„Unsere Bananen sind gesund, ohne Giftstoffe" - Bananenbauern aus Ecuador berichten in Gebenbach

Als „Banana Joe“ ist er bekannt wie ein bunter Hund: Josef Hirsch. Seit fast 20 Jahren organisiert er Lieferung und Verkauf von fair gehandelten Bio-Bananen in Hahnbach, Gebenbach und Umgebung. Jetzt hat er einen Besuch von zwei Bananenbauern aus Ecuador organisiert, bei dem ehrenamtliche Helfer und Kunden aus erster Hand erfuhren, wie die Früchte produziert werden.

Marcelo Matute und Yony Yanzaguano sind Kleinbauern der Kooperative „Aso Prolifo“ aus der Provinz Guayas, ganz im Süden von Ecuador nahe der peruanischen Grenze. Sie erzählten in Gebenbach, wie bei ihnen der Bananenanbau funktioniert.

Die Bananen wachsen in einer Mischkultur mit Kakao, anderen tropischen Früchten und großen Bäumen. Dadurch ist zwar der Ertrag geringer, aber es werden weder künstlicher Dünger noch giftige Spritzmittel benötigt.

„Unsere Bananen sind gesund, ohne Giftstoffe – da bekommt man keine Allergien oder andere Probleme“, sagte Yanzaguano. In 500 – 800 Metern Höhe kann das ganze Jahr über geerntet werden, durchschnittlich 16 Kisten zu 18 Kilogramm pro Hektar und Woche. Durch die Zusammenarbeit mit der Fair-Trade-Organisation „BanaFair“ haben die Familienbetriebe ein gesichertes Einkommen und können sich Schutzausrüstung und Versicherungen leisten.

Rudi Pfeifer, Geschäftsführer von BanaFair e.V., erläuterte, dass auch Bio-Bananen grün geerntet werden müssen, weil sie sonst den Transport nicht überstehen. Innerhalb eines Tages werden sie in Kühlcontainer verpackt und verschifft. Nach drei Wochen Überfahrt kommen die Bananenkisten für eine Woche in die Reiferei. Danach werden sie an Bio- und Weltläden ausgeliefert.

„Wir liefern pro Woche 3000 Kisten an Bioläden und 500 Kisten an Weltläden“, sagte Pfeifer, „aber nirgendwo in Deutschland gibt es eine so aktive Unterstützerinitiative wie hier in Sulzbach-Rosenberg, Hahnbach und Gebenbach.“

255 Kunden werden in Hahnbach und Gebenbach von 15 ehrenamtlichen Helfern mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß beliefert. „Auch auf dem Land gibt es einsame, ältere Menschen“, sagte Hirsch, „und die freuen sich zwei Wochen lang auf den Tag, wo sie Besuch vom Bananenlieferanten bekommen, selbst wenn sie dann nur zwei Bananen nehmen.“ Dann werde man zum Kaffee eingeladen und ratsche ein halbes Stündchen. „So helfen wir nicht nur den Bananenbauern in Ecuador, sondern auch unseren eigenen Leuten.“

Marcelo Matute (vorne rechts) und Yony Yanzaguano (hinten 4. von rechts) begegneten den Bananen-Aktivisten: Josef "Banana-Joe" Hirsch (vorne links), (hinten, von links) Bürgermeister Peter Dotzler (Gebenbach), Pfarrvikar Christian Preitschaft, Dolmetscherin Corinna Groth, Irmgard Reisima-Renner, Andreas Renner, Rudi Pfeifer (Geschäftsführer BanaFair e.V.), Bürgermeister Bernhard Lindner (Hahnbach)

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AWZ-HAHNBACH