Neujahrsempfang der Marktgemeinde Hahnbach

Da war schon am Anfang des Neujahrsempfangs der Marktgemeinde bei den drei Bürgermeistern Kondition gefragt. Runde 250 Mal mussten sie Hände schütteln, bis die Veranstaltung in der Aula der Schule beginnen konnte.

Neben den Trägern von Bürgermedaillen, Vertreter der evangelischen und katholischen Kirche, Bürgermeistern der Nachbarkommunen, Vereinsfunktionären, Ortsvorstehern machten Verantwortliche aus der Bundes- und Landespolitik sowie der heimischen Wirtschaft und eine Abordnung der US-Streitkräfte ihre Aufwartung. Das Waldhörnerquartett „3H“ sorgte für den musikalischen Rahmen.

Als Hauptreferent trat Bürgermeister Bernhard Lindner ans Rednerpult und stellte dabei den immer mehr raumgreifenden Ausdruck „Digitalisierung“ in den Mittelpunkt. Von der Bertelsmannstiftung als Megatrend bezeichnet komme aber in diesem Zusammenhang meist als weiterer Ausdruck „Künstliche Intelligenz“ hinzu. Neben den vielfältigen Möglichkeiten die diese beiden Bereiche den Usern des 21. Jahrhunderts bieten, lasse sich die Frage ob diese Digitalisierung nun eine Chance oder ein Risiko für unsere Gesellschaft darstellt nicht einfach mit ja oder nein beantworten.

Vielmehr führte der Redner vor, dass ein Großteil aller Anwesenden bereits ein analog-digitales Doppelleben führe. Es gebe im Wirtschaftsleben der Marktgemeinde auch Dienstleister, Softwareanbieter, die ausschließlich digitale Produkte herstellen und verkaufen und dabei, obwohl oft nicht als „Firma“ wahrgenommen, dabei sehr erfolgreich seien.

Im Gegensatz dazu sind aber auch die vielen analogen, eben traditionellen Firmen aus der Marktgemeinde nicht wegzudenken. Handwerksbetriebe, Bäcker, Metzger und Frisöre können zwar vor der Digitalisierung nicht halt machen, diese aber nur bis zu einem geringen Grad zu ihren Dienstleistungen durchdringen lassen. Auch vor der Rathaustüre und den Aufgaben der Kommune mache der Megatrend nicht Halt, wobei das Ziel klar sei.

Der Dienstleistungsbetrieb Rathaus soll auch in Zukunft offen sein, nicht nur digital, sondern auch analog: „Hand in Hand mit dem Bürger“. Die Beurkundung einer Eheschließung von zu Hause aus per Mausklick werde nicht der Abschluss sein.

Als konkrete Beispiele für die Digitalisierung auf Kommunalebene nannte das Marktoberhaupt neben dem weiteren Breitbandausbau auch ein digitales Gesamtkonzept im Bildungsbereich zum Lernen und Lehren. Hauptbestandteil der gemeindlichen Aufgaben für 2018 seien aber trotzdem eher analoge Tätigkeiten.

Dass auch den Hahnbachern Bürgern das herkömmliche analoge Leben wichtig sei, zeige die aktuelle Aktion „Hausnamenschilder“ der LAG Amberg-Sulzbach, an der sich aus allen Ortschaften der Marktgemeinde fast 140 Anwesen (im Landkreis ein Spitzenwert) beteiligen und diese Tafel mit dem Hinweis auf ihren überlieferten Hausnamen anbringen möchten.

Lindner führte weiterhin verschiedene Bauprojekte im Bereich der Marktgemeinde, größere Investitionen für Bauhof und Feuerwehr und als kulturelles Highlight das internationale Musikfestival zum 25-jährigen Bestehen der Hahnbacher Marktbläser auf.

In diesem Konsens seien aber der oft ehrenamtliche Einsatz in aller Vielfalt und Bandbreite der anwesenden Verantwortlichen der Vereine und Organisationen unabdingbar. Als Basis für die Weitergabe „unserer“ Kultur empfahl er den Zuhörern dabei am besten auf ein digitales „Doppelleben“ zu verzichten.

Kulturausschussvorsitzender Martin Wild brach in seinen Neujahrswünschen eine Lanze für die Vereine und setzte auf eine Fortdauer der bisherigen Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde. Es sei nicht wichtig, was andere machen könnten, sondern was wir selbst mitgestalten.

Aufmerksam verfolgten die Gäste die Neujahrsrede des Bürgermeisters

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Die Digitalisierung thematisierte Bürgermeister Bernhard Lindner beim Neujahrsempfang

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Das Waldhörnerquartett „3H“ gab dem Empfang einen festlichen Rahmen

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