Lernvortrag: Wie kann man Lernen lernen?
Dazu hatte die Grund- und Mittelschule zusammen mit dem Elternbeirat und Förderverein den Dipl.-Pädagogen und Lerncoach Andreas Hensing vom Verein „LVB Lernen“ zu einem Elternabend eingeladen.
Zu den unterschiedlichen Lerntechniken unterteilte er die Stufen des menschlichen Gedächtnisses in Ultrakurzzeit-, Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis. Strukturiert zu lernen, sei der Schlüssel zum Erfolg: Informationen in Schubladen zu unterteilen erleichtere, sich an sie zu erinnern.
Nur wer Ordnung in der „unvorstellbaren Lagerhalle“, dem Gehirn, hält, finde auch wieder etwas. Planlos Abgelegtes könne man nicht abrufen, wenn es benötigt wird, man stoße eher zufällig darauf. Diesem Beispiel folgend näherte sich der Pädagoge praktischen Lerninhalten.
Gut organisierte und strukturierte Hausaufgabenabläufe oder Hefteinträge hälfen ebenso Informationen leichter aufzunehmen.
Weitere Lerntechniken veranschaulichte der Referent anhand praktischer Beispiele. So ließen sich z.B. Deutschlands Flusssysteme besser über Reimsprüche, Geschichten oder auch Fußballstadien wie Neckar- oder Weserstadion merken.
Wesentlich sei jedenfalls, möglichst viele Sinne beim Lernen anzusprechen. Bei der Vorbereitung auf ein Diktat könne ein Wort, welches Schwierigkeiten bereitet, abfotografiert, groß abgeschrieben oder ganz genau betrachtet werden. So werde es visualisiert und präge sich ein. Mit Kreativität und Bewegung ließen sich manche Lernaufgaben ebenso leichter meistern.
Bei anderen effektiven Lernmethoden wie dem alten Karteikastensystem stößen die Nutzer allerdings an Grenzen. Deshalb warb Hensing auch für Lernvideos oder andere interaktive Lernplattformen. Wichtig sei, Gelerntes oft zu wiederholen.
Mit der chinesischen Weisheit „Lernen ist wie ein Rudern gegen den Strom. Wer damit aufhört, treibt zurück.“ wurde verdeutlicht, dass Gelerntes nur dann ein Leben lang abrufbar sei, wenn es nur wiederholt wird.
Auch zu kleineren Lernpaketen mit stetiger Wiederholung wurde geraten. Dabei sei es auch von Bedeutung, nach einer Lerneinheit zu entspannen. Bewegung oder Lesen hälfen beim Abspeichern. Fernsehen oder eine Spielekonsole verhindern dies jedoch.
Im zweiten Teil des Vortrags wurden die vier verschiedenen Lerntypen und deren Besonderheiten geschildert. Jeder Mensch und auch jedes Kind vereine alle in sich, allerdings unterschiedlich ausgeprägt. Niemand sei dümmer oder klüger. Der Unterschied liege lediglich darin, wie sie an die Aufgaben herangehen und sich im Unterricht verhalten
„Der logisch-abstrakte Lerntyp findet Frontalunterricht toll, Rollenspiele ätzend und Gruppenarbeit mag er nicht“ beschrieb der Referent ein Beispiel. Der sicherheitsliebende Typ brauche Ruhe und erledigt alles gewissenhaft.
Dagegen sei der kreativ-chaotische ein Meister der guten Vorsätze. Überaus phantasievoll sei er ein absoluter Last-Minute-Lerner und nutze Gruppenarbeit zum Schwätzen. Der emotionale Lerntyp lerne im Gegensatz dazu langsam, geht impulsiv an Dinge heran und neigt auch zu Selbstvorwürfen.
Laut Hensing liege der Schlüssel zum Lernerfolg darin, den Lerntyp des eigenen Kindes zu erkennen, um dann Situationen, in denen es Lernprobleme gibt, besser einschätzen zu können. Mit „Stressfrei, entspannt und positiv von beiden Seiten!“ bekräftigte der Fachmann die Eltern in ihrer Art und Weise der Lernunterstützung, um die Schulzeit mit ihren Kindern genießen zu können.
Anhand vieler Beispiele zeigte der Referent Lernmethoden
Vor vielen Zuhörern informierte der Diplompädagoge über Möglichkeiten zum erfolgreichen Lernen
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