Exkursion der AOVE-Bürgermeister ins Obere Werntal bei Schweinfurt
Welche Wohnqualitäten ergeben sich im Innenbereich von Kommunen durch die Beseitigung eines Leerstands? Bei einer Exkursion ins Obere Werntal bei Schweinfurt konnten sich die AOVE-Bürgermeister anhand gut umgesetzter Beispiele selbst ein Bild davon machen.
Die Fahrt war Teil des Forschungsprojektes „Resilienz im ländlichen Raum der AOVE“, das durch die KlimaKom eG, Bayreuth, im Auftrag des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums begleitet wird.
Erste Station der Reise war die Bauhütte in Obbach (Gemeinde Euerbach), verbunden mit einem Ortsrundgang. Die Bauhütte dient als Informations- und Austauschbörse zum Thema Innenentwicklung. Verschiedenste Interessensgruppen wie potenzielle Bauherren, regionale Handwerker, Architekten etc. bekommen dort „greifbare“ Vorstellungen zum modernen Wohnen im Bestand mit modellhaften Lösungsansätzen.
„Die Beseitigung von Leerständen muss Chefsache sein“, beteuerte Bürgermeister Arthur Arnold. Durch die Ausweisung von städtebaulichen Sanierungsgebieten in den Altorten schafft seine Kommune finanzielle Anreize durch Steuervorteile, so Arnold.
Beispielhaftes privates Engagement bekamen die AOVE-Vertreter anschließend in der Gemeinde Geldersheim aufgezeigt. Die jahrelange Beharrlichkeit und Ausdauer, so Bürgermeister Oliver Brust, haben dazu geführt, dass fast keine innerörtlichen Leerstände mehr vorhanden sind.
„Wir unterstützen private Maßnahmen durch eine kostenlose qualifizierte Bauerstberatung, ein kommunales Förderprogramm sowie Engagement unserer Innenentwicklungslotsen“, informierte er.
Das „Haus der Begegnung“ in Bergrheinfeld – letzte Station der Exkursion – mit den umliegenden barrierefreien Wohnungen ist das Ergebnis eines baulichen Entwicklungskonzeptes einer Brachfläche, stellte 2. Bürgermeister Dieter Wagner vor. Das Begegnungszentrum hat unter anderem den Sitz der Koordinatorin für Seniorenarbeit.
Die Allianzmanagerin des Oberen Werntals, Eva Braksiek, erläuterte den Teilnehmern die bisherigen Maßnahmen und Erfahrungen beim Thema Innenentwicklung: Das zu Beginn durchgeführte Flächenmanagement hat die Augen für die Problematik geöffnet. Innenentwicklungslotsen beraten Interessierte und vermitteln Kontakte zu den richtigen Stellen.
Die kostenlose Erstberatung durch einen Architekten schafft schnell Klarheit, mit welchem Aufwand man bei seinem Wunschobjekt rechnen muss. Eine wichtige Aufgabe ist es, den Wertverlust der Gebäude zu kommunizieren, denn Neubaugebiete mindern die Preise im Altort. Des Weiteren wird versucht, das Image des Altortes insgesamt zu verbessern.
AOVE-Sprecher Bürgermeister Bernhard Lindner war sich abschließend sicher, dass die Exkursion mit den zahlreichen Eindrücken neuen Schwung ins Thema Innenentwicklung der AOVE-Kommunen bringen wird.
Die Vertreter der AOVE-Kommunen waren begeistert von der Bauhütte in Obbach, die Bürgermeister Arthur Arnold (dritter von rechts) vorstellte
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