Eltern können ruhigen Gewissens auch mal "nein" sagen
Gut besucht war der Abend zum Thema „Kinder – grenzenlos!?“ im Kindergarten St. Marien, zu dem der Elternbeirat und die Katholische Erwachsenenbildung eingeladen hatten. Die Leiterin des Kindergartens, Anita Rauh, begrüßte als Referentin die vierfache Mutter und Pädagogin Marianne Moosburger aus Hahnbach.
Moosburger begann mit der häufigen Ratlosigkeit bei grenzenlosen Kindern und gab Anregungen, das Kind in bestimmten Situationen auch zu verstehen und die innere Logik im Verhalten zu verstehen. Dazu gehöre unter anderem die Sehnsucht des Kinder dazuzugehören, seine Stellung in der Familie, die Beobachtungen des Kindes und die Umgebung.
Wie wichtig es sei, die Kinder zu ermutigen und soweit wie möglich, Bestrafungen und Belohnungen zu vermeiden, zeigte sie an Beispielen auf und riet eher, „natürlich und logische Folgen“ auszuhalten. Eltern sollten grundsätzlich Festigkeit zeigen, doch ohne ein offensichtliches Machtgefälle eines „Oben“ und „Unten“. Denn „Machtkämpfe verlieren immer alle!“, wusste sie.
Wichtig sei es, sich genügend Zeit für die Kinder zu nehmen, nicht „für die Kinder - , sondern mit ihnen zu arbeiten“. Ein geregelter Tagesablauf mit „Familienriten“ und eine angemessene Ordnung seien außerdem sehr hilfreich, betonte sie. Sie wünsche sich ein ouragiertes Auftreten der Eltern, die auch ruhigen Gewissens einmal „Nein“ sagen und es nicht nötig haben ihre Kinder zu „dressieren“.
Großen Wert legte sie auf gelebten Humor und gemeinsam verbrachte vergnügliche Stunden in der Familie. Eine gesunde entspannte Lebenseinstellung lernen Kinder primär am Verhalten der Eltern. Deren Umgang miteinander färbe auf sie außerdem prägend ab. Oft könne man sagen, dass Kinder „die Beziehung der Eltern untereinander leben“ würden und sie so nicht nur ein Produkt, sondern auch ein Spiegel der elterlichen Liebe für ihre Umgebung seien.
Noch viele, auch schriftliche Tipps gab Moosburger den Frauen und Männern mit und schloss mit einer kurzen Meditation und dem Text von Kalil Gibran „Eure Kinder sind nicht eure Kinder.“
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