Hahnbach: Informationen aus der Bürgerversammlung
Äußerst zufrieden und anspruchslos zeigten sich die zahlreichen Besucher bei der Bürgerversammlung für die Marktgemeinde Hahnbach, letztmals unter Hans Kummert als amtierender Bürgermeister.
Sowohl bis zur Antragsfrist als auch bis Versammlungsbeginn waren keine Anträge dazu abgegeben worden. So konnte das Gemeindeoberhaupt umfassend auch über Aktuelles berichten.
Laut Kummert ist die Einwohnerzahl (Hauptwohnsitz in der Gemeinde Hahnbach) von Jahresbeginn bis 1. Dezember von 4917 auf 4921 angestiegen. Standesamtlich wurden in diesem Zeitraum 44 Geburten, 18 Eheschließungen und 27 Sterbefälle beurkundet. Als erfreulich bezeichnete er die Zunahme der Geburten und den Rückgang der Sterbefälle um jeweils etwa die Hälfte gegenüber dem Vorjahr.
Zur Bewältigung der gemeindlichen Aufgaben stünden 85 Lohn- und Gehaltsempfänger, einschließlich Wasserwacht und Aushilfen, zur Verfügung. Es werde weiter Wert darauf gelegt, dass auch Auszubildende unter den Beschäftigten seien.
Im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit bestehen für die Wasserversorgung einschließlich Bereitschaftsdienst mit dem Zweckverband der Mimbacher Gruppe und der Adlholz-Irlbach Gruppe Kooperationen sowie eine Zweckvereinbarung mit der Stadt Amberg für Neubernricht/Kienlohe.
Im Bereich Abwasser einschließlich Bereitschaftsdienst kooperiert Hahnbach mit der Gemeinde Gebenbach. Für Neubernricht/Kienlohe gebe es auch dazu eine Zweckvereinbarung mit Amberg.
Dank der guten Zusammenarbeit der Gemeindefeuerwehren konnten die Kosten für Beschaffungen mit 20.000 Euro niedrig gehalten werden. Für die Stützpunktwehr Hahnbach sei 2014 die Bestellung eines neuen Fahrzeuges HLF 20 geplant. Durch die gemeinsame Beschaffung von zwei baugleichen Fahrzeugen mit der Stadt Schnaittenbach sei eine zehn Prozent höhere staatliche Förderung möglich.
In diesem Zuge könne der Tausch des jetzigen Löschfahrzeugs LF 8 mit dem über 50 Jahre alten Fahrzeug der FFW Süß realisiert werden. Bereits beschlossene Sache sei der Kauf eines neuen Mehrzweckfahrzeuges für die FFW Hahnbach. Die Auslieferung eines Typs „Ford Transit“ werde im Frühjahr 2014 erwartet.
Zufrieden könne man auch mit dem Schulwesen sein. 416 Schüler besuchen die Grund- und Mittelschule Hahnbach, davon 162 im M-Zug. Mit 65 PC’s sei die EDV-Ausstattung großzügig. Die Schülerbeförderung schlage mit 180.000 Euro zu Buche. Mit einer Investition von 2,4 MIO Euro sei die energetische Sanierung der Hahnbacher Schulgebäude abgeschlossen worden.
Für 2014 stehe die Sanierung des Grundschulpausenhofs und die 100m-Laufbahn auf dem Sportgelände an. Erfreut zeigte sich Kummert über die Neubesetzung der Schulleitung mit Rektor Heinz Meinl und seinem Stellvertreter Günther Paul.
Ein ständig steigendes Interesse sei an den derzeit 11.000 Medien in der Gemeindebücherei mit 18.500 Ausleihungen bis November zu verzeichnen. Die Möglichkeit, den gesamten Titelbestand online anzusehen, Bücher vorzubestellen oder zu verlängern werde sehr gut angenommen.
Große Bedeutung werde der Vereinsförderung mit insgesamt 99.350 Euro beigemessen. An der kostenlosen Überlassung der Josef-Graf-Halle für Vereinsveranstaltungen werde man festhalten.
Die Mitfinanzierung der Kindergärten Hahnbach, Süß und Ursulapoppenricht koste der Gemeinde 225.500 Euro. Mit 136 Kindern, + 24 Krippenkindern und 24 Kindern der Schulbetreuung gebe es keine Auslastungssorgen. Die hervorragende Zusammenarbeit mit den zuständigen Kirchenverwaltungen leiste einen erheblichen Beitrag. Sorge bereite die Suche nach geeignetem Erzieherpersonal.
Zum Freizeit- und Sportbereich wurde ausgeführt, dass die Hallenbadfrequenz auf 28,32 Besucher pro Tag angestiegen ist. Die günstigen Eintrittspreise sollen beibehalten werden. Immer größeren Zuspruch hätten die Zillenfahrten auf der Vils. Mit der Fertigstellung des Radweges Kienlohe-Ursulapoppenricht wurde eine durchgehende Verbindung zwischen Gebenbach und Amberg geschaffen. Der Geh- und Radweglückenschluss zwischen Kümmersbuch und Kötzersricht wurde mit der Beschilderung abgeschlossen.
