„Kellergruseln“ in den Hahnbacher Kellern - Die AOVE hatte zu historischen Fakten und manch schaurigen Geschichten eingeladen

Schaurig-schön war es heute vor und in den Hahnbacher Kellern mit der Heimatpflegerin Marianne Moosburger

Gut geschützt durch einen „Geisterabwehr-Stempel“ wagte man sich in das von Kerzenlichtern nur schummrig beleuchtete Innere des normalerweise gesperrten und nur selten zugänglichen Teils der Keller an der Vilsecker Straße.

Gleich lernte man die Entstehung der Buntsandsteine vor 200 Millionen und die Funktion der Keller als sichere Lagerplätze in frühester Zeit kennen. Vom Bierbrauen des untergärigen Biers und dem Bierdepot hörte man ebenso und bestaunte die noch immer vorhandenen alten Schienen, Lüftungen und Haken.

Die Erinnerung an das schlimme Unwetter am Bennotag, dem 16. Juni 1812, wodurch immenser Schaden an Menschen, Tieren und Gebäuden entstand, verursachte ebenso ein leichtes Schaudern bei den Zuhörern.

Alle staunten über die verschiedensten Aktivitäten, wofür die gehauenen und teils ausgemauerten Keller genutzt wurden. Denn dort kelterte nämlich der örtlichen Obst- und Gartenbauverein vor dem 2. Weltkrieg über 4.0000 Liter Saft und Most aus Äpfeln, Heidel- und Vogelbeeren.

Moosburger schilderte auch die Schutzfunktion und die bangen Stunden am Ende des 2. Weltkriegs für die dort dicht gedrängte angstvolle Bevölkerung, welche Gebete und eine Generalabsolution des Pfarrers ein wenig zu trösten hoffte.

Schon bald nach dem 2. Weltkrieg herrschte wieder emsiges Treiben in den niedrigen Gewölben. Es waren Flüchtlinge aus dem Osten, welche dort Betonsteine herstellten für die dringend benötigten Unterkünfte. Dazu lernte man, dass daraus schließlich sogar die großen Voit-Betonwerke entstanden sind.

In den verschiedenen Kellern erzählte Moosburger anschaulich mehrere alte Sagen und leichte Gruselgeschichten. Dazwischen durften sich die Kinder mit Klapper- und lärmenden Instrumenten abreagieren und auch gegen die Angst singen.

Gegen Ende suchten die Kinder noch den von einem Gespenst bewachten süßen Kellerschatz, der natürlich verteilt wurde

Wieder an der frischen Luft stärkte man sich mit „Fledermausblut“ und Vilswasser. Ein Lesezeichen „für besondere Tapferkeit in den Hahnbacher Kellern“ wird manche noch weiter ans „Kellergruseln“ erinnern.

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AWZ-HAHNBACH