Frohnbergkirche: Enorme Spendenbereitschaft ermöglichte Sanierung

Voll im Zeitplan und somit rechtzeitig kommen die Restaurierungsarbeiten an der Fohnbergkirche im Bereich des Kirchenschiffes mit Beginn der Bergfestwoche am 11. August zum Ende.

Was hier in den vergangenen Monaten geschaffen und von der Kirchenverwaltung unter Federführung des Kirchenpflegers Konrad Huber und Pfarrer Thomas Eckert organisiert wurde, wird vom Großteil der Bevölkerung als einmalig beurteilt.

Schon seit einigen Jahren wurden die Schäden an der 300 Jahre alten Wallfahrtskirche und am Glockenturm immer sichtbarer, so dass als Vorsichtsmaßnahme zur Ankündigung von Gottesdiensten nur mehr eine der drei Glocken läuten durfte. Wegen der damals laufenden Sanierung der Pfarrkirche St. Jakobus wurde aber von der Diözesanleitung ein weiteres Großprojekt dieser Art in der Pfarrei nicht genehmigt.

Im Rahmen der Abschlussfeier zur Außenrenovierung der Pfarrkirche im Jahre 2008 wurde mit dem damaligen Diözesanbischof Dr. Gerhard Ludwig Müller die Wallfahrtskirche besichtigt und vor Ort auf die massiven Schädigungen aufmerksam gemacht. Sein Zitat: „Hier sieht es aus wie bei meinem Besuch in der Ukraine.“

Bereits im Frühjahr 2009 überzeugte sich somit auch das Bischöfliche Baureferat persönlich vom Zustand der Kirche. In der folgenden Stellungnahme wurde eine Sanierung als dringend bezeichnet mit der Auflage, dass die baufachlichen Voruntersuchungen umgehend zu veranlassen sind, welche schließlich von Statik- und Architekturbüro Kosten von 107.000 Euro verursachten.

Vom Bischöflichen Baureferat und deren Finanzkammer sowie vom Landesamt für Denkmalpflege wurde für die ermittelten Kosten von 1.686.725 Euro für die Gesamtrenovierungsmaßnahme die Förderzusage erteilt. Bei der weiteren Untersuchung des Dachstuhles und des Mauerwerks wurde wegen des massiven Holzbocks- und Hausschwammbefalls die Arbeiten wesentlich schwieriger, als zunächst angenommen.

Die Begutachtung des Glockenturmes ergab, dass es sich bei dem Mauerwerk um eine dreischichtige Schale handelt und sich im mittleren Bereich große Hohlräume befinden. Nach der Öffnung der Kuppelbedachung hatte man den Eindruck, dass nur mehr die äußere Verblechung die oberen Teile des Turmes zusammenhielt und vor einem Einsturz bewahrte.

Bei den laufenden Steinmetzarbeiten am Turm kamen ab Januar 2012 weitaus größere Schäden zum Vorschein, welche bei den Voruntersuchungen nicht erahnt werden konnten. Deshalb musste für 6 Wochen der Turm mit seinem Umfeld und der Kirchenraum gesperrt werden, bis Sicherungsarbeiten durchgeführt und Architekt, Statiker und Steinrestaurator ein schlüssiges Konzept vorlegen konnten.

Mehrkosten von 234.000 Euro wurden dabei ermittelt, so dass sich die tatsächlichen Sanierungskosten auf 1.880.000 Euro belaufen. Umfangreiche Besprechungen mit dem Baureferat und Finanzkammer der Diözese in Verbindung mit dem Landesamt für Denkmalpflege waren die Folge, um die finanzielle Förderung dieser Mehrkosten zu erreichen.

Nach Abzug aller Zuschüsse durch Finanzkammer, Bayerische Landesstiftung, Landesamt für Denkmalpflege, Bezirk Oberpfalz und Marktgemeinde Hahnbach verbleibt bei der Kirchenstiftung die Finanzierung von 900.000 Euro.

Diese Summe war nur durch die enorme Spendenbereitschaft der Pfarrangehörigen in Verbindung mit dem Förderverein, vieler Vereine und Verbände und auch auswärtigen Freunden der Wallfahrtskirche aufzubringen. Bei Events wie Flohmarkt, Tombola, Dorffesten, Christbaumversteigerung wurden erhebliche Geldbeträge erwirtschaftet.

Eine unerwartete Resonanz brachte ein Aufruf im Pfingstpfarrbrief 2012 um Patenschaftsübernahme für die Erneuerung und Restaurierung der Kirchenfenster. Innerhalb von zehn Tagen hatten sich Sponsoren für alle Fenster gemeldet. Diese sind an einer Edelstahlplatte im Eingangsbereich des Turmes ersichtlich.

In einer großen Reinigungsaktion beteiligten sich an zwei Tagen 37 Männer und Frauen unentgeltlich, um das Gotteshaus für das bevorstehende Bergfest mit Patrozinium nutzen zu können.

Alle diese Aktionen zur Finanzierung der kirchlichen Projekte der Pfarrei in den letzten zehn Jahren blieben auch bei den übergeordneten Behörden nicht unerkannt und wurden wiederholt als beispielhaft bezeichnet.

Der Ablauf der bisherigen Arbeiten stimmen Kirchenpfleger Konrad Huber und Pfarrrer Thomas Eckert optimistisch, die gesamte Maßnahme mit dem Umfeld bis zum Jahresende mit einem festlichen Gottesdienst abschließen zu können.

Das Kirchenschiff erhielt einen dezent gehaltenen gelben Anstrich

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Die Arbeiten am Turm sollen bis Ende September abgeschlossen sein

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Filmbeitrag des Regional-Fernsehsenders OTV im Juni 2011

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