"Faschingsprofis", Franz Erras und Martin Wild, freuen sich schon jetzt auf die närrische Zeit
Kaum sind die Festivitäten von Weihnachten und Neujahr vorbei, denken die Hahnbacher schon an die nächste Gelegenheit zum Feiern, den Fasching. Besonders gefordert sind hier natürlich der Vorsitzende des Hahnbacher-Kultur-Ausschusses, Martin Wild, und sein Vorgänger im Amt, Franz Erras. Dieser wird nämlich weiterhin den großen Hahnbacher Gaudiwurm, sprich Faschingszug, organisieren.
Fragt man die beiden nach ihrer Position zu Fasching und allem, was dazu gehört, wird oft erst bewusst, dass Fasching auch „Arbeit“ bedeuten kann.
So ist Martin Wild bereits lange im Vorfeld damit beschäftigt, die Resonanz auf die letzte Tanzband beim Gemeindeball zu erfragen. Auch welche Art von Musik gewünscht wird, von den Jüngern und den älteren Teilnehmern.
Da gerade bei den letzten Bällen das jüngere Publikum wieder zugenommen hat, wird nun auch die Musik wieder mehr auf deren Geschmack zugeschnitten werden müssen, meinte er. Aber natürlich dürfen die älteren Semester auch nicht „vergrault“ werden, da sie ja schließlich „den treuen Stamm“ bilden, weiß Wild und berücksichtigt dies bei der Bandauswahl.
Martin Wild selber liebt diesen alljährlichen feinen Schwarz-Weiß-Ball. Das gemeinsame Schmücken des Rittersaals als „Vorspiel“ gehört ebenso dazu, wie die fröhliche Vorfreude der Mitarbeiter des HKA, welche hier mit lustigen Erinnerungen oder Anekdoten alljährlich aufkommt.
Wenn dann in diesem Jahr, am Samstag, den 21.1., die ersten festlich gekleideten Gäste eintreffen, schlägt sein Puls höher, meinte er, auch wenn das Tanzbein nicht mehr ganz so stark „juckt“ wie früher.
Bei einem Glas Sekt zum Eintritt ergeben sich oft schon die ersten launigen Gespräche und wenn dann später eine Faschingsgesellschaft mit Elferrat und fescher Garde auftritt, scheinen alle im Saal einfach froh, ja ausgelassen und zufrieden zu sein. Nicht selten gibt es ein weiteres „Schmankerl“ in Form eines meist humorigen Auftritts. Zusammensein, sich zuprosten, lächeln, vielleicht ein gemeinsamer Barbesuch, das kann viel wert sein, meint Wild, denn auch das sei Kommunikation und gehöre zu einer Gemeinde.
Klar, dass Wild auch an die Kleinen denkt und mit seinem HKAler Kinderfaschingsveranstaltungen mitsponsert und mitorganisiert.
Der „Job“ von Franz Erras ist dagegen wieder ganz anderer Natur. Seine erste Tuchfühlung mit dem Fasching hat er am Donnerstag vor dem Faschingssonntag, dem Weiberfasching, an dem nun schon traditionell „echte Hahnbacher Hexen“ das Rathaus stürmen oder besser verzaubern. Auch besucht er gerne Prunksitzungen im Landkreis und so ist es für ihn selbstverständlich seinen Urlaub auf keinen Fall in diese Zeit zu legen.
Seine Hauptaufgabe aber ist es den Faschingszug „von A bis Z“ mit bis zu 50 teilnehmenden Gruppen aufzustellen. Im Vorfeld heißt es da: Gummibären, Schokolade und andere Süßigkeiten in Großpackungen einkaufen. Dann sind die musikalischen Darbietungen zu koordinieren.
Selbstverständlich sind natürlich die Hahnbacher Marktbläsern dabei, aber oft noch weitere zwei oder drei Spielmannszüge. Wo dann welche Grupp am besten passt, wann die obligatorische Informationsveranstaltung stattfindet mit Allem, was von den Teilnehmern zu beachten und so manches andere mehr, ist seine Aufgabe.
Wenn sich dann in diesem Jahr am Sonntag, 26. Februar gegen 14 Uhr der Zug wie eine riesige kilometerlange Raupe in Bewegung setzt, beginnt allerspätestens sein Gesicht hellstmöglich zu strahlen. Gleich am Zugkopf wird er sein „Hahnbach Helau“ allen zurufen und Hahnbachs erster Bürgermeister Bernhard Lindner hat sofort erkannt, dass es „die Höchststrafe“ für ihn wäre, hier nicht dabei sein zu können.
Erras gibt auch zu, dass ihm „die fünfte Jahreszeit einfach Freude macht“ und er die Faschingsgesellschaften ehrlich bewundert für all die Liebe und den Zeitaufwand, den diese „für die Freude“ investieren.
Franz Erras (Mitte) und Martin Wild (links) sind Hahnbachs „Faschingsprofis“ und freuen sich schon jetzt auf die „närrische Zeit“
- Aufrufe: 1315