„Erst denken, dann klicken“ - Vorträge über Cybercrime „spannender als mancher Krimi“

„Spannender als mancher Krimi“ waren die Vorträge von Polizeihauptkommissar Joachim Iwanek an der Max-Prechtl-Schule über Cybercrime. Fast 150 meist äußerst aufmerksamen Schülern brachte der Ermittlungs- und Präventionsbeamte jugendgerecht einen spannenden Teil seines Fachgebiets der Internetkriminalität näher.

Aufgrund der großen Breite der Delikte in diesem Gebiet gab er zu bedenken, dass man „nie mehr wieder etwas los wird, was weggeschickt ist“. Nicht selten ergebe sich, gerade durch das Verbreiten von Informationen, daraus ein Straftatbestand. Bei Verbrechen z.B. der Verbreitung von Kinderpornographie habe man sogar mindestens ein Jahr Gefängnis zu erwarten.

Computerbetrug durch das Weitergeben von Daten, Beleidigungen, Erpressungen, Vermögensdelikte gehörten zu seinem Alltag und Iwanek zeigte dazu eindeutige Beispiele auf. Besonders das Verletzen der Privatsphäre durch Fotos von Betrunkenen oder Aufnahmen in geschützten Räumen wie der Schule seien Straftaten, mahnte Iwanek die Schüler.

„Erst denken, dann klicken“ war sein eindringlicher Rat und „sich nie erpressen lassen“. Eine „unaufhaltbare Welle“ zeigte reelle Verläufe im Internet und bei Messengerdiensten. „Steckt den Kopf nicht in den Sand!“ ermutigte er die Jugendlichen, sondern erstattet so schnell wie möglich eine Anzeige bei der Polizei, gerade auch dann, „wenn man selber Scheiße gebaut“ habe. Die dazu gehörigen Daten sollten nicht gelöscht werden, der Täter niemals gewarnt und schon gar nicht dürfe man Selbstjustiz üben, so der Kommissar der Polizeiinspektion Auerbach.

Besonders seine Sicherheitstipps beim Benutzen der Smartphones stießen auf viel Aufmerksamkeit. So warnte er vor Hot-Spots, da diese meist ungesicherte Funknetzwerke seien. Verschlüsselungsapps und das Nutzen des Mobilfunks empfahl er dagegen. Sei man ständig im Internet, so würde man sich einer permanenten Angriffsgefahr aussetzen: „aus-“ oder „auf Flugmodus schalten“ wäre die recht Antwort.

Auch beim Installieren von Apps solle man vorsichtig sein und nie sein Smartphone unbeaufsichtigt liegen lassen. Ein Gerätekennwort könne ebenso vor manchem Missbrauch hüten. Nicht selten würde ansonsten ein Täter unbemerkt mithören, -sehen und –lesen, der zudem wisse, wo man sich gerade aufhalte.

„Man weiß nie, wer beim Chatten das Gegenüber ist“, da es keinen einzigen Sinn dafür gebe, dies wirklich zu erkennen und es keine Möglichkeit gebe, dies zu überprüfen, so der Präventionstrainer. Ein gesundes Misstrauen an den Tag legen, dazu nie den eigenen Namen und private Daten verraten, die Ortung ausschalten und keine Fotos posten, riet er überzeugend.

„Seid grundsätzlich vorsichtig und bedenkt alle Konsequenzen immer mit!“, war sein Rat an die Schüler. Dazu gehöre auch das Wissen, dass die Eltern haften beim Benutzen von WhatsApp unter 16 Jahren.

Die Staatsanwaltschaft und das Jugendamt seien dazu bei jeder derartigen Anzeige automatisch eingeschaltet, was „recht unangenehm“ werden könne. Hilfreiche Links wie www.computerbetrug.de oder unter www.verbraucherzentrale.de gab er den Jugendlichen noch mit auf den Weg.

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Polizeihauptkommissar Joachim Iwanek

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