„Besondere Menschen“ in Hahnbach heute Teil 17 - Helga Kustner
Ein Hahnbacher Original ist auch Helga (Anna Elisabeth) Kustner
Ihr Wahlspruch ist von Don Bosco und er lautet:
FRÖHLICH SEIN, GUTES TUN UND DIE SPATZEN PFEIFEN LASSEN!
Von ihr erfahren wir:
„Ich wurde am 11. Januar 1955 als drittes von vier Kindern in Mimbach geboren. Meine Eltern waren Ludwig und Berta Kohl, eine geborene Dietrich aus Mausdorf. Sie hatten eine kleine Landwirtschaft in Mimbach, die sie gemeinsam bewirtschafteten.
Mein Vater war gelernter Schuster und übte diesen Beruf zu Hause nebenbei aus. Als ich 5 Jahre alt war, starb aber mein Vater mit erst 47 Jahren.
Schon damals hieß es, immer fleißig mitarbeiten. Doch zum Glück hatte meine Mutter drei Brüder, die uns sehr und oft halfen. Trotz allerhand Entbehrungen habe ich meine Kindheit in bester Erinnerung.
1961 wurde ich in Ursula-Poppenricht eingeschult. Den täglichen Schulweg bis zur 6. Klasse musste ich immer zu Fuß zurücklegen. Durch den Wald und dann beim Sandreng vorbei waren wir Kinder fast eine Stunde unterwegs und das jeweils hin- und zurück. Da wir aber viele Kinder waren, hatten wir fast immer auch unseren Spaß auf dem langen Schulweg.
Nach der 8. Klasse durfte ich für zwei Jahre ins Internat nach Obertrubach zur Ausbildung als Kinderpflegerin. Dies war eine wunderbare, sorgenfreie und glückliche Zeit, an die ich noch gerne zurückdenke. Viele Freundschaften von damals haben sich sogar bis heute erhalten, wofür ich ehrlich dankbar bin.
Mit 16 Jahren begann ich im Kindergarten am Schelmengraben in Amberg zu arbeiten und zwar bis 1978. Danach war ich mit „Leib und Seele“ und sehr gerne Mutter- und Hausfrau.
Denn mit 20 Jahren heiratete ich den Kustner Sepp aus Ehenfeld. Drei wundervolle Söhne wurden uns geschenkt.
1979 bauten wir unser Haus in Hahnbach, wo wir seitdem glücklich leben. Eine große Freude für mich sind sechs wohlgeratene Enkelkinder, die ich gerne betreue, wenn ich gebraucht werde.
Sogar einen „Engel-Menschen“ durfte ich in meinem Leben kennenlernen, nämlich meine erste Chefin im Kindergarten. Sie erlaubte mir nämlich meinen Sohn Florian schon mit acht Wochen täglich in der Tragetasche in die Arbeit mitzubringen. Dafür bin ich ihr heute noch dankbar.
Mein Leben erfuhr einen dramatischen Wendepunkt, als unser Sohn Christian 1984 von einem Auto angefahren wurde und drei Tage lang ums Überleben kämpfte. Damals änderte sich meine Einstellung zu Gut und Geld fundamental und für immer. Seitdem weiß ich, dass nur Gott unser Leben in den Händen hält und dieses mehr als kostbar ist.
Ein größerer Einschnitt für mich war, als ich 1990 im Kindergarten St. Josef in Hahnbach als Kinderpflegerin eingestellt wurde. Bis zu meiner Pensionierung arbeitete ich dort begeistert mit. Denn das Lachen der Kinder steckte mich immer wieder an.
Kinder sind so wunderbar offen, ehrlich und liebevoll, ich musste sie einfach alle liebhaben! Nur zu gern erinnere ich mich an diese Jahre und all die schönen Erfahrungen.
Nachdem unser Haus abbezahlt und die Kinder aus dem Gröbsten heraus waren, gingen und gehen mein Mann und ich gerne auf Reisen. Wir waren in Rom, Spanien, Griechenland, Tunesien, Kroatien, am Nordkap und im Donaudelta in Rumänien. Auch etliche Städtereisen in Deutschland haben wir schon gemacht! Als nächstes Ziel steht für mich schon Lourdes in Frankreich fest.
Meine Freizeitbeschäftigungen halten mich fit und auch auf Trapp
Als erstes ist da mein Oma sein, dann bin ich Alltagsbegleiterin, beschäftige mich mit Seifensieden, singe im Chor, spiele gerne Rommee, bastle, kegle, sportle, lese gern und lerne sogar noch das Klarinetten spielen.
Auch Kreuzworträtsel löse ich mit Leidenschaft und natürlich arbeite und freue mich auch ganz oft in und an meinem Garten.
Aber auch die Arbeit als Schöffin am Gericht in Amberg ist mir eine Ehre. Ich finde sie immer spannend und auch verantwortungsvoll.
Hahnbach ist mir zur echten Heimat geworden, ich fühle mich sehr wohl hier, es gibt so viele Vereine und es ist ein Markt, der einem alles bietet, was man so zum Leben braucht!
Gern bin ich auch in Vereinen dabei, wie dem Frauenbund, dem Kneippverein, dem Förderverein, den Marktbläsern, der AOVE und dem Obst- und Gartenbauverein.
Auch bei den Salesianern Don Boscos, der Rumänienhilfe und dem Roten Kreuz bin ich Mitglied.
Für mein Leben bin ich täglich dankbar und ich wünsche mir, dass sich die Menschen wieder mehr auf das Wesentliche besinnen.
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