Räuchern mit einheimischen Kräutern - „Ein Tag ohne Dufterlebnis ist ein verlorener Tag“
Auf Einladung der AOVE war die zertifizierte Wildkräuterführerin Adolfine Nitschke in den Gasthof Ritter zum „Räuchern mit einheimischen Kräutern“ gekommen. Sie begann mit dem ägyptischen Sprichwort: „Ein Tag ohne Dufterlebnis ist ein verlorener Tag“ vor zahlreichen Zuhörern.
Eine uralte Erfahrung der Menschen in ihren Höhlen sei es bereits wohl gewesen, welche die Heilkraft des Räucherns erleben ließ, begann die Vilseckerin. Von der Verwendung der einheimischen Kräuter bis hin zu den teuren Waren, wie Weihrauch und Myrrhe aus dem Oman, über internationale Handelswege reichte bald das Spektrum der durch Glut transformierten Wirkstoffe.
Ihre Verwendung fanden sie bei Reinigungs-, Heilungs-, Abwehr- und Liebesritualen und auch regelmäßig bei Festen im Jahreskreis. Vieles habe sich leider verloren, ein letzter bekannter Rest sei oft nur noch das Drei-Königs-Räuchern an Epiphanie. Schön sei es, dass das Interesse nun wieder steige, freute sich Nitschke. Doch Allergiker, Schwangere, Säuglinge sollten davon Abstand nehmen, empfahl sie ehrlich.
Zum Sammeln empfahl sie einen Korb oder eine Stofftasche und „je sauberer die Umgebung, desto besser“. Auch verlangte sie, nie mehr als ein Drittel der aufgefundenen Pflanzen zu entnehmen und am zwar besten am späten Vormittag. Nur die mediterranen Kräuter seien an einem heißen Mittag am wirkkräftigsten. Bei zunehmendem Mond sind die oberen Teile und bei abnehmendem Mond die unter der Erde liegenden Teile zu holen, und das am besten im Frühling oder im Herbst.
Die einzelnen Heilkräuter zeigte die Kräuterführerin teils in getrockneter Form zum „Begreifen“ und auch in Bildern. Vieles erfuhr man so über die Wirkungen des Beifußes, des Salbeis, Thymians, Wacholders, Johanniskrauts, der Alantwurzel und des Fichtenharzes.
Bei Übergängen oder einem Neubeginn empfahl sie Mädesüß, Frauenmantel, Holunder, Weißdorn, Eisenkraut, Engelwurz, Mistel, Schafgarbe und Lorbeer. Zur Meditation eigne sich am besten eine Mischung aus Weihrauch und Myrrhe, aber auch Minze oder die Wurzeln von Galgant und Kalmus.
Für den Liebeszauber empfahl sie besonders die Rosenblätter der Damaszenerrose, Myrrhe, Rosmarin, Lavendel, Myrte und in geringer Dosis auch den Baldrian.
Abschließend riet Nitschke zu einem Frühlingsritual nach dem Frühjahrsputz. Das Räuchern aller Zimmer und Ecken solle im Herrgottswinkel oder bei der Ahnengalerie beginnen und mit positiven Sätzen oder dem Beten des Rosenkranzes begleitet werden. Es sei auch gut, es mit einem Fest zu beenden, dann käme „alles Glück ins Haus, Unglück hinaus“.
Adolfine Nitschke begeisterte ihre Zuhörer mit viel Wissen ums Räuchern mit einheimischen Kräutern
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