Wetterschicksal am Bennotag, 16. Juni 1812 - Bennoamt am Freitag, 17. Juni 2022 in der Frohnbergkirche

Seit genau 210 Jahren gedenken die Hahnbacher alljährlich am 16. Juni eines schlimmen Unwetters, das noch immer schaudern lässt. Doch dieses Jahr kann das so genannte Bennoamt wegen des zeitgleichen Fronleichnamsfest nicht am heutigen Fohnleichnamstag,  16. Juni stattfinden. Erst am Tag danach, dem 17. Juni 2022 ist um 19:00 Uhr in der Frohnbergkirche der traditionelle Bittgottesdienst.

Am 16. Juni 1812, am Namenstag des Heiligen Benno, erlebte Hahnbach und Umgebung damals ein ungemein heftiges Gewitter, das immense Schäden anrichtete. Im Amberger Wochenblatt war damals zu lesen:

„Das Hochgewitter dauert von 6 bis 10 Uhr abends und schlug den ganzen reichen Flursegen, der durch Arbeitsamkeit bekannten dortigen Einwohner in Grund und Boden hinein. Die Schloßen (Hagelkörner) fielen wie wälsche Nüsse (Walnüsse) so groß und lagen an vielen Orten drei Schuhe hoch. Noch am folgenden Tage sah man dieselben wie große Bleikugeln ein und auch eineinhalb Schuh hoch liegen.

Das von den Anhöhen zusammengeschossene Wasser richtete Verwüstungen an, welche schwer zu beschreiben sind. Starke gemauerte Brücken wurden umgestürzt und Quaderstücke von drei bis vier Schuhen in die Länge bei 200 Schritte weit mit fortgewälzt; in hoch gelegenen Felsenkellern schwammen Bierfässer im Wasser; auf Chausseen (befestigten Straßen) brauste da Wasser, wie in wilden Strömen; ganze Strecken Chaussee wurden eingestürzt; das Wasser erreichte in wenigen Minuten eine Höhe, daß es Menschen bis an den Hals ging, und dem Vieh über den Rücken zusammenschlug.

Beim Ablauf des Wassers wurden Fische auf Strassen, Gassen und Feldern gefangen, einiges Vieh ertrank, und ein Mensch wurde nur mit harter Not gerettet. Der Schaden geht in viele – viele Tausende, und ist um so empfindlicher, da diese Gegend in den letzten Kriegen und durch Durchmärsche besonders gelitten hat.“

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AWZ-HAHNBACH