18.08.2010 | „Das Nest“ von Hans Weiß in Kümmersbuch

„Das Nest“ von Hans Weiß in Kümmersbuch war das Ziel der Wanderung, welche die Mädchengruppe und der katholische Burschenverein im Rahmen des Ferienprogramms des Kulturausschusses angeboten hatten.  23 Kinder machten sich am vergangenen Montag mit 12 BetreuerInnen auf den Weg dorthin und kehrten restlos begeistert „im Finstern“ nach Hause zurück.

Mit einer Dohle auf der Schulter empfing sie der Zimmerermeister Hans Weiß an seinem Privatgehege in Kümmersbuch. Die kleineren und größeren Kinder waren ausnahmslos fasziniert von den vielen Tieren und der Weitläufigkeit des „Privatzoos“.

Sie staunten nicht schlecht über Marder, Stachel- und Meerschweine, Emus, einen Rehbock und auch kleinwüchsige Hirschen, die Puten, Perlhühner, verschiedene weitere Hühner und Hähne, Papageien und Kuhreiher.

Hans Weiß wusste zu jedem Tier mehr als nur Wissenswertes zu erzählen und gespannt erfuhren Kinder und Betreuer die Geschichte der Füchsin Bärbl, welche von seinem Hund großgezogen worden sei und sich seitdem als Hund fühle.

Auch Emu Alfred, Uhu Birgit oder das Adlerweibchen Lena könnten – wie viele andere Tiere auch – stundenlang aus ihrem Leben mit und ohne Hans Weiß erzählen.

Ein 52 Jahre alter Ara oder einer der vielen anderen Papageien scheinen tatsächlich „redselig“ zu sein und in ihrer Sprache ganze Romane zu erzählen. Ein Vogel namens „lachender Hans“ schien ganz besonders zu seinem fürsorglichen Pfleger zu passen und die Kinder hatten viel Spaß dabei ihm zuzuhören.

Die großen Weißrückengeier, heilige Ibisse, Fasane, Pfauen, Käuze und viele verschiedene Greifvögel wie Bussarde, Falken, Habichte faszinierten die jungen Besucher besonders.

Von einem Wespenbussard erfuhren sie zum Beispiel, dass tatsächlich dessen Hauptnahrung aus Wespen bestehe. Dank des passionierten Ibringer Imkers Konrad Hubmann, der immer wieder Bienenwaben für dessen Fütterung spendiere, könne dieser in Kümmersbuch überhaupt überleben.

Ein weiterer Höhepunkt waren die Minischweine, welche zur Zeit neun rosa-schwarze Ferkel haben. An ihnen konnten sich die Kinder kaum satt sehen und auch von den Ziegen mit ihren Kletterkünsten konnten sie sich kaum trennen.

Eindringlich mahnte Hans Weiß immer wieder zum pfleglichen Umgang mit jeder tierischen Mitkreatur. „Legt euch bitte keine Tier zu, nur weil ihr eine Zeit lang denkt. Ach, ist das Tier süß!“ betonte er wiederholt. Ein Tier zu haben bedeute viel Verantwortung und Disziplin bei den täglichen Fütterungen, mahnte er die Kinder.

 „Wenn jemand von euch gerne für ein Tier sorgen möchte, dann soll er bitte zuerst zu mir kommen, um das Wichtigste darüber zu erfahren und vielleicht sogar einer dieser „Waisenkinder“ zu adoptieren!“, bat er die Anwesenden und die Kinder und Jugendlichen nickten alle verständnisvoll. Viele versprachen auch, wiederzukommen, mit und ohne Eltern, worüber sich der engagierte ehrenamtliche Tierpfleger sehr freute.

Nach dem „tierischen Teil“ gab es noch am Burschenplatz Wurstsemmeln und Getränke für Alle und auch ein kuscheliges Lagerfeuer, an dem man sich noch angeregt austauschte. Gegen 20 Uhr, schon fast im Dunkeln ging es dann zurück nach Hahnbach, wo die Eltern bereits auf ihre „kleinen Nachteulen“ warteten.

 

Hans Weiß, links im Bild, mit den begeisterten Kindern, welche mit dem KBV und der MG nach Kümmersbuch gewandert waren

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