthäuser unserer Gemeinde" - Heute: Einstige Schankwirtschaft in Frohnhof mit Wirtshausg`schicht´n

Frohnhof

1285 wird die Ortschaft als Hertzogenhof, welches zum Vilsecker Amt gehöre, erwähnt. Doch 1326 ist der Ort Frohnhof, welches Dr. Heribert Batzl (Marktgemeinde Hahnbach, S. 310) mit „Herrenhof“ übersetzt, im Amt Hahnbach eingetragen.

1444 und 1495 werden dort zwei Huben angegeben, also Ländereien, die jeweils eine Familie ernähren können.

1569 gehören in Frohnhof vier Untertanen zur Vogtei Hahnbach. 1661, fast 100 Jahre später, weiß man auch erst von acht Untertanen und drei Inwohnern, also Mietern, und 1792 auch nur von sieben Untertanen, welche in diesen beiden Jahrhunderten dem Landrichteramt Amberg unterstanden.

Der Hausname „Schloßhans“ gehört zur Hausnummer 5. Besitzer sind die Familien Siegert (1833) Luber (1863), Graf (1863 und 1909) und Grabmeier (1928).

1930 kaufen Michael und Anna Wankerl, die aus der Gegend um Nittenau kommen, das Anwesen.

Tragik und Wundersames

Eine Tragödie und ein „Wunder“ führen schließlich zum Eröffnen einer Schankwirtschaft. So verunglückt 1930 Michael Wankerl viel zu früh tödlich. Als sich wenig später seine hochschwangere Witwe Anna im Haus aufhält, stürzt dieses zu allem Unglück auch noch ein. Doch sie bleibt „wie durch ein Wunder“ unverletzt! Aber nun war guter Rat teuer.

Um das Haus wieder aufzubauen und Geld neben der kleinen Landwirtschaft hinzuzuverdienen, eröffnet man eine Schankwirtschaft. Diese besteht schließlich von 1930 bis 1957. Denn Franz Krusch betreibt sie weiter, zusammen mit seiner Frau Margarete, einer geborenen Wankerl.

Solche nicht!

Aus dieser Zeit ist eine Begegnung mit einem Soldaten überliefert, der von seiner Teilnahme am Russlandfeldzug im zweiten Weltkrieg berichtete.

Auf der Suche nach Essbarem sei dieser einmal zu einer alten Frau gekommen. Diese konnte ihm aber nichts geben, da sie selber nichts mehr hatte. Nachdem er daraufhin eigenhändig das ganze armselige Häusl durchsucht hatte und rein gar nichts fand, so erzählte er lachend, habe er die Bettdecke der Frau aufgeschlitzt und deren Inhalt verstreut.

Beim Verlassen warf er der Alten noch die Worte hin: „Das hast du nun davon!“ Doch da war der ehemalige Soldat bei Frau Krusch genau an die Falsche geraten. Zornig dirigierte sie den verdutzten Mann nach draußen mit den Worten: „Solche wia di, brauchma da herin niat!“ Respekt! kann man da nur sagen.

Schließlich wird die Hofstelle an die Frohnhofer Familie Gerhard Graf verkauft, welche das Haus 2008 abriss und an gleicher Stelle einen Neubau errichtet.

Zu den Bildern, welche Franz Krusch liebenswerterweise zu Verfügung gestellt hat

Das große erste Bild wurde um 1935 aufgenommen: rechts Hans Wankerl, im Fenster Anna Wankerl. Die Kinder sind von links nach rechts: Michael, Theresia (verheiratete Rau), Anne (verh. Richter) und Margarethe (*21.7.1930) (verh. Krusch).

Die einzelne Frau auf dem zweiten Bild links ist Anna Wankerl, die Großmutter von Franz Krusch (*27.11.1957).

Daneben das dritte Bild rechts zeigt von links nach rechts: Margarethe Wankerl, geb. Wagemann, Josef Krusch, Michael Wankerl, Franz Krusch, Margarethe Krusch, die Kinder sind Kurt und Franz Krusch, davor sitzt Norbert Wankerl.

Das untere Foto links, zeigt das Anwesen noch einmal, allerdings ein paar Jahre später.

Unten, rechtes Bild, neben dem Mai- oder Kirchweihbaum rechts das Wirthaus Wankerl, es folgen der Stadel und das Haus der Familie Schleicher.

 

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