Gründonnerstagseucharistiefeier in Hahnbach

In seiner letzten Gründonnerstagseucharistiefeier in Hahnbach erinnerte Pfarrer Thoma Eckert an das Triduum, die Dreiteilung der Passions- und Osterliturgien. Bei diesem Höhepunkt des Kirchenjahres am Gründonnerstag, Karfreitag und der Osternachtsfeier sei Jesus selber „Priester, Altar und Geschenk“ zugleich.

Einen akustischen Rahmen bildete wie gewohnt das feierliche Gloria, bei dem Orgel, alle Kirchenglocken und die Ministranten mit ihren Glocken läuteten. Bis zum österlichen Auferstehungsgloria am Samstagabend verstummen diese.

Den Zusammenhang von Altem und Neuem Testament bildete die Pascha-Haggada, die Lesung vom Auszug aus Ägypten, der großen Befreiungstat im Alten Bund. Der neue Bund, die für Christen endgültige Befreiung,  konstituiert sich im so genannten „Letzten Abendmahl“. Die bereits um ca. 50 nach Christus vom Apostel Paulus im ersten Korintherbrief überlieferten Wandlungsworte setzt später der Evangelist Johannes beton in christliche Praxis um. Im Evangelium hörte man anschließend von jener skandalösen Fußwaschung, einem Sklavendienst Jesu an den Jüngern.

In seiner Predigt ging Pfarrer Eckert darauf ein, dass Jesus die Jünger seine Liebe mit allen Sinnen spüren lasen wollte und zwar mit Augen, Ohren, Mund bis hin sogar zu den Füßen. Aber das Begreifen der ganzen Dimension habe wohl bei den Anhängern erst nach Ostern richtig eingesetzt. Bis heute realisierten selbst viele Christen noch nicht ganz, dass die Nachfolge Jesu bedeute „dienen wie ein Sklave“, meinte der Pfarrer.

Erst nach der umwerfenden, intensiven  „Schlüsselerfahrung“ von Ostern hätten dessen Verkünder dieses „Geheimnis des Glaubens“ besser begriffen. Leider sei aber bald schon „Menschliches“ ins Spiel gekommen und aus den Briefen des Apostels Paulus kann gelesen werden, dass es beim Erinnerungsmahl, der Apagefeier, schon bald wieder soziale Unterschiede gegeben habe. Paulus habe deshalb ganz bewusst Liturgie und Sättigung, Gottesdienst und Diakonie getrennt.

Ungefähr 40 Jahre später habe deshalb dann der Evangelist Johannes wieder gezielt die innere Verknüpfung von Brotbrechen und Fußwaschung, von Verkündigung und gelebter dienender Nächstenliebe, betont. Nur so könne das „Liebet einander, wie ich euch geliebt habe“ richtig gelebt werden, nur dann sei Reden und Tun eine glaubwürdige Einheit, betonte auch der Pfarrer.

Zum letzten Mal nahm dann Pfarrer Eckert in der Pfarrei St. Jakobus die Fußwaschung an Vertretern der Gemeinde vor. Ganz bewusst waren wieder zwölf Menschen ausgewählt worden, Junge und Alte und auch ein Vertreter der evangelischen Mitchristen. Assistiert vom Diakon Dieter Gerstacker und Ministranten wusch der Seelsorger als Zeichen der dienenden Demut in der Nachfolge Christi jeweils einen Fuß der Gläubigen.

Nach den großen Fürbitten, dem Hochgebet, dem Vater-unser und der Kommunion unter beiderlei Gestalten übertrug der Pfarrer das Allerheiligste vom Tabernakel an den Seitenaltar. Dort fand, wie schon in den Jahren davor, die Ölbergwache statt. Diese wurde abwechselnd in Stille gehalten und auch mit Texten von den katholischen Vereinen gestaltet.

Seine letzte Fußwaschung an Vertretern der Gemeinde nahm Pfarrer Thomas Eckert am heutigen Gründonnertag in der Pfarrkirche vor

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AWZ-HAHNBACH