Spektakel „900 samma“ auf dem Frohnberg - Drei Generationen vom Trummerhof spielen beim Jubiläums-Spektakel mit

Oma Roswitha Gerstner, Tochter Nicole und ihre Zwillinge Theresa und Carolina Trummer haben bereits vor drei Jahren spontan ihr Mitwirken zugesagt, als sie der Spielleiter Jürgen Huber daraufhin ansprach. Und ihre Begeisterung hat seitdem nur zugenommen

Schon haben sie viele Proben hinter sich, doch noch immer ist es nicht „Ernst“. Da aber der Zeitpunkt der Premiere, der 28. Mai, immer näher kommt, verstärkt sich auch durchaus das notwendige Lampenfieber. Vieles hätten sie gelernt über die Geschichte Hahnbachs und auch über die Hahnbacher, erzählen alle vier.

So entdeckten die gebürtigen Nürnberger erst mit dem Spiel, wie wohl der Ort entstanden ist und auch manch erschütterndes „Drum-Herum“, ganz viele Zusammenhänge und manche witzige und dramatische Umstände.

Seitdem hätten sie auch immer wieder, zum Beispiel bei der Schwiegermutter Brigitte Trummer nachgefragt, was sie denn noch wisse.

„100 Prozent mehr interessiert uns jetzt die Geschichte“ versichern sie und manchen Zugang hätten sie nun zu vorher Unverständlichem oder gar Fremden bekommen, wie zum Beispiel die früheren Animositäten zwischen dem Markt und den umliegenden Ortschaften.

„Man sieht jetzt Hahnbach und die Hahnbacher anders“ fassen sie ihre Erfahrung zusammen. Alle vier betonen, dass sie dadurch noch besser in Hahnbach angekommen seien. Wenngleich sie sich schon immer im Ort als „gut an- und aufgenommen“ gefühlt hätten. Der Markt werde ihnen dadurch zunehmend zur Heimat, mit der sie sich noch besser identifizieren können, ergänzen sie.

„Toll, dass ich sogar als Oldtimer dabei sein darf“, meint Oma Roswitha. Zwar sind ihr Auftritte dank beruflicher und ehrenamtlicher Erfahrung nicht fremd, doch brauche es für sie als Fränkin schon noch ein Quäntchen Mut und Anstrengung oberpfälzisch zu reden.

Überhaupt bildet die Sprache offensichtlich die größte Schwierigkeit, was bereits beim Lesen der Texte im Dialekt beginne. Auch bei Gesprächen mit Einheimischen müsse sie immer wieder nachfragen, lacht sie, doch sie lerne ja auch gerne dazu.

Viel lernen auch die beiden neunjährigen Mädchen, nicht nur, dass Geschichte äußerst spannend ist, sondern auch manch Wichtiges fürs „richtige Leben“. Da werden ein Durchstehen, Dabeibleiben, Sich-Überwinden, aber auch ein Sich-Selber-Kennen-Lernen genannt.

„Ja, dieses sich seiner selber bewusst werden, ein Selbstbewusst-Sein entwickeln, auch das fördere das Theaterspielen“, ergänzt Nicole Trummer. Dass dazu natürlich auch die Angst, etwas falsch zu machen, dazugehört und ein gesundes Maß an Lampenfieber, weiß sie sehr wohl.

Allerdings sei in den letzten Tagen manche Lockerheit verschwunden, ergänzt Nicole Trummer. Man musste nämlich begreifen, dass durch den Krieg in der Ukraine Vertreibung und all das Elend nicht „ewig her und nur auf dem Papier existieren“, sondern in jeder Hinsicht nah sind.

„Mir laufen jetzt bei den Kriegsszenen regelmäßig eiskalte Schauer über den Rücken“, betont sie. „Auch das Drama der Pest, als ganze Familien in kürzester Zeit gänzlich ausgelöscht wurden, ist mit der Corona-Pandemie aktueller denn je geworden“, setzt sie nachdenklich hinzu.

Insgesamt sehen aber alle vier ihren Einsatz „nur positiv“. Sie freuen sich auf die Herausforderungen der Teil- und Gesamtproben und auch auf die Kostümproben.

Vielleicht entsteht daraus sogar eine neue Hahnbacher Theatergruppe, munkeln sie. Sie wären auf jeden Fall nur zu gern wieder dabei, versichern sie und strahlen ganz viel Begeisterung aus.

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