Hahnbach: Info-Veranstaltung „Geodatennutzung“

Wie und wozu kann eine zeitgemäße Kommunalverwaltung Geodaten brauchen? Die Idee dieser Informationsveranstaltung entstand bei einem Besuch von Frau Lobenhofer im Vermessungsamt.

Diese Frage ließen sich Bürgermeister und Verwaltungsfachleute der AOVE-Gemeinden auf Einladung der Geschäftsführerin der AOVE, Waltraud Lobenhofer, vom Leiter des Vermessungsamts Amberg, Kurt Beyerlein und zwei seiner Mitarbeiter im Sitzungssaal des Hahnbacher Rathauses beantworten, wo sie der Hausherr, Bürgermeister Hans Kummert begrüßte.

Als Schlüssel für das Tor in die neue Dimension der Geodatennutzung bezeichnete Beyerlein eine Generalvereinbarung zwischen den kommunalen Spitzenverbänden und dem Bayerischen Finanzministerium. Aus der Sicht des Präsidenten des Bayerischen Gemeindetages, Bürgermeister Dr. Uwe Brandl, verspreche man sich einen Schub für die praxisorientierte Anwendung des Geodatenpotentials in der Hoffnung auf verstärkte Kooperation mit den Landkreisen zum gegenseitigen Nutzen der Kommunen, des Freistaats, der Wirtschaft und auch der Bürgerinnen und Bürger.

Mit einem Beitritt würden sich die Kommunen den Zugang und die erweiterte Nutzung der Geodaten der bayerischen Vermessungsverwaltung einschließlich vieler Internetdienste erschließen. Somit würde die Nutzung und Verwertung der Geobasisdaten für die Arbeit in den kommunalen Verwaltungen des Landkreises wesentlich umgangreicher, aktueller und trotzdem überschaubarer.

Sichere Nachweise und die Öffentlichkeit des Grundeigentums spielen bei Immobiliengeschäften gleich welcher Art eine große Rolle. Daten des Liegenschaftskatasters dienen der Besteuerung und seien in vielen Fällen Grundlage für die gerechte Erhebung kommunaler Gebühren. Das Vermessungsamt erfasse laufend die Grenznachweise und die Nutzung und gewährleiste den aktuellen Stand. Mehr als 80 Prozent der Verwaltungsvorgänge und –entscheidungen haben einen Raumbezug.

Die Geofachdaten der Kommunen wie Leitungstrassen, Hausanschlüsse, Schutzgebebiete und dergleichen können mit den Geobasisdaten des Vermessungsamtes überlagert, miteinander in eine räumliche Beziehung gebracht und umfassend genutzt werden. Die örtlichen Sachbearbeiter könnten sich somit künftig auch ohne Ortsbegehung bereits am Arbeitsplatz ein umfassendes Bild machen.

Eine dritte Dimension stehe in Gestalt eines digitalen Geländemodells und der 3D-Gebäudemodelle für Berechnungen und Präsentationen zur Verfügung. Von den Spezialisten im Vermessungsamt, Michael Segerer und Reno Bunk wurde das umfangreiche Datenpaket vorgestellt und viele praktische Möglichkeiten mit Broschüren, Karten bis hin zu Anwendungen im Internet präsentiert.

Mit der Einführung des „Amtlichen Liegenschaftskataster Informationssystems“ (ALKIS) werden europäische Standards und bundeseinheitliche Verfahren im Katasterwesen eingeführt und die vor 200 Jahren getrennte Führung von Karte und Buch abgelöst. In Bayern übernehme das Vermessungsamt Amberg als erstes Amt die Vorreiterrolle.

So habe die Vereinbarung über die Geodatennutzung eine wegweisende Bedeutung. Mit ihr werde der Weg zu interkommunalen Geoinformationssystemen geöffnet und umfangreiche Nutzungsrechte gewährt. Die Kommunen und deren angeschlossenen Einrichtungen dürfen auf ihren Internetseiten die Basisdaten zur Information der Bürger nutzen. Einen Vorgeschmack liefere die Seite www.vermessung.bayern.de. Dort seien Jedermann zugängliche Inhalte verlinkt und bezüglich des Angebots im positiven Sinn überraschen können.

Im Rahmen aktueller Projekte habe das Vermessungsamt in Zusammenarbeit mit den Kommunen und dem Landratsamt Amberg-Sulzbach Bebauungspläne digital erfasst und bereitgestellt. So könne jeder Interessent in Kürze Auskunft über die rechtskräftigen Bebauungspläne der Landkreisgemeinden unter www.bauleitplanung.bayern.de abrufen. Im „Grabungsatlas“ werden der Verlauf von Leerrohren und Tiefbaumaßnahmen mit dem Ziel der Förderung des Breitbandausbaus im Ländlichen Raum präsentiert.

Über die Homepage unter www.vermessungsamt-amberg.de können die Bürger verschieden Dienstleistungen nutzen. Es bestehe die Möglichkeit genaue Luftbilder über den „BayernViewer“ anzusehen, als Karte zu nutzen und mit historischen Karten zu überlagern. Unter dem Stichwort Freizeit werde umfangreiches Material bereitgestellt, wie beispielsweise Karten und Höhenprofile für den Schweppermann-Radweg.

 

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