Segnung und Übergabe des neuen Flaggschiffs „Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20“
Zu einem großen Tag und Meilenstein in der Geschichte der Feuerwehr Hahnbach wurden die Feierlichkeiten zur Segnung und Übergabe des neuen Flaggschiffs „Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug HLF 20“.
Im vorausgegangenen Festgottesdienst in der Hahnbacher Pfarrkirche bezeichnete Pfarrer Dr. Christian Schulz den Einsatz der Feuerwehrleute als praktisch gelebte Nächstenliebe. Dabei komme es nicht unbedingt darauf an, an vorderster Stelle zu stehen, sondern wie jeder seine Aufgabe erfülle. Mit einem Geist der Hingabe und Hilfsbereitschaft sei jeder an seinem Platz wichtig. Technische Hilfsmittel tragen dazu bei, um effizient Dienst leisten zu können.
Anschließend marschierte der Festzug zur Musik der Hahnbacher Marktbläser mit vielen Ehrengästen in Begleitung von 16 Fahnen der Gemeindewehren und örtlichen Vereinen zum Feuerwehrgerätehaus, wo das neue Einsatzfahrzeug den kirchlichen Segen erhielt.
Im Beisein der Ehrengäste übergibt Bürgermeister Bernhard Lindner (Mitte) mit einem überdimensionalen Fahrzeugschlüssel das Fahrzeug an Kommandant Michael Iberer (links) und seinen Stellvertreter Günter Berger (rechts)
Bürgermeister Bernhard Lindner stellte beim Festakt die Beschaffung mit einem Kostenaufwand von 425.000,- Euro als eine wahrlich imposante Erscheinung dar. Sie wurde bereits Mitte 2013 nach einstimmigen Gemeinderatsbeschluss unter seinem Vorgänger Hans Kummert in die Wege geleitet und bedeute eine weitere Erhöhung der Schlagkraft für die Stützpunktwehr.
Durch die interkommunale Ausschreibung zusammen mit der Stadt Schnaittenbach für ein baugleiches Fahrzeug konnten die Beschaffungskosten gesenkt werden. Er bedankte sich für die Bezuschussung in Höhe von 115.000,- Euro durch den Freistaat Bayern und 40.000,- Euro vom Landkreis Amberg-Sulzbach. So bleiben noch für den Markt Hahnbach rund 270.000,- Euro zu schultern.
Lindner stellte fest, dass in den letzten beiden Jahren die Gemeinde rund 500.000,- Euro in das Fahrzeugkonzept der Feuerwehr Hahnbach gesteckt hat. Deshalb brauche es diesbezüglich eine finanzielle Verschnaufpause, um auch andere dringende Projekte zu realisieren.
Kommandant Michael Iberer erinnerte an die Chronologie zur Beschaffung des Fahrzeugs. Es sei ein Ergebnis des von der Feuerwehr, der Landkreisführung und der Marktgemeinde aufgestellten Fahrzeugkonzeptes. In vier harmonischen, von Kompromissbereitschaft getragenen Abstimmungsgesprächen mit der Feuerwehr Schnaittenbach sei der Grundstein zur gemeinsamen Beschaffung gelegt worden.
Ein siebenköpfiger Beschaffungsausschuss erarbeitete in 1.250 Mannstunden die Einzelheiten der Ausstattung und Beladung des Fahrzeugs. Die eigentliche Arbeit beginne nun aber mit der Schulung der Maschinisten und dem Üben mit der Ausrüstung. Es werde einige Zeit vergehen, bis sich alle damit zurechtfinden.
Kreisbrandrat Fredi Weiß führte aus, dass sich die Aufgaben und Anforderungen an die Feuerwehren sich in den letzten Jahren maßgeblich veränderten. Alarmmeldungen ließen sich überwiegend in die Rubriken schwerer Verkehrsunfall, Gefahrgut oder Technische Hilfeleistung einordnen.
Zeitgemäße Hilfe könne nur mit zeitgemäßem Einsatzgerät gewährleistet werden. Dies werde durch die Beschaffung des HLF durch die Marktgemeinde vorbildlich unterstützt. Die immer niedrigere Quote an tödlichen Verkehrsunfällen sei zu weiten Teilen ein Verdienst schneller und effektiver Rettung durch die Feuerwehren.
Landrat Richard Reisinger, MdL Dr. Harald Schwartz und Reinhold Strobl sowie stellvertretender HKA-Vorsitzender Martin Wild dankten den Aktiven für ihren ehrenamtlichen Einsatz. Die gewährten Zuschüsse stellen eine Wertschätzung für das Feuerwehrwesen dar und seien in jeder Hinsicht gerechtfertigt.
Die gemeinsame Feuerwehrhymne beendete die Festveranstaltung.
Der ganze Stolz der Hahnbacher Feuerwehr ist das neue HLF 20
Das neue Fahrzeug bietet optimale Voraussetzungen für verschiedenste Einsatzsituationen, für herkömmliche Brandeinsätze, wie auch Verkehrsunfälle und Gefahrguteinsätze sowie für die Menschenrettung.
Das MAN-Fahrgestell mit einem 290 PS starken Dieselmotor und Allradantrieb ist mit einem feuerwehrtechnischen Aufbau der österreichischen Fa. Rosenbauer ausgerüstet. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 15.500 kg.
Zur Ausstattung gehören neben den üblichen Geräten zur Brandbekämpfung eine Heckpumpe mit einer Förderleistung von 3.500 l/min bei 10 bar Ausgangsdruck, sowie eine umfangreiche Ausrüstung zur technischen Hilfeleistung.
Das Fahrzeug mit dem Funknamen „Florian Hahnbach 40/1“ bietet Platz für neun Personen und hat einen Wassertank mit 1.600 l sowie eine Löschschaumreserve von 125 l. Für die Ausleuchtung von Einsatzorten steht ein pneumatischer Lichtmast zur Verfügung.
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