Rieden-Vilshofen: Der katholische Pfarrer i.R. BGR Rudolf Schubach ist in Rieden verstorben, beweint von Frau, 8 Kindern, 8 Enkeln und 4 Urenkeln
Bischöflich Geistlicher Rat , Pfarrer in Ruhe Rudolf Schubach, verstorben am 24. April 2021
Voller Trauer erfuhren die Gläubigen der Pfarreien Rieden und Vilshofen vom Ableben des Bischöflich Geistlichen Rates Rudolf Schubach, der am späten Abend des 24. Aprils 2021 im Alter von 90 Jahren unerwartet verstorben war. Seit 2001 verbrachte er in Vilshofen mit seiner Ehefrau Edith seinen Ruhestand.
Sein Lebensweg begann am 17. Februar 1931 in Crimmitschau in Sachsen. Der Vater war Ingenieur bei Horch in Zwickau; die Familie gehörte der kleinen „Evangelisch-Lutherischen Freikirche in Sachsen“ an. Da schon in jungen Jahren sein Berufswunsch „Pastor“ war, ging er in den Nachkriegswirren in den Westen nach Groß-Oesingen und erwarb dort in einem Theologischen Proseminar das notwendige Graecum, das Hebraicum und das Latinum.
Damit allein aber konnte er noch nicht studieren. So führte ihn sein Weg wieder nach Zwickau, wo er in die letzte Klasse des Gymnasiums aufgenommen wurde und das Abitur erwarb. In seinem Zeugnis jedoch findet sich der Eintrag, dass er „wegen mangelnder sozialistischer Einstellung“ an keiner Hochschule der DDR studieren dürfe. So hatte er zwar das Abitur bestanden, doch war ihm die Möglichkeit zu studieren verboten.
Deshalb ging er wieder in den Westen und studierte evangelische Theologie in Oberursel bei Frankfurt und in Erlangen. 1955 heiratete er seine Gattin Edith.
In einer Phase der Neuorientierung wollte er nun Studienrat werden und studierte deshalb Altgriechisch in Frankfurt am Main. Danach wurde er aber doch evangelisch-lutherischer Stadtvikar in Marktredwitz. Ab 1959 war er Pfarrer in Schirnding. In diesen Jahren kamen auch die gemeinsamen acht Kinder zur Welt.
1972 zogen er und seine Familie nach Braunschweig, wo er die Pastorenstelle an der „Brüdernkirche“ St. Ulrici übernahm. In dieser Gemeinde war man besonders dem theologischen und liturgischem Erbe Luthers verpflichtet, wofür sich Schubach zeitlebens interessierte.
Noch in den Schirndinger und dann in Braunschweiger Jahren vertiefte er diese seine Liebe zur Liturgie und versuchte seine Erkenntnisse in den Gottesdiensten zu verwirklichen. So führte er unter anderem in den evangelischen Gottesdienst in Schirnding wieder Messgewänder ein, was ihm aber manches Unverständnis nicht nur der Basis einbrachte. Mehrere theologische Fragen und Entwicklungen in der evangelischen Landeskirche entfremdeten ihn dann bald immer mehr von seiner Konfession.
Schließlich führten ihn seine theologischen Studien zu der Gewissheit, dass er „katholisch“ werden müsse, um in die volle sakramentale Gestalt der Kirche „heimzukehren“, wie er es selbst formulierte. Ein zentrales Anliegen war es ihm auch seiner Familie, die fast vollständig und ebenfalls überzeugt mit ihm konvertierte, eine tragende neue kirchliche Heimat zu geben.
Die Familie zog nach Bad Abbach und mit der Erlaubnis Papst Pauls VI. konnte er 1975, obwohl verheiratet, zum katholischen Priester durch den ökumenisch engagierten Regensburger Bischof Dr. Rudolf Graber geweiht werden. „Dies war für ihn und seine ganze Familie ein großes Geschenk“, betont sein Sohn Gottfried, der ebenfalls Priester ist und ebenfalls mit seiner Familie konvertiert war.
Zuerst war Rudolf Schubach dann einige Jahre Religionslehrer am Albrecht-Altdorfer-Gymnasium in Regensburg und betreute zudem bis 1993 die Pfarrei Herrnwahlthann in Niederbayern. Hier bleibt er durch sein breites seelsorgliches Wirken, viele mutige Renovierungen und den Neubau der Kirche in Hausen noch in bester Erinnerung. Als Anerkennung ernannte ihn die Gemeinde Hausen sogar zu ihrem Ehrenbürger.
Danach wurde er Pfarrer in Pfelling bei Bogen. 2001 ging er in den Ruhestand und mit seiner Gattin nach Vilshofen in die Oberpfalz. Dort half er in der Pfarrei seines Sohnes noch gerne in den Gemeinden mit, solange eben die Kräfte dafür reichten.
2006 zeichnete ihn Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller mit dem Titel Bischöflich Geistlicher Rat aus.
Begeistert widmete er sich noch einige Zeit mit großer Hingabe seinen Hobbys, wie dem Modelfliegen und vielem anderem mehr. Er hinterlässt seine Ehefrau, acht Kinder, acht Enkelkinder und vier Urenkel.
Den Kern seines Glaubens hat er so formuliert: "Jesus Christus - einzige Hoffnung - unser Heil - mein herzliches Verlangen - ich glaube an ihn. In seine Hände befehle ich meinen Geist - von Tag zu Tag - bis zur Vollendung. Amen."
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