"Huberkreuz" am Ochsenschlag soll restauriert werden

Allen gut bekannt und vom Ochsenschlag nicht wegzudenken, ist das so genannte „Huberkreuz“ an der Bundestraße 14 zwischen Hahnbach und Gebenbach gegenüber der Abzweigung nach Schalkenthan

Aber wer ahnt schon, dass sich dieses im April 2025 dort bereits seit hundert Jahren befindet?

Der gebürtige Dürnsrichter Historiker Dr. Josef Weiß-Cemus fand kürzlich in der Amberger Volkszeitung vom 24. April 1925 folgenden Artikel:

„Hahnbach. 24. April. Unter großer Beteiligung der Pfarrgemeinde wurde am vergangenen Sonntagnachmittag durch Kammerer Knerr von hier die Weihe eines neuen Feldkreuzes an der Staatsstraße Hahnbach-Gebenbach am sogenannten Ochsenschlag vorgenommen.

Betend wurde dorthin gezogen, bei Ankunft hielt der H. H. Kammerer eine Ansprache und gedachte seines Vorgängers, des nun in Gott ruhenden Dechants Hofweber, der fast jeden Tag seines Wirkens in der Pfarrei an diesem Kreuz kniete und betete.

Hernach nahm der Geistliche die Weihe vor. Erstkommunikanten trugen ein Gedicht vor, welches Dechant Hofweber verfaßt hat, und dessen Inhalt sinnig hinweist auf die Stelle, wo das Feldkreuz steht.

Das Kreuz ist von schöner und massiver Ausführung und wurde vom Sägewerksbesitzer Konrad Huber von Hahnbach neu errichtet, wofür ihm die ganze Marktgemeinde herzlichsten Dank weiß.“

Natürlich musste dieses Wegekreuz immer wieder restauriert werden. Vor über 14 Jahren machten Spaziergänger den damaligen Kirchenpfleger Konrad Huber 2010/11 auf den desolaten Zustand von Kreuz und Inschrift aufmerksam.

Zu jener Zeit aber war Konrad Huber fast ganztags mit der aufwändigen Kirchenrenovierung beschäftigt. Doch er sah sich hier nicht nur als Kirchenpfleger angesprochen. Schließlich war er mit dem damals ausführendem Sägewerksbesitzer verwandt: sowohl die Cousine der Mutter als auch der Cousin des Vaters stammten aus jener Familie.

Huber machte sich auch sogleich auf die Suche nach Hilfe. Er fand sie beim damals bereits über 80jährigen Schreinermeister Martin Heldmann, seinen Bergsteigerkollegen, Herbert Demleitner und Ludwig Graf.

Als erstes stellte sich das Problem, wie denn das über fünf Zentner schwere massive Eichenkreuz aus seiner Eisenlasche gehoben und transportiert werden könne. Die Bergkameraden Edi - , Otto - sowie Hans Heidlinger taten sich deshalb mit Konrad Huber und Florian Strobl zusammen.

Mit dem Heindlschen Bulldog und dessen Frontlader wurden schließlich Kreuz, Kupferdach und Inschrift abmontiert und in die Werkstatt des „Schuasdamattes“, sprich Martin Heldmann, gebracht.

Dieser machte sich gleich daran, das über zwei Meter große Kreuz abzuschleifen, sorgfältig zu verspachteln und mehrmals mit Schutzmitteln zu behandeln. Auch den Kupferschutz über dem Querbalken und dem Kreuz ließ man neu anfertigen.

Hahnbachs bekannter Künstler Herbert Demleitner fertigte eine neue Inschrift des Textes an, den Hahnbachs erster Heimatpfleger Ludwig Graf parat hatte. Auf Elefantenpapier und in einem massiven metallenen Rahmen hinter Glas sollte er letztendlich wieder am großen Wegekreuz angebracht werden.

Nach ausreichendem Trocknen des massiven Kreuzes, hieß es nun: Alles wieder an seine gewohnte Stelle zurückzubringen. Wieder ging es mit Traktor und Muskelkraft in Richtung Ochsenschlag, wo das Wegekreuz wiederaufgerichtet wurde und bis zum heutigen Tag zum Innehalten einlädt.

Ehemaliger Kirchenpfleger Konrad Huber mit dem "Huberkreuz"

Da mittlerweile der Text der Inschrift völlig unleserlich ist, ihn aber erfreulicherweise Ludwig Graf festgehalten hat, soll er erneut dort in „unkaputtbarer Weise“ angebracht werden

Noch wird aber beraten, ob auch die im Text explizit erwähnte Muttergottes unterm Kreuz neu angefertigt und dort positioniert werden soll.

Auch wie mit dem gespaltenen Sockel umgegangen wird, ist noch nicht geklärt

Auf jeden Fall will man erst einmal klären, wie und zu welchem Preis das 100jährige Flurdenkmal restauriert werden soll. Dann will man es zu seinem Jubiläum im April 2025 mit einer kleinen Andacht begrüßen, so Hahnbachs neuer Pfarrer Michael Birner.

Schön wäre es, so die Heimatpflegerin Marianne Moosburger, wenn sich vielleicht sogar noch ein großherziger Spender finden würde. Nicht nur Pfarrer Michael Birner und Bürgermeister Bernhard Lindner würden sich darüber sehr freuen.

 

 

 

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