Projekt "Alt werden zu Hause" bei Ideenwettbewerb "Neue Nachbarschaft" eingereicht

Der Hilfelotse rund ums Alter der Marktgemeinde Hahnbach, Sepp Hirsch, reichte die kreativen Ansätze für ein gutes Miteinander des  AOVE Projektes "Alt werden zu Hause" beim groß prämierten Wettbewerb "Neue Nachbarschaft" der Montag Stiftung Urbane Räume ein.

Ausgangslage für den Wettbewerb war folgendes: "Die Kommunen haben aufgrund des Sparzwangs wenig Handlungsspielraum und viele Probleme sind so komplex, dass man sie nicht nur „von oben“ steuern kann. Hier sind Initiativen der Bürgerinnen und Bürger, uns allen, gefragt: Neue Nachbarschaften, die Verantwortung für das Miteinander vor Ort übernehmen wollen. "Alt werden zu Hause" übernimmt eine solche Verantwortung nicht nur für eine Ortschaft sondern für den gesamten Bereich der AOVE-Region.

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Für die Vorstellung des Projektes mussten folgende Fragen beantwortet werden:

Was wird konkret im Projekt gemacht? Welche Ziele verfolgt es? Wer braucht es?

"Alt werden zu Hause" trägt nicht nur durch unabhängige, trägerneutrale Beratung sondern auch durch das aktive Einbeziehen von Angehörigen, Freunden Nachbarinnen und Nachbarn in die Versorgung unterstützungsbedürftiger Menschen dazu bei, das Zusammenleben in Nachbarschaften und Wohnquartieren spürbar zu verbessern”, so Hirsch in der Vorstellung des Projektes.

Das AOVE-Projekt "Alt werden zu Hause" kümmert sich um: Senioren, Wohnen, Jugendliche, Familien, Verkehr / Mobilität.

Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit des Projektes wurde noch eine zusätzliche Website aufgebaut, die breite Informationen rund um das Thema „Alter“ und mehr, vermittelt: "www.awz-hahnbach.de".

Warum engagieren Sie sich persönlich für das Projekt?

Es macht einfach Spaß und Freude:

  • die trägerneutrale, unabhängige Beratung und Begleitung von Seniorinnen und Senioren, ohne  Geschäftsinteressen des Anbieters zu verfolgen und positive Rückmendungen zu bekommen,
  • die ständige Weiterentwicklung des Projektes seit 2007 durch die AOVE-Koordinationsstelle „Alt werden zu Hause“  (z. B. den Ausbau der Wohnanpassungsberatung und Wohnumfeldgestaltung -auch im öffentlichem Raum-, die Netzwerkarbeit, den Aufbau einer ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfe, die Taschengelgbörse (Jung hilft Alt), das Initiieren einer Mitfahrerbörse, das Einbringen technischer Unterstützungsmöglichkeiten, sowie die Bewegungsaktivitäten für Hochbetagte, u.a. auch Kinaesthetics für pflegende Angehörige) aus nächster Nähe miterleben zu können
  • vielfältige Möglichkeiten, nicht nur ältere Bürgerinnen und Bürger der Region und darüber hinaus zu unterstützen, möglichst lange in ihrem angestammten Wohnumfeld leben zu können,
  • zu dem bietet "Alt werden zu Haus" auch enorme Entlastungsmöglichkeiten für die betreuenden Angehörigen. Durch das Projekt wurde bisher schon sehr gut die Unterstützung zur organisierten Selbsthilfe eingeführt und vorangebracht.

 Was wird konkret im Projekt gemacht? Welche Ziele verfolgt es? Wer braucht es?

Im Rahmen des Projektes wird es Senioren ermöglicht, solange wie möglich in ihrem häuslichen Umfeld wohnen zu bleiben.

  • Gemeinsam mit einem Netzwerk aus professionellen Organisationen, ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Alltagsbegleiterinnen und -begleitern –koordiniert durch eine hauptamtliche Pflegefachkraft- werden Unterstützungsmöglichkeiten geschaffen, die in der Lage sind, sich dem stetig verändernden individuellen Bedarf der älteren Menschen flexibel anzupassen und stets zeitnah zur Verfügung stehen.
  • Die Dienstleistungen von „Alt werden zu Hause“ erreichen ältere Menschen so früh wie möglich und werden entsprechend ihrem unterschiedlichem Bedarf so etabliert, dass sie transparent, effektiv, effizient, vernetzt und strukturiert sind.
  • Unabhängige, trägerneutrale Informationen über und Bereithaltung von Dienstleistungen im Bereich der ambulanten Pflege, allgemeinen Betreuung und hauswirtschaftlichen Versorgung
  • Wöchentliche Besuche durch eine qualifizierte Bezugsperson (ehrenamtliche Alltagsbegleiterinnen, -begleiter)
  • Soziale Beratung und Betreuung bei auftretenden Problemen Organisation notwendiger Dienstleistungen, Case-Management, falls die Klientin, der Klient, bzw. dessen Angehörige nicht dazu in der Lage sind z. B. nach einem Krankenhausaufenthalt 
  • Information über Unterstützungsmöglichkeiten, Veranstaltungen und Freizeitangebote
  • Ehrenamtliche Wohnanpassungs-, Wohnumfeldberatung
  • AOVE-Taschengeldbörse (Jung hilft alt)
  • Auf- und Ausbau lebendiger Nachbarschaften mit gegenseitiger Unterstützung inkl. Mitfahrgelegenheiten, da Busverbindungen in den Flächengemeinden der AOVE stark ausgedünnt, bzw. nicht mehr vorhanden sind und jüngere Menschen tagsüber in den weiter entfernten Ballungsräumen zur Arbeit gehen.
  • Sicherung der Teilhabe älterer und mobilitätseingeschränkter, behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben im gewohnten Wohnumfeld.
  • Von der Arbeit des Projektes „Alt werden zu Hause“ profitieren nicht nur die älteren Menschen in der Region sondern auch Familien mit kleinen Kindern, Jugendliche.

