Frohnbergfest 2012: Eine-Welt-Laden, „Behaltet eure Almosen, bezahlt gerechte Preise!“
Hannelore Schuster und Margret Hirsch zeigten sich sehr zufrieden über das Ergebnis ihres Einsatzes im Eine-Welt-Laden auf dem Frohnberg während der Festwoche.
190 Stunden hatten die beiden dort in ihrer kleinen Bude verbracht. „Grad dass ma niat a nu durt gschlaffa hom“, lachten sie, aber sonst fand das Familienleben ein Woche lang praktisch „im Schatten der Wallfahrtskirche auf dem Frohnberg“ statt.
Da aber alle Mitglieder der beiden Familien dort fest mitarbeiten und hinter ihren „starken Frauen“ stehen, herrschte stets „Bergharmonie“ und alle freuen sich über die stetige Umsatzsteigerung zugunsten der Einen-Welt-Idee.
Schon hätte sich eine Art Stammkundschaft herausgebildet, welche nun schon manche Jahre auch zu ihrem Angebot hin pilgern würde. Wie schon in den Jahren davor, hatten die beiden Ehrenamtlichen mehrmals in der Woche bei Johanna Sand und Irmgard Renner-Reisima „Nachschub“ ordern müssen, da sich bestimmte Artikel besonders gut verkauften.
Die „Knüller“ waren in diesem Jahr wie schon in den Jahren davor die so genannten „Sorgen-Püppchen“ aus Guatemala. Diesen kleinen Puppen müsse man abends seine Sorgen erzählen und sie dann unter das Kopfkissen stecken. Wenn man dann morgens aufwacht, kann man feststellen, dass die Sorgen weg sind und nur die Püppchen übrig geblieben sind, erklärten schmunzelnd die Frauen.
Auch Mandalas aus Draht aus Indien waren begehrt und diverse Tücher aus Seide und Baumwolle. Schmuck von den Philippinen, Peru und China, aber auch Süßigkeiten und Kleinlederwaren. Auch „Kaffee und Tee gehen eigentlich immer gut“, meinte Hannelore Schuster.
Honig aus Wildblüten oder Raps war ebenso begehrt. Schokolade in den verschiedensten Geschmackrichtungen und Weine in rot, weiß und rosé aus Chile und Südafrika verkauften sich ebenfalls gut.
Sehr gefreut haben sich die Familien Hirsch und Schuster auch, dass erstmals Pfarrer Thomas Eckert mit den „gemischten Eine-Welt-Wegzehrungspäckchen“ für die Prediger zusätzliche Werbung gemacht habe, um auch so „die Welt zu fairändern“.
Die beiden Frauen erinnerten daran, dass sinkende Erlöse für die Produzenten, steigende Auslandsverschuldung und Raubbau an der Natur leider die Situation vieler Länder des Südens prägen würden. Wie der ermordete Bischof Dom Helder Camara verlangten auch sie „Behaltet eure Almosen, bezahlt gerechte Preise!“, damit die Produktionskosten gedeckt werden können und die dortigen Bauern auf Dauer davon leben können.
Am Stand des Eine-Welt-Ladens auf dem Frohnberg gab es viel Exotisches, Schönes, Gesundes und vor allem fair Gehandeltes und man wurde von Hannelore Schuster (im Bild) und Margret Hirsch immer bestens beraten
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