27.10.2011 | KDFB fordert u.a.: "Stärkung der Familien und Unterstützung berufstätiger Frauen"
Zu welchen Themenfeldern man sich aktuell schwerpunktmäßig äußern soll und will - damit beschäftigten sich die Führungskräfte der neun Zweigvereine Vilseck, Schlicht, Hirschau, Schnaittenbach, Hahnbach, Poppenricht, Ammerthal und Sulzbach-Rosenberg unter dem Motto „FrauenZukunft“ bei ihrer Bildungskonferenz im Vilsecker Pfarrheim.
Dazu hießen Bezirksvorsitzende Margarete Hirsch und Ortsvorsitzende Monika Mrosek den örtlichen Pfarrer Dietmar Schindler, die geistlichen Bezirks- bzw. Diözesanbeiräte Pfarrer Thomas Eckert (Hahnbach) und Domvikar Thomas Pinzer (Regensburg) sowie die stellv. Diözesanvorsitzende Marlene Holst willkommen.
Hauptanliegen der beiden Diözesanvertreter war es, die Führungskräfte zu motivieren, Einfluss auf die Politik zu nehmen und die Vorstellungen des Frauenbundes in ihren Zweigvereinen umzusetzen. Eine Hauptforderung sei die Stärkung der Familien und Unterstützung berufstätiger Frauen.
Es gebe noch viel für die Vereinbarkeit von Berufstätigkeit und Kindererziehung zu tun. Nötig seien flexible Arbeitszeiten, die Einrichtung von Teilzeitarbeitsplätzen auch in Führungspositionen und der Ausbau qualifizierter Kinderbetreuungseinrichtungen mit flexiblen Öffnungszeiten.
Als Beispiele, wie man vor Ort Familien unterstützen könne, nannte Holst Krankenbesuchsdienste, Trauergesprächskreise, Eltern-Kind-Gruppen, Spielstuben, Ferienbetreuungen und Hausaufgabenhilfen. Mit dem Engagement für solche Einrichtungen mache der Frauenbund die Kirche als unterstützende und verständnisvolle Institution erlebbar.
Kritisiert wurde, dass im Berufsleben von einer Gleichberechtigung zwischen Frauen und Männern nicht die Rede sein könne. Dies gelte für die Aufstiegsmöglichkeiten genauso wie für die Bezahlung.
Domkapitular Pinzer ermutigte die Frauen, in ihrem Wirkungskreis Informationsstände abzuhalten, um das Bewusstsein der Menschen für diese Probleme zu schärfen.
Auch die KDFB-Initiativen für eine frauenspezifische Rentenpolitik und die Forderung nach Herabsetzung des Mehrwertsteuersatzes auf 7 Prozent für Kinderartikel seien geeignete Themen. Den Ortsvereinen empfahl Marlene Holst, die modernen Kommunikationsmittel zu nutzen und sich mit einer Homepage im Internet zu präsentieren.
Steigern will der Frauenbund außerdem seinen Einsatz für ökologische Anliegen. Mit der Aktion „Frauen steigen aus“, so Marlene Holst, wolle man zum persönlichen Atomausstieg anregen.
Bundesweit sollen Frauen motiviert werden, sich für Stromanbieter entscheiden, die Strom aus erneuerbaren Energien anbieten und komplett auf Atomstrom verzichten.
Große Bedeutung messe man dem Bereich Kirche und Religion zu. Es gelte, die Familien im Glauben zu stärken und mitzuhelfen, dass die Glaubensweitergabe an die nächsten Generationen gelinge.
Kritisiert wurden die geringen Mitspracherechte von Frauen bei kirchlichen Entscheidungen und ihre mangelnde Präsenz in leitenden Positionen. Grundsätzlich sollten kirchliche Vertreter verstärkt auf die Menschen zugehen, deren Meinungen und Lebensformen ernst nehmen.
Domvikar Pinzer stellte das frauenspezifische Bildungsprogramm für das Jahr 2012 vor. Angeboten werden spirituelle Seminare, Selbsterfahrungskurse, Rhetorik- und Kommunikationsseminare, Kalligraphieseminare und vieles mehr.
Eine Studien- und Kulturreise führt im kommenden Jahr in die Toskana und nach Rom. Pinzer betonte, dass die KDFB-Seminare für alle Frauen offen seien, die in den Bereichen Familie und Pädagogik, Kommunikation, Kreativität, Spiritualität, Selbsterfahrung, Gesundheit sowie Gesellschaft und Politik ihr Wissen erweitern wollen.
Nach den Ausführungen der Diözesanvertreter stellte Bezirksleiterin Margarete Hirsch das Jahresprogramm des Bezirks Sulzbach-Rosenberg vor. Sie bat um Beteiligung aller Zweigvereine an den Kommissionsveranstaltungen am 15. März 2012 in Hahnbach und am 24. April 2012 in Vilseck.
Unter dem Motto „FrauenZukunft“ trafen sich die Führungskräfte der neun Zweigvereine des KDFB-Frauenbundbezirkverbands Sulzbach-Rosenberg zur Bildungskonferenz in Vilseck. Der geistl. Diözesanbeirat Domvikar Thomas Pinzer (links), die stellv. Diözesanvors. Marlene Holst (Mitte) und der geistl. Bezirksbeirat Pfarrer Thomas Eckert (rechts) ermunterten die Frauen, die gesellschaftspolitischen Vorstellungen des Frauenbundes vor Ort durch Aktionen publik zu machen
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