Ines Procter, die närrische Putzfrau aus Franken sorgt mit "Verputzt" in Amberg für Spaß und viele Lacher

Nach der Pause waren keine Männerköpfe vor ihrem Staubwedel sicher. Doch werde putzen, ihrer Meinung nach, „absolut überbewertet“

 

„Verputzt“ hieß das Programm von Ines Procter, in das die fränkische Kabarettistin unmittelbar nach einem formalhektischen Einstieg händeschüttelnd ins Publikum kam. Viel Lachen, manch Nachdenkliches und ein Leben, das eben „wie Dosentomaten passiert“, bescherte sie, mit sich selbst oft an die Nase packend, einem dankbaren Publikum.

Sie begann mit Makabrem um Beerdigungen und den anschließenden oft doch recht lustigen Trauerfeiern und versicherte, dass auch sie lieber „Lay down“ als „Stand up“ mache. Doch seien eben Trauer, Wut und Lachen wohl die einzig richtigen Emotionen im Leben, die aufscheinen lassen, „was wirklich wichtig ist“.

Typisch war auch ihre Sicht aufs „zunehmende Alter“, in dem die „Muffin-Figur“ sogar als Haltegriff für den nachfolgenden Mann gut sein könne. Mit „Chicken-Wings“ an den Oberarmen könne man sich selbst doppelt zuwinken und achtfache Slip-Einlagen unterm Dirndl am Oktoberfest saugen zudem viel, lernte man.

In allem das Positive sehen, war ihre beständige Devise. Mit „Es kommt immer anders als das, was wir vom Leben erwarten“ verstärkte sie dies singend.

Auch sie habe erfahren müssen, fuhr sie fort, dass ein Wiedereinzug der Tochter viel schlimmer als deren Auszug gewesen sei, was sie nur knapp mit „1.000 Aperol“ überlebte habe.

Sie riet eindringlich vor dem Fensterreinigen erst zu schauen, ob es die Nachbarn überhaupt optisch wert seien und Staub doch auch „Glitzer ins Leben“ und „schöne Muster auf Parkett“ bringe.

Bei Kindern riet sie ebenfalls zum „Mut zur Lücke“, dem Sammeln von Erinnerungsmomenten und rechtzeitigem Beibringen von Sarkasmus. Statt alles als „battle“ zu sehen, täte „vielmehr Demut und Dankbarkeit im Leben“ gut, riet sie.

„Machen Sie, was sie wollen, aber mit viel Humor, ohne Verbissenheit, doch mit Leidenschaft“, kam noch vor ihrem Abschied mit Lob und Dank ans Publikum zum gesungenen „mein Weg“, frei nach Frank Sinatra.

Ines Procter (links) mit sehr interessierten Fans

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