Fronleichnam 2022 wieder mit einer Prozession durch den Markt

Fronleichnam 2022

Die Pfarrgemeinde St. Jakobus Hahnbach feierte bei herrlichem Sonnenschein wieder das Fest Fronleichnam mit einer Prozession mit Monstranz durch den Markt, so wie man es seit ungezählten Jahren kennt.

Nach der Eucharistiefeier  mit anschließender Prozession mit dem Allerheiligsten zu den drei Altären im Markt endete die Fronleichnamsfeier feierlich mit dem „Te Deum“, Segen und dem „Großer Gott, wir loben dich“ wieder in der Pfarrkirche St. Jakobus.

Hintergrund zu Fronleichnam

Der Mystikerin Juliana von Lüttich (1193 – 1258) war die Verehrung der Eucharistie, wie sie diese in Visionen gesehen hatte, ein wichtiges Anliegen. Sie hatte in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Jesus habe ihr dazu erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute und der dunkle Fleck das Fehlen eins Festes des Altarsakraments.

Die Heilige überzeugte zuerst den Bischof und dann sogar den Papst ein Fest „Fronleichnam“ einzuführen. Dabei sollte der „Leib Christi“, was ja Fronleichnam bedeutet, in der Hostie der Monstranz in feierlicher Prozession durch die Straßen getragen werden.

1246 war es dann soweit: eine „Liturgie des Schauens und Bekennens“ in Lüttich sollte anregen, das Geheimnis des Glaubens „mit allen Sinnen“ erleben zu dürfen. 1264 erhob es Papst Urban IV. zum Fest für die Gesamtkirche. Auslöser war das Blutwunder von Bolsena, das im Jahr zuvor anerkannt worden war.

Dazu wurden Straßen und Häuser festlich geschmückt. Die christlichen Vereine formierten sich dazu verstärkt in der Reformationszeit und dann wieder im Nationalsozialismus zu dieser „Demonstration des Glaubens“. In festlichem Zug wurde und wird nach einer heiligen Messe der Leib Christi in Form einer großen Hostie in der Monstranz unter einem Baldachin, dem so genannten Himmel, durch die Straßen getragen und an Altären an den Straßen hielt man zu dem Vortrag der vier Evangelien und dem eucharistischen Segen inne.

Ein neuer, festlicher, anderer Blick auf die Wirklichkeit sollte mit der gewandelten Hostie die Menschen verwandeln, da „Bilder mehr wandelnde Kraft als Worte“ haben. Auch die Schönheit der Schöpfung sollte dabei bewusst wahrgenommen werden, um die Welt hoffnungsvoll (wieder neu) zu erleben.

„Der gläubige Katholik schreitet so“, wie Karl Rahner es formulierte „alle irdischen Dimensionen seines Daseins heiligend ab und trägt das Heilige in sein ganze Welt hinein. Er verschränkt in der Prozession die Räume und Vollzüge seines Daseins“. Auch könne dann deutlich werden, dass wir hier keine bleibende Stätte haben. Wir sind die, die auf Erden nur wandern und sich immer wieder, wie die Hostie, wandeln lassen müssen. Menschsein heiße eben, sich wandeln zu lassen, und Vollkommenheit, sich oft gewandelt zu haben, war die Überzeugung jenes großen Theologen.

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