Wer trägt das Projekt?

Die AOVE-Koordinationsstelle „Alt werden zu Hause“ wird im Rahmen der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach, Gesellschaft für Regionalentwicklung getragen.

Wie geht die Nachbarschaft mit Ihrem Projekt um? Welchen Rückhalt bekommen / erwarten Sie?

„Alt werden zu Hause“ ist von den Nachbarschaften ind den Wohnquartieren der Klienten gut akzeptiert und anerkannt. Nachbarn werden bei Bedarf in die Unterstützung eines Klientin, mit einbezogen. Dies erfolgt je nach Wunsch der Klienten und natürlich dem Wollen sowie den Möglichkeiten der Nachbarn.

Der Rückhalt in der Bevölkerung ist sehr gut, die Menschen und alle neun Bürgermeister der AOVE-Region stehen hinter dem Projekt.

Das Projekt ist aufgrund guter Pressearbeit weit über die Grenzen des AOVE-Gebietes hinaus bekannt, wird aufgrund der sehr guten Resonanz auch von anderen Kommunen nachgefragt und wurde vor kurzem in Oberösterreich vorgestellt.

Was sind die nächsten Projektschritte? Welche Pläne haben Sie?

  • Aus- und Aufbau, Intensivierung der ehrenamtlichen Nachbarschaftshilfen, inkl. Mitfahrgelegenheiten in der Region
  • Als Ergänzung zu den sozialen Hilfestellungen, der Wohnanpassungs-, Wohnumfeldberatung sollen auch technische Unterstützungsmöglichkeiten (AAL) bekannt gemacht und angeboten werden, um das Altwerden im häuslichen Umfeld zu ermöglichen, bzw. zu erleichtern und Angehörige zu entlasten sowie die Lebensqualität zu erhöhen.

Welche Ideen haben Sie, damit Ihr Projekt langfristig besteht und wirken kann?

Durch die Angliederung an die Regionalentwicklung der Arbeitsgemeinschaft Obere Vils-Ehenbach (AOVE) ist der Bestand des Projektes relativ gut gesichert. Jedoch sind wir bestrebt, das Projekt ständig weiter auszubauen. Dies ist aufgrund der finanziellen Situation der Kommunen leider nur in geringem Umfang möglich.

Was benötigen Sie, um Ihr Projekt voranzubringen? Wie hoch sollte Ihr Preisgeld sein?

Mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 € könnten wir für die nächsten zwei Jahre eine 400 €-Kraft finanzieren, die zur Unterstützung des derzeitigen Personals die geplanten Teilprojekte mit vorantreibt und begleitet.

Wird Ihr Projekt bereits gefördert? Wenn ja, von wem und in welcher Form?

Das Projekt wird im Rahmen der Umsetzungsbegleitung (Personalkosten für hauptamtliches Projektmanagement) der Integrierten Ländlichen Entwicklung der neun AOVE-Kommunen seitens des Amtes für Ländliche Entwicklung, Oberpfalz sowie über die beteiligten Kommunen finanziert.

Des Weiteren erfolgt die Finanzierung über direkte Einnahmen (Betreuungsverträge, Abrechnung von Betreuungsleistungen, Spenden). Spenden werden meist dazu verwendet, finanziell schlechter gestellte Personen Begleitungen zu ermöglichen.

Was können andere von Ihrem Projekt lernen? Was ist das Nachahmenswerte an Ihrem Projekt?

  • Professionelle und ehrenamtliche Vernetzungsstrukturen aufbauen und ohne Konkurrenzdenken nutzen.
  • Aktivierung und Wertschätzung von ehrenamtlich Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
  • Gemeinsam mit Klienten deren Fähigkeiten entdecken und diese von Anfang an zu deren Problemlösung mit einbeziehen
  • Erkennen von individuellen Kompetenzen von Klienten und Fördern deren Fähigkeiten
  • Als unabhängige Beratungsstelle stellen wir alle Unterstützungsmöglichkeiten der Region, ohne Konkurrenzdenken, vor.
  • Der Klient, bzw. Angehörige entscheidet, welche Dienste er in Anspruch nimmt.

Was müsste bei dem kommenden Anlauf anders sein?

Durch die Unterstützung von Politik, Verwaltung und zahlreichen Ehrenamtlichen war das Projekt nach einer kurzen Anlaufphase von Anfang an erfolgreich.

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