Zum Namenstag des Heiligen Josef am 19. März
Josef von Nazareth
Sein Name wird meist als „Jahwe/Gott wird hinzufügen“ gedeutet.
Er gilt als der so genannte Zieh- oder Nährvater Jesu. In der Hahnbacher Pfarrkirche ist sein Tod groß auf dem linken Seitenaltar dargestellt, wo er auch besonders als Patron der Sterbenden verehrt wird. Darüber zeigt ein Medaillon, wie er sich interessiert Maria und dem Knaben Jesus zuwendet, welche in der Bibel lesen.
Josef in der Bibel
Das Matthäusevangelium beschreibt ihn als „Tekton“, also als einen Bauhandwerker oder Zimmermann aus Judäa. Er stammte dem Lukasevangelium zufolge aus Betlehem und lebte in Nazareth.
Im Jahr 1870 wurde er vom Papst zum „Patron der ganzen Kirche“ proklamiert. Seit 1955 wird er unter der Anrufung „Josef, der Arbeiter“ in der römisch-katholischen Kirche als Patron besonders der Arbeiter am 19. März verehrt.
Nach Darstellung des Evangeliums nach Matthäus war Josef mit Maria verlobt und nahm sie auf Weisung eines Engels, der ihm nachts im Traum erschienen war, zur Frau, obwohl sie nicht von ihm, sondern vom Heiligen Geist, schwanger war.
Der matthäische Josef erinnert an den alttestamentlichen Josef aus Genesis 37–50, da er wie sein Vorbild von Jakob abstammt (Mt 1,16), durch Träume Botschaften erhält (Mt 1,20–25; 2,13.19f.22) und nach Ägypten ziehen muss, um seine Familie zu retten (Mt 2,13–15).
Ansonsten wird Josef im Neuen Testament nicht erwähnt. Daraus wurde meist geschlossen, dass er noch vor dem öffentlichen Auftreten Jesu gestorben sei. Dies vertritt auch die historische Jesusforschung. Auch soll Josef zum Zeitpunkt seiner Verlobung mit Maria als bereits älterer Witwer Vater mehrerer Söhne gewesen sein, welche in den Evangelien ja auch als Geschwister Jesu bezeichnet werden.
Der Kirchenvater Hieronymus datiert den Tod Josefs ebenfalls vor der Taufe Jesu. Apokryphen Schriften zufolge starb er jedenfalls vor der Kreuzigung Jesu in dessen und Marias Beisein, was auch der Hahnbacher Seitenaltar veranschaulicht.
Entsprechend einer in der spätantiken Kirche verbreiteten Meinung nehmen die griechisch-orthodoxe und die römisch-katholische Tradition aus theologischen Erwägungen heraus an, Josef habe nach der Geburt Jesu mit Maria eine Ehe ohne Geschlechtsverkehr geführt, eine so genannte „Josefsehe“.
Verehrung
In der Ostkirche wurde der hl. Josef schon sehr früh verehrt, in der Westkirche dagegen erst ab etwa 850 und nur sehr zögernd, da das juristische Vaterschaftsverhältnis im Mittelalter als schwer verständlich galt; eine theologische Profilierung seiner Persönlichkeit als Vater Christi sowie Ehemann der Maria und Verteidiger ihrer Jungfräulichkeit setzte erst ab dem 15. Jahrhundert ein.
Seit 1679 ist der heilige Josef Schutzpatron der Spanischen Niederlande und auch Schutzpatron Belgiens und der Kroaten.
Papst Pius IX. erklärte den heiligen Josef 1870 zum Schutzpatron der katholischen Kirche. Papst Leo XIII. würdigte 1889 nachdrücklich die hervorragende Verehrung des heiligen Josef. Das Leben des heiligen Josef wurde zum 100. Jahrestag am 15. August 1989 ebenso von Papst Johannes Paul II. gewürdigt.
Höchste Verehrung
Im 20. Jahrhundert wurden aber dem heiligen Josef mehr katholische Kirchen geweiht als irgendeinem anderen Heiligen (die Patrozinien der Gottesmutter ausgenommen). Bestimmte kirchliche Gebäude werden nach seinem Patronat auch als „Josefinum“ bezeichnet.
Nun entstand ein größerer Bedarf an Josefdarstellungen oder Statuen. In der St. Martinskirche in Amberg findet man auf Grund dessen eine Statue des heiligen Josef, welche offensichtlich aus einer ehemaligen Marienstatue entstanden ist. Die feinen Hände und die Körperhaltung verraten dieses „Recycling“, bei dem nur der Kopf ausgetauscht und dem Arbeiterpatron ein Winkelmaß in die Hand gegeben wurde.
1955 führte Papst Pius XII. den „Josefitag“ am 19. März ein. Bis 1969 war der „Seppltag“ in Bayern ein gesetzlicher Feiertag und wurde natürlich auch „gebührend“ gefeiert
Noch ist er es in bestimmten überwiegend katholisch bevölkerten Kantonen der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie in Kolumbien. Auch in Spanien ist der Josefstag in den autonomen Gemeinschaften Murcia und Valencia gesetzlicher Feiertag. In einigen österreichischen Bundesländern wie Tirol, Vorarlberg, Kärnten und der Steiermark ist zwar schulfrei, viele Landesämter sind geschlossen, es ist aber kein genereller Feiertag. In Italien, Spanien und Honduras ist dieser Tag auch der Vatertag.
Darstellung
Ikonographische Attribute des Heiligen sind der Wanderstab, gelegentlich als blühender Stock, das Winkelmaß oder anderes Werkzeug für seinen Beruf als Zimmermann bzw. Bauhandwerker. Daneben wird die weiße Lilie, wie sie auch die Statue am Hahnbacher Josefaltar zeigt, bzw. in Lateinamerika die Tuberose, die man auch im Wappen von Papst Franziskus findet, als ein Symbol der Keuschheit bzw. Reinheit verwendet.
In der Darstellung Josefs als Schlafender wird auf die Träume hingewiesen, die er nach dem Matthäusevangelium hatte und in denen er die göttliche Weisung zur Flucht nach Ägypten und zur Rückkehr nach Israel bekam. Bis zum 15. Jahrhundert wurde er als junger Mann ohne Bart abgebildet, später in der Regel als bärtiger älterer Mann. Seine Kleidung war oft bürgerlich.
In vielen Kirchen und Klöstern finden sich Bildnisse des hl. Josef. Auf Bildern der spätmittelalterlichen Kunst bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde Josef nicht als einzelne bedeutsame Persönlichkeit dargestellt, sondern nahezu ausschließlich in Szenen zum Leben Jesu, zum Marienleben oder im Rahmen der Heiligen Familie.
Häufig wird er als fürsorgender Familienvater typisiert: Josef pflegt das Kind, wäscht, holt Wasser heran, macht Feuer, kocht oder unterstützt Maria in der Erziehung Jesu.
So war Josef eigentlich bereits ein moderner Vater.
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