Freitag und Samstag beim 111 jährigen KBV-Jubiläum in Hahnbach
Der Freitagabend beim 111 jährigen Gründungsfest des katholischen Burschenvereins Hahnbach gehörte der „Heavy Volxmusik“. Vorband für die Troglauer Buam waren die Gewekiner Buam und ihr Madl. Beide Bands „gaben richtig eines auf die Ohren“ und wussten im großen Festzelt im besten Sinn Allen einzuheizen.
Eine große perfekte Licht- und Soundtechnikanlage tat das Übrige zur „Faszination Volxrock“. In wechselnden Farben und Lichteffekten und umwoben von (vielen zu) stark aufgedrehten Bässen, tauchten die Gäste auf der Gocklwiese förmlich in ihr Wochenende ein.
Aus Niedergebraching, gesprochen Gewekin, bei Regensburg kamen die vier Auftaktmusiker. Andy, Matze, Jogi und Franz unterhielten mit ihrer Sängerin „Bine“ mit bekannten deutschen und englischen Schlagern bestens nach ihrem diesjährigen Motto „Gemma Vollgas!“. Über 90 Minuten sang das Publikum bereits mit und ein sich zunehmend füllendes Festzelt ließ sich bereitwillig von ihnen in Stimmung bringen.
Als gegen 21.30 Uhr die Troglauer mit einem Countdown angekündigt wurden, fieberten bereits Jung und Alt auf die Nordoberpfälzer Kultband
Davor ertönte „aus dem Off“ noch der „Sicherheitshinweis“, dass man mit ihnen gleich ganz sicher auf eine Reise zur „Heavy Volkmusik“ gehen dürfe. Von Anfang an „ging die Post ab“.
Besonders die Sänger Dominik, „Nicki“ Brand und Daniel „Danny“ Raps verstanden mit Gesang, Gitarre und Bass das Festzelt zum Kochen zu bringen. Dass auch alle anderen singen konnten, bewiesen Thomas „Domml“ Wöhrl am Akkordeon, Markus „Mike“ Raps an der Gitarre und dem Akkordeon, sowie Roland „Roy“ Pfleger am Keyboard. Thomas Seitz, alias „Willi“, überzeugte am Schlagzeug.
Seit 15 Jahren existiert die Band und hat bereits sechs Alben und ebenso viele Singles herausgebracht. Zurecht stolz sind die hauptberuflichen Musiker auf ihre Auszeichnung von 2008. Der damalige Ministerpräsident Günther Beckstein hatte sie nämlich als offizielle „Botschafter der Oberpfalz“ ausgezeichnet.
Ihre häufige Präsenz in den Charts, ihr Auftritt 2015 im Zirkus Krone-Bau in München oder ihre Teilnahme beim „Alpenflair“, dem größten Festival Südtirols, ihre Fernsehauftritte u.a. in MTV haben sie bereits zu einer „Musiklegende“ werden lassen.
Auch in Hahnbach kam jedes ihrer Lieder im vollen Festzelt bestens an, besonders natürlich ihre eigenen Kreationen wie das „Bob-Lied“, „Heimat“ oder ihr neuester Hit „Friede, Freude, Volxmusik“.
Selbst Kinderlieder oder Schlager wie das „Herzilein“ der Wildecker Herzbuben wurden begeistert mitgesungen und manch andere Melodie mutierte zu „richtig cool“ durch die Interpretation der Band. Mit Perücken wurden Sänger und Sängerinnen wie Marianne Rosenberg imitiert und verwandelten sich so prompt zu kultigen, rockigen Volxsängern.
Ihren Erfolg verdanken diese „fabulösen Sechs“ ihrem sicheren professionellen Stil, der „vor nichts Halt macht“, keine Stilrichtung ablehnt und einfach auf Stimmung und Party ausgelegt ist. Da braucht es keine einstudierten Schritte zum Mittanzen, keinen ausgewählten Partner, einfach nur Lebensfreude.
Es wird gemeinsam gehüpft, geschunkelt, in Polonaiseform nach rechts oder links gebogen, gestoppt und unsichtbare Hindernisse übersprungen. Im großen Festzelt hielt es nur wenige auf ihren Plätzen. Die meiste Zeit testeten alte und neue Fans die Belastbarkeit der Bänke und folgten „wie es sich für brave Oberpfälzer gehört“ aufmerksam den Anweisungen der Sänger.
Mitgebracht hatten die Troglauer „vorsichtshalber“ auch einen gut bestückten Fanshop mit T-shirt, Schals, Schirmmützen und manch anderen Kultgegenständen, natürlich mit Aufdrucken ihres Emblems, der rasenden Rockkuh mit erhobenem (Pommesgabel)Huf.
Am Samstagabend standen die „Quertreiber“ auf der großen Bühne
Als Quertreiber bezeichnet man eigentlich „jemanden, der böswillig oder bewusst die Absichten eins Anderen stört und behindert“. Diese Band aber konterkariert offensichtlich ihren eigenen Bandnamen, der nach ihren Angaben „aus einer Bierlaune heraus“ entstanden ist.
Sie verstärkten nämlich durchgehend „die Absichten des KBV“ und trugen viel zur Feierlaune im blau-weißen Festzelt bei. Die gut ausgeschlafenen Fans jedenfalls waren begeistert. Der Done, alias Torsten, ist mit seiner Quetsch´n, sprich Akkordeon, Manager und Frontmann der fünf Freizeitmusiker aus dem Landkreis. Nur Alex kommt aus der Gegend von Beilngries. Wie ein Derwisch erobert er die Bühne und reißt seine Jungs samt Publikum immer wieder mit.
Am E- oder Kontrabass gibt der Flore alles. Der Bene ist am Schlagzeug verantwortlich für den nötigen Groove und Stifi beherrscht perfekt seine E-Gitarre. Mit steirischer Harmonika, Akkordeon und Keyboard überzeugt Alex aus dem schönen Altmühltal.
Mit „Setz di nieda“ eröffneten sie den Abend und kaum begonnen standen schon standen fesche Moila und viele Jungs auf den Bänken, um mitzuklatschen und mitzusingen. Mit ihrer fetzigen Interpretation von Schlagern, Rock- und Partyhits traten sie bereits zum dritten Mal in Hahnbach auf und sicher konnten sie ihre Fangemeinde auch dieses Mal wiederum vergrößern.
Mit auf den Tischen stand Bürgermeister Bernhard Lindner (links)
Die Gewekiner Buam und ihr Madl
Die Troglauer
Die Quertreiber
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