Pflegende Angehörige nutzen Entlastungsangebote nicht

Pflegende Angehörige machen nur zu einem kleinen Teil von ihnen zustehenden Hilfsangeboten zur Entlastung Gebrauch. Das geht laut einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ aus einer ihr vorliegenden Untersuchung der Siemens BKK hervor.

Von den für 2010 vom Staat bereitgestellten drei Milliarden Euro, für die vorübergehende Betreuung Angehöriger durch einen ambulanten Pflegedienst oder eine Pflegeeinrichtung, seien nur rund ein Viertel abgerufen worden.

Den Grund hierfür sieht der Leiter des Instituts für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen Stefan Görres laut dem Zeitungsbericht im mangelnden Wissen über die Angebote.

Siemens BKK-Vorstand Gertrud Demmler spricht von einer Überforderung der Betroffenen durch die „Fülle an Zuschüssen, Leistungssätzen und Regularien“. Sie schlägt stattdessen vor, pflegenden Angehörigen eine jährliche Pauschale zur Verfügung zu stellen, die nach den individuellen Bedürfnissen eingesetzt werden könnte.

Genau das lehnt Institutsleiter Görres hingegen ab. „Wir haben es hier mit einem typischen Beispiel zu tun, das zeigt, dass es nicht reicht, einfach nur Geld bereitzustellen“, sagte er der Zeitung. Seiner Ansicht nach braucht es Angebote, die pflegende Angehörige einfacher nutzen können.

Zu wenig Pflegende nutzen die Chance einer Auszeit
Interview mit Stefan Görres im MDR Info vom 20.2.12
Der Beitrag mit Stefan Görres, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Public Health und Pflegeforschung, wurde unter dem Titel „Zu wenig Pflegende nutzen die Chance einer Auszeit“ am 20.2.12, in der Zeit von 12-15Uhr gesendet.

Der folgende Link (im Bild) führt Sie zu den MDR Info Beiträgen zum Nachhören. Hier müssen Sie nur noch das Datum (Mo,20.2.) und die Uhrzeit (12-15 Uhr) anklicken, um zu dem Interview zu gelangen: (Qelle: Institut für Public Health und Pflegeforschung)

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