Zum Bau- und Wohnungswesen wurde von 47 Bauanträgen berichtet. Hinsichtlich der Baulücken wurden die Besitzer von 85 unbebauten Bauplätzen im Ortsbereich wegen der künftigen Verwendung schriftlich befragt, mit dem Ergebnis, dass lediglich fünf Plätze für einen Verkauf zur Verfügung stünden. So wurde nun mit den Erschließungsmaßnahmen für ein neues Baugebiet mit 20 Plätzen in Ursulapoppenricht begonnen.
Wegen der großen Nachfrage wurde im Bereich der Flurstraße von der Marktgemeinde ein 43.000 m² großes Grundstück gekauft. Hierfür soll dem Marktgemeinderat im Januar 2014 ein Konzept für ein künftiges Baugebiet vorgestellt werden. Mit einem Nachlass von 1.000 Euro je kindergeldberechtigtem Kind sollen besonders junge Familien beim Erwerb von Bauland gefördert werden.
Für Sanierungsmaßnahmen im historischen Marktkern werde bei Privatinitiativen über die Städtebauförderung durch den Markt kostenlose Bauberatung vermittelt.
Die Kosten für den Unterhalt der Gemeindestraßen fielen aus der Sicht des Bürgermeisters wegen der Eigenleistungen des Bauhofes mit 125.000 Euro relativ gering aus. Die Dringlichkeit weiterer Instandsetzungen werde mit den Ortsvorstehern besprochen.
Für den Ausbau der Hauptwirtschaftswege im AOVE-Gebiet könne die Marktgemeinde aus einem Pilotprojekt des Amtes für ländliche Entwicklung Oberpfalz mit einer Förderung von etwa 1 MIO Euro rechnen. An den Bushaltestellen Irlbach, Pickenricht und Dürnsricht wurden die Wartehäuschen erneuert.
Der Bauhof wurde mit einem neuen Unimog mit Winterdienstausrüstung für ca. 200.000 Euro ausgerüstet. Das Lager für die Wasserversorgung wurde umgebaut und ein Sozialraum errichtet.
Um dem Problem der überhöhten Geschwindigkeiten insbesondere in den Ortsein- und –ausfahrten zu begegnen wurden vier mobile Geschwindigkeitsmessanlagen mit aufleuchtenden Anzeigen beschafft. Man erwarte sich damit eine Reduzierung der Tempos. Zudem habe die Polizei verstärkte Kontrollen an den Brennpunkten angekündigt.
Die Umrüstung der Straßenbeleuchtung im Gemeindebereich auf LED werde 2014 in Angriff genommen. Die Kosten von ca. 360.000 Euro sollen sich nach Abzug der staatlichen Förderung durch die Stromeinsparung nach spätestens vier Jahren amortisiert haben.
Eine weitere Kosteneinsparung bringe die Nahwärmeversorgung Markt Hahnbach GmbH. Mit der Biogasanbindung der Liegenschaften im Schulbereich werden pro Heizperiode bis zu 120.000 Liter Heizöl weniger verbraucht.
Zur Abwasserbeseitigung teilte Kummert mit, dass für den Bereich Mimbach-Mausdorf die Druckleitung bis Godlricht fertig gestellt ist und die Bescheide für die Anschlussgbeiträge erlassen wurden Der Bereich Adlholztal wurde für 2015 in die Dringlichkeitsliste des Wasserwirtschaftsamtes aufgenommen.
In diesem Zusammenhang wurde mitgeteilt, dass bei allen Baumaßnahmen Lehrrohre für eine DSL-Versorgung mit verlegt werden. Die Abwassergebühren für den übrigen Gemeindebereich sind seit 2011 unverändert.
Für die Wasserversorgung habe sich das Ablesekartensystem bewährt. Etwaige Ablesefehler kommen spätestens beim Auswechseln der Zähler zum Vorschein.
Bei den Friedhofsgebühren sei derzeit keine Änderung notwendig. Durch die Auflösung vieler Grabstellen und die zunehmenden Urnenbestattungen habe sich die Frage der Friedhofserweiterung für die nächsten Jahrzehnte erledigt.
Zuversichtlich werde auch der allgemeinen Finanzwirtschaft der Marktgemeinde entgegengesehen. So wie in den beiden vergangenen Jahren sei auch 2014 die Tilgung der Schulden um ca. 550.000 Euro geplant und keine neue Kreditaufnahme vorgesehen. So könne die Prokopfverschuldung auf ca.1.200 Euro gesenkt werden.
Heimatpfleger Ludwig Graf bedankte sich für die finanzielle Unterstützung zum Erhalt der Flurdenkmäler. Dabei wurde bekannt gegeben, dass die Eingänge zu allen Felsenkellern in der Vilsecker Straße aus Sicherheitsgründen verschlossen wurden.
Gewohnt souverän informierte Hans Kummert letztmals als amtierender Bürgermeister in der Bürgerversammlung und ließ dabei keine Fragen offen
Anmerkung der Redaktion: Bürgermeister Kummert wies auch auf die derzeit anlaufende Nachbarschaftshilfe Hahnbach hin, dankte Pfarrer Christian Schulz. Hier weitere Informationen.
- Aufrufe: 1635