Maria Falk "Paulersen Mare" verstorben

Eine echte Hahnbacher Institution war Maria Falk, bekannt als „die Paulersen Mare“

Nun ist sie gegen Mittag am 27. Juni 2022 im hohen Alter von 95 Jahren ruhig im Altersheim in Sulzbach-Rosenberg verstorben.

Über Jahrzehnte hinweg war sie der Mittelpunkt im Gasthaus in der Rathgasse. Vor dem ersten Weltkrieg hatte dieses sogar die Haus Nummer 1 in Hahnbach und war eine Brauschenke des Brauereibesitzers Anton Ritter, sen..

Von 1926 bis 1960 war ihr Vater Georg Kotz dort der Wirt. Seine Frau Anna Siegert kam von der Mühle in Kümmersbuch und schenkte ihm zwei Töchter. Maria wurde vor ihrer Schwester Elisabeth am 15. März 1927 als älteste Tochter geboren. Nur zu gerne wäre sie Landwirtin geworden, wie sie immer versicherte. Deshalb besuchte sie nach der Volksschule in Hahnbach die Amberger Landwirtschaftsschule.

Doch nachdem sie 1954 den Sattlermeister Josef Falk geheiratet hatte, betrieb sie mit ihm das Wirtshaus „Zum Paulersen“. 1972 starb jedoch Josef Falk viel zu früh und Maria Falk wurde zunehmend „Wirtin aus Leidenschaft“. Sie kochte, backte, unterhielt sich gerne mit ihren Gästen und schien bis ins hohe Alter unverwüstlich zu sein. Lange Zeit war sie dort von früh bis spät der Mittelpunkt im „Gasslwirtshaus“, dem sogar ein eigenes Gassllied gewidmet wurde.

Nicht ohne Grund bekam der Treffpunkt bald schon auch den Beinamen „zweites Rathaus“, da dort natürlich oft politisiert und diskutiert wurde.

Wie selbstverständlich war sie zudem Mitglied in vielen Vereinen. Besonders freute sie sich, wenn Chöre und Musikanten bei ihr einkehrten. Konsequenterweise wurde dem Gasthaus anlässlich ihres 80. Geburtstags der Titel „Musikantenfreundliches Wirtshaus“ verliehen. Nicht nur zu ihren runden Geburtstagen spielten ihr dort auch die von ihr sehr geschätzten Hahnbacher Marktbläser manches Ständchen.

Bekannt war zudem der Paulersen Ausschank „vorm Schustermattes“ beim Marktfest an Jakobi. Bei der Bergfestwoche im