Marianne Moosburger neue Heimatpflegerin - Ludwig Graf, stellte aus Altersgründen Amt zur Verfügung
„Mir fällt ein Stein vom Herzen“ meinte Bürgermeister Bernhard Lindner (Bildmitte) als Marianne Moosburger (links) ihm zusagte, die neue Heimatpflegerin zu werden. Die gebürtige Hahnbacherin wagt sich nun nach einigem Zögern „in die großen Fußstapfen“ von Ludwig Graf (rechts), der aus Altersgründen sein Amt im vergangenen Jahr zur Verfügung stellte, welches er seit 2006 „mit Leib und Seele“ ausübte.
Ganz unbedarft „in Sachen Heimatkunde“ ist Moosburger allerdings nicht. Schon immer interessierte sie sich für die Geschichte des Marktfleckens und „löcherte“ dabei nicht selten ihre Verwandtschaft.
Ihre umfangreiche und hoch gelobte Zulassungsarbeit zur wissenschaftlichen Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien schrieb sie über Maximilian Prechtl, den in Hahnbach gebürtigen letzten Abt von Michelfeld.
Die dazu nötige Arbeit in den Archiven hatte sie noch intensiver mit der „Historie infiziert“ und eine eingehende Lektüre der Hahnbacher Chroniken und weiterer Informationsquellen folgte konsequenterweise. Daraus entstand ihr Vortrag über Hahnbacher Geschichte und Geschichten, der viel Interesse fand.
Als in Amberg dringend jemand für eine Stadtführung in Französisch gesucht wurde, kam man ebenfalls schon bald auf die Französischlehrerin, die manche Führung und keinen Vortrag über Geschichte als Teilnehmerin ausgelassen hatte. Wenn nun „Not am Mann oder der Frau“ ist, übernimmt sie eine Stadtführung natürlich auch auf Deutsch und ihre neue Themenführung „Die Frau im Mittelalter“ entwickelte sich fast automatisch daraus.
Ihr Wissendurst führte sie zudem immer wieder, auch als Berichterstatterin, zu geologischen und heimatkundlichen Führungen „rund um Hahnbach und Umgebung“. Kaum einen Besuch von Vorträgen oder heimatkundlichen Informationen ließ oder lässt sie aus.
Als Referentin in der Erwachsenenbildung verfügt sie über ein Repertoire von fast 20 Themen, welche sie fast ausschließlich in der oberpfälzischen Mundart vorträgt.
Langjährige Mitarbeit am bayrischen Wörterbuch kamen hinzu und ebenfalls ein beständiger Austausch mit dem gebürtigen Dürnsrichter Heimatforscher Dr. Josef Weiß-Cemus, mit dem sie seit 50 Jahren freundschaftlich verbunden ist.
Ludwig Graf hatte selber die Oberstudienrätin, welche am Herzog-Christian–August-Gymnasium in Sulzbach-Rosenberg unterrichtet, vorgeschlagen. Gerne ist er auch bereit, sie zu begleiten und ihr „sein Vermächtnis“ zur Verfügung zu stellen.
Sein enormes gesammeltes Wissen übergab er auch Bürgermeister Bernhard Lindner, der sich begeistert zeigte und Graf beim Jahresabschluss 2018 der Gemeinde zu Recht gebührend würdigte.
Den Wechsel von Graf zu Moosburger begrüßte im April der Gemeinderat übrigens einstimmig.
Schon haben die Hahnbacher das Jubeljahr 2021 fest im Blick, welches die erstmalige urkundlich nachgewiesene Erwähnung Hahnbachs vor 900 Jahren feiern will.
Eine Arbeitsgruppe ist bereits formiert, welche dann „allen etwas bieten“ möchte. Noch soll nicht viel verraten werden, aber „man darf gespannt sein“, versicherten Lindner, Graf und Moosburger.
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