„Bleiben sie liebenswürdig, bleiben sie charmant“, „bauen sie immer wieder Brücken zum Anderen“

Die Katholische Arbeitnehmerbewegung hatte in den Gasthof Ritter  zum Bildungsabend eingeladen.

Der Vorsitzende Josef Kotz freute sich über den guten Besuch und begrüßte besonders die Referentin Marianne Moosburger.„Männer sind anders – Frauen auch“ war das Thema ihres interessanten und gleichzeitig amüsanten Vortrags.

Nach einer Weisheit des Comics Hägar „Frauen denken anders als Männer“, ging es gleich in die tiefste Urgeschichte. Aus dieser Zeit trügen wir immer noch viele, oft unbewusste Verhaltensmuster mit uns, meinte sie.

Noch immer sehe man dies unter Anderem am Stressabbau. Männer bräuchten dazu nämlich Bewegung und Frauen Gespräche, da die einstigen Jäger „raufen oder rennen“ mussten, wenn es zu einer unliebsamen Begegnung kam. Frauen dagegen wussten, dass sie die ihr Anvertrauten durch „Besprechen“ ruhig zu halten hatten, um nicht entdeckt zu werden.

„Von der Göttin zum Hausgegenstand“ könnte man den nächsten Abschnitt des Vortrags überschreiben. Wurden zu Beginn die Fruchtbarkeitsgöttinnen verehrt, so verloren diese bei kriegerischen Auseinandersetzungen ihre Vormachtstellung und wurden erniedrigt. Moosburger zitierte Jason Elias und Katherine Ketcham mit „damals wurde aber die eigene Seele gespaltet.

Was wir anderen zufügen, fügen wir uns selbst zu. Alles im Leben ist miteinander verbunden, und wenn ein Teil abgeschnitten oder weg gebrochen wird, spürt das Ganze die Verletzung und muss um die Wiederherstellung des Gleichgewichts und der Harmonie ringen.“. Dieses Ringen dauere bis heute an und noch lange nicht seien Frauen und Männer gleichberechtigt, doch auch hier gelte es „Ner niat aafgehm!“ und immer wieder „Auferstehungsfrau zu sein“.

Würden viele Teile im Alten Testament die Frau als unterlegen darstellen, gäbe es aber auch gerade in den beiden Schöpfungsberichten eine gleichwertige Sicht der beiden Geschlechter und im Hohen Lied der Liebe eine kaum überbietbare wunderbare Poesie der gleichwürdigen Liebenden.

Jesus selber habe dann im Gegensatz zu seiner Zeit die Frauen radikal anders, nämlich als gleichwertig gesehen, keine Scheu gezeigt, sie sogar als Schülerinnen akzeptiert und Maria von Magdala sogar zur ersten Auferstehungszeugin als „Apostolin der Apostel“ gemacht.

Doch schon bei Paulus und noch stärker bei den ersten Kirchenvätern werden christliche Vorstellungen wieder zu „Kindern ihrer Zeit“ und die Frauen wieder ins zweite Glied zurückgedrängt. Bis heute und wohl lange noch gelte es deshalb um weltweite Gleichberechtigung zu ringen, denn „geschenkt bekommt man diese nicht“, so Moosburger.

Den „kleinen großen Unterschieden“ im Verhalten von Mann und Frau hörte man amüsiert anhand von witzigen Beispielen zu. Eindringlich mahnte die Referentin, dass „Jede und Jeder immer Beispiel sei“ und „Kinder mehr an den Eltern lernen als von den Eltern“. Auch dass es auf die „Sicht der Dinge“ ankomme, denn „die Einstellung zur Lebenswirklichkeit ist dem Menschen sein Schicksal“. So gelte es deshalb: dankbar zu sein für Alles, was gut sei, im „Schaden den Nutzen sehen“ und vieles mehr.

„Bleiben sie liebenswürdig, bleiben sie charmant“, „bauen sie immer wieder Brücken zum Anderen“, und „sammeln sie Pluspunkte“. Wie dies erfolgen kann, wussten die Frauen gut. Doch auch schriftlich konnten sie „Tipps“ für den Partner und sich mit nach Hause nehmen. Zum Abschluss las man noch einen kurzen „Auferstehungstext" von Phil Bosmans: „Fang den Tag von heute nicht mit den Scherbe von gestern an“.

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