Hahnbach: Jägerkameradschaft führte zweitägigen Motorsägenlehrgang durch

Nicht nur treffsicher Wildtiere bejagen, sondern auch die Arbeiten im Wald zu beherrschen, war der Grund für die Jägerkameradschaft Hahnbach, einen zweitägigen Motorsägenlehrgang abzuhalten.

Unter der Gesamtleitung von Forstinspektor a. D. Reinhold Lang trafen sich 21 Teilnehmer im Gasthaus Rauch in Kötzersricht zum theoretischen Teil. Hier wurde durch den Technischen Aufsichtsbeamter Karl Kohler von der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft ein Überblick über das Unfallgeschehen bei der Waldarbeit gegeben.

99,8 % des Unfallgeschehens resultiere aus der herkömmlichen Arbeit mit der Motorsäge. Eine häufige Ursache hierzu sei eine fehlende oder mangelhaft persönliche Schutzausrüstung. Sehr deutlich ist Kohler auf die Problembereiche Schneidetechnik und den Gefahrenbereich eingegangen, bei denen es immer wieder zu schweren, bzw. teilweise tödlichen Unfällen kommt.

Als sehr wichtig stellte er heraus, dass man diese Waldarbeiten zu zweit - nicht mehr, aber auch nicht weniger – durchführt. Natürlich gebe es auch Situationen, z.B. bei der Absicherung von Straßen und Wegen, die Anwesenheit weiterer Helfer erforderlich mache. Abschließend gab er die Empfehlung, die Fortbildungsangebote der Waldbauernschule zu nutzen.

Forstinspektor a. D. Lang ergänzte die Ausführungen Kohlers sehr anschaulich mit Bildern und Videovorführungen. Den zurückbleibenden Baumstumpf beim Absägen eines Baumes bezeichnete er als die Visitenkarte des Waldarbeiters. Der technische Aufbau einer Motorsäge mit ihren Sicherheitseinrichtungen sowie die Verwendung umweltfreundlicher Kraft- und Schmierstoffe wurde erläutert.

Der praktische Teil des Lehrgangs fand im Wald des Jägerkameraden Karl Erras statt. Ziel des Tages war, dass jeder selbständig gezielt einen Baum zu falle bringt. Forstwirtschaftsmeister Martin Lehmeier erklärte an verschiedenen Motorsägentypen die Funktion, deren Pflege und kleinerer Wartungsarbeiten. Weiter wurde der richtige Einsatz von Geräten und Ausrüstung zur Holzfällung und Aufarbeitung vorgestellt. Absolut notwendig sei dazu scharfes und qualitatives Werkzeug.

Seine Fortsetzung fand der Praxisteil in der Beurteilung des zu fällenden Baumes (Krone, Stamm, Krankheiten, Hangrichtung, Gefahren) und seiner Umgebung. Besonders wurde auf die Festlegung der Fallrichtung hingewiesen, welche Gefahren dadurch entstehen und wie sie vermieden werden können.

Nach verschiedenen Beispielen in der richtigen Anlage des Fallkerbes, Stech- und Fächerschnitt und der Wichtigkeit der Bruchleiste konnte jeder unter Aufsicht von Reinhold Lang und Martin Lehmeier das Erlernte ausprobieren. Das gefahrlose Zu-Boden-Bringen von hängen gebliebenen Bäumen wurde ebenfalls demonstriert und geübt.

Bevor jeder die Teilnahmebescheinigung, den sog. Motorsägenführerschein, ausgehändigt bekam, wurde noch das richtige Schärfen der Motorsägenkette gezeigt und ausprobiert.

An verschiedenen Motorsägen, Forstwerkzeugen und sonstiger Ausrüstung wurde durch (von links) Martin Lehmeier und Reinhold Lang vor dem Einsatz die richtige Handhabung und Pflege vorgeführt

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