Am 16. Juni vor 200 Jahren tobte schweres Unwetter über Hahnbach
Wohl die wenigsten Hahnbacher Einwohner werden es beachten oder darum wissen, was es auf sich hat, wenn alljährlich im Kirchenanzeiger zum Bennoamt in der Frohnbergkirche eingeladen wird. Wegen der Renovierung der Frohnbergkirche wird dieses Bennoamt am Samstag, 16. Juni um 18.00 Uhr ausnahmsweise in der Pfarrkirche St. Jakobus gefeiert.
Der als Heimatkundler bekannte Herbert Demleitner hat sich deshalb auf „Spurensuche“ gemacht und dabei herausgefunden, dass heuer am 16. Juni – dem Namenstag des Hl. Benno - genau vor 200 Jahren, ein fürchterliches und zerstörerisches Unwetter 4 Stunden über Hahnbach wütete.
Der in Schalkenthan geborene Lycealprofessor und Bibliothekar Dr. Georg Hubmann schrieb 1859 in einer Chronik für Hahnbach, dass die walnußgroßen Hagelkörner bis 3 Schuh (90 cm) hoch in der Umgebung lagen und unbeschreibliche Verwüstungen anrichteten.
Die vom Süßer Berg herabstürzenden Wassermassen wälzten die großen Steinquader der Brücke an der Gebenbacher Straße in Richtung Markt. Felder und Wiesen waren vernichtet und die Not der Bürger, die durch die vorangegangenen Kriege vorhanden war, wurde noch größer.
In Amberg wurden für die durch das Unwetter geschädigten Hahnbacher „milde Beträge“ gesammelt. Sie selber machten wegen der Verschonung vor dem vermeintlichen drohenden Untergang ein Gelübde, alle Jahre bis heute am Bennotag einen Dankgottesdienst zu feiern, der von der Marktgemeinde bezahlt wird.
Sogar im Rahmen der Flurbereinigungsmaßnahmen hat man sich an diese Katastrophe erinnert und vorsorglich gegen solche Jahrhunderthochwasser an der Straße von Süß nach Schalkenthan einen Damm und östlich von Hahnbach in der Wehrloh zwei große Teiche als Auffangbecken errichtet.
Turm der Pfarrkirche St. Jakobus in Hahnbach (Foto: "awz-hahnbach.de)
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