Zweites Amberger Seniorenforum mit sehr gutem Besuch
Alfons Wanninger - er wünscht sich einen Seniorenbeirat bei der Stadt Amberg
Sieben Ansprechpartner der Stadtverwaltung Amberg standen beim zweiten Seniorenforum am Podium Rede und Antwort. Der große Zulauf von Interessierten und geladenen Gästen füllte die erweiterte Räumlichkeit im ACC bis auf den letzten Platz.
Ambergs zweiter Bürgermeister Martin Preuß begrüßte den „zunehmenden Fanclub“ der halbjährlichen Einladung und verwies auf ausgelegte informative Broschüren der Beratungsstellen.
„Die Pflegegradbeantragung“ war Thema des Vortrags von Birgit Hübner von der Fachstelle für pflegende Angehörige der Stadt Amberg und des Malteser Hilfsdienst e.V.
Schon seit zehn Jahren berate sie neutral, vermittle und schule sie, stellte Hübner ihre Arbeit vor. Präzise und klar verständlich erfuhr man in Wort und Bild das Prozedere des Antrags. So sei der Antrag bei der Pflege- bzw. der Krankenversicherung zu stellen und die betreuende, bevollmächtigte Kraft solle bei der Begutachtung stets präsent sein.
Auch brauche man keine Angst vor dem medizinischen Dienst zu haben, versicherte Hübner, denn dieses Fachpersonal helfe primär den Klienten und wisse, was gebraucht werde.
Auch beim Antrag könne man fast nichts falsch machen, dürfe Fragen, welche man derzeit nicht beantworten kann, offenlassen und könne auch gegebenenfalls Widerspruch einlegen.
Sie riet, sich schriftlich auf die fünf Module der Begutachtung vorzubereiten. Nur 10 Prozent umfassen hier die Mobilität, das Verhalten werde mit 15 Prozent gewertet, Behandlung und Therapie mit 20 und die Gestaltung des Alltags mit 15 Prozent. Hauptgewicht liege mit 40 Prozent auf der Selbstversorgung, die auch, wie alle anderen Punkte, in eine vierteilige Skala von selbstständig bis unselbstständig bewertet wird.
Derzeit beschäftige sich eine Expertenkommission mit einer neuen Einstufung in die Pflegegrade von 1, d.h. gering bis 5, der schwersten Beeinträchtigung. Die Abschaffung des niedrigsten Pflegegrades sei aktuell aber schon nicht mehr in der Diskussion, wusste sie.
Hübner verwies auch auf die Beratungseinsätze von Pflegegeldempfängern bei den Pflegegraden zwei bis vier von einem halben Jahr und der von 4 und 5 von vierteljährlich. Diese seien in erster Linie als Unterstützungsbesuche zu werten, betonte sie, vor denen sich niemand fürchten muss.
Die Damen Christl, Wanda, Anita und Mary beim Pausensnack
Der zweite Teil des Abends war der Beantwortung der Anfragen aus dem letzten Seniorenforum vorbehalten
- Negativ beantwortet wurde der Wunsch nach Versetzung des Containers in der Jahnstraße, doch man suche weiter. Auch eine bessere Ausschilderung der Abzweigung am „Schmetterling“ an der B 85 sei nicht möglich.
- Was eine längere Grünphase an der Ampelanlage beim Vilstor von der Stadt zur Kräuterwiese betreffe, erfuhr man, dass ein „normaler Mensch“ diese in den 14 Sekunden Grün- und 14 Sekunden Räumphase bewältigen könne. Recht befremdend war die Aussage von Patrick Wittmann vom Straßenverkehrsamt, dass, sollte wirklich jemand dann noch auf der Fahrbahn stehen, die Autos diesen wohl nicht umfahren werden. Das Problem sei, dass bei einer dortigen längeren Grünphase eine neue, aufwändige Ringverkehrsplanung nötig werde.
- Weitere Bürgeranliegen die mehrfach zusätzliche Sitzbänke für Menschen mit eingeschränkter Mobilität wünschen, werde man von Seiten der Stadt prüfen und, so möglich, auch aufstellen. Das Problem hier sei aber meistens nicht die Bank, sondern der Stellplatz.
- Eine erfreuliche Zusage gab es für Trinkwasserbrunnen, von denen sowohl einer am Marktplatz bei der Rundbank und einer am Roßmarkt geplant sind. Trinkwasser liefern bedingt auch die Brunnen am Viehmarkt und am Eichenforst. Auch in den Toiletten der Gaststätten dürfe Trinkwasser abgefüllt werden.
- Moniert wurde, unterstützt mit einem negativen Erfahrungsbericht, die mangelnde Barrierefreiheit nicht nur am Amberger Bahnhof. Zwar könne man bei der Servicestelle der DB Hilfe beantragen, doch sei diese nur bedingt erfolgreich, da zum Beispiel zwar der Person, aber nicht ihrem Koffer geholfen werden könne. Es gebe schon einen Aktionsplan der Stadt zusammen mit der DB, so Preuß, doch müsse man auf eine Realisierung noch Jahre warten.
- Vom Veranstalter sei eine zeitliche Verlegung des ALINA-Forums auf einen anderen Sonntag als den verkaufsoffenen Sonntag nicht gewünscht, erfuhr man ebenfalls von Martin Preuß, da man das Angebot als „zusätzliche Attraktion“ sehe.
- Benötigte Sonnensegel in der Altstadt, besseres Verschließen der Abfalldeckel am Wohnmobilplatz und fehlende Preisauszeichnungen bei Verkaufsständen an den Markttagen waren weitere Kritikpunkte aus dem Publikum.
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