Zweite Busfahrt zu ehemaligen und noch teils bestehenden Wirtshäusern
Vorm Fenk in Atzmannsricht trug Marianne Moosburger das lange „Otzmasriader Feierwehrlied“ vor
Zur zweiten Busfahrt zu ehemaligen und noch teils bestehenden Wirtshäuser hatte die Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbachtal, kurz AOVE, besonders die Senioren eingeladen. „Seniorenfee“ Christa Pulsfuß begrüßte dazu besonders die Heimatpflegerin Marianne Moosburger, die dabei „Wirtshausgeschichte und -geschichten“ zum Besten gab.
Neben wahren Ereignissen und manchen Anekdoten, erklärte die Hahnbacher Heimatpflegerin auch Herkunft der Ortsnamen und Kurzgenealogie der untergegangenen Wirtschaften, was manche Überraschung barg.
Zum Auftakt in Frohnhof begegnete man gleich „Tragik und Wunderbares“ durch Tod und Einsturz des späteren Gasthauses. In Mülles lernte man „Hinrumpeln“, wenn man in die Gaststube wollte und vom „Burchermoisda als Kinamoidl“ erfuhr man unter anderem in Oberschalkenbach.
Etwas schadenfroh kicherte man über den „echten Pater“ der Mönchshofbrauerei, der zum 100jährigen Bestehen der Adlholzer Wirtschaft zu Heiner Fenk gekommen war und dort beinahe „in der Schenk Beichtsitzen“ sollte.
Wie dort „Wildbret totzutrinken“ war oder wer die spannende „Rannerwette“ gewonnen hat, amüsierte ebenfalls, auch woher der "Blitz vo Modlholz" seinen Namen hat und warum dort über Jahre hinweg Sommerfrischler aus dem Ruhrgebiet als Gäste waren.
„Zum grünen Baum“ hieß die Wirtschaft in Ölhof, welche die Familie Lingl bis 2003 und bis 1975 mit hauseigner Musik der „Night Brothers“ und „Gockel mit Soße und Knödel“ betrieb. Auch die Tatsache, dass man dort in den 60iger Jahren mit Gästen drei Tage lang eingeschneit war und dies „einfach bloss schej wor“, hörte man.
Auch die beiden Wirtschaften in Kainsricht, den „Wirts Mirtl“ oder „Oelgaoug“ und „den Lindner“ gib es schon lange nicht mehr. Dort war einst die „absolute Informationszentrale“ dank einzigem Dorftelefon, erstem Fernseher und Nachrichten vom Nürnberger Jagdpächter.
Auch rauchte man dort gerne Zigarren aus Eigenanbau, aß als Delikatesse vorm Heimgehen noch einen Brathering und erinnert sich noch gut an die Primiz von Pater Alfred Lindner vor 40 Jahren.
Beim einstigen „Weißen Ross“ der Familie Siegert und dem „Fenk“ in Atzmannsricht ging es bei der „Watschnkirwa“ hoch her, bestätigten auch manche Teilnehmer. Dorthin kamen „zu gern“ Burschen aus den Nachbardörfern „extra zum Raffa“, trotz des verordneten polizeilichen „Kirwaschutzes“.
30 Kreuzer hatten die Atzmannsrichter früher sogar dafür zu zahlen, denn ihr Dorf gehörte zum Bistum Bamberg, aber das benachbarte Gebenbach zur Diözese Regenburg. Und die Gebenbacher Pfarrer wollten deshalb absolut nicht, dass man dort „opferte“…
Vorm Fenk trug Marianne Moosburger das lange „Otzmasriader Feierwehrlied“ vor, wie es dort einst der „Schousda Koul“ so oft zum Besten gegeben hatte. Es gipfelte im „was verschont die Feuersbrunst, richtn mir mim Wasser zgrund“ und dass man dann halt beim Viel-Zu-Spät-Kommen eben „Mörtll griad“ hat.
Endpunkt der Rundreise war die Einkehr im Gasthof „Zur Traube“ in Gebenbach
Wissenswertes, Kurioses und Anekdoten hatte die Heimatpflegerin von den alten vier Gasthäusern parat und auch manch Humorvolles von der relativ neuen Sportgaststätte.
Andreas Hubmann, Chorleiter, Bandleader und ehemaliger Gymnasiallehrer für Musik war hinzugekommen und begleitete auf seiner Gitarre ältere und neuere Lieder, die gerne mitgesungen wurden, bevor es am Nachmittag wieder nach Hahnbach zurückging.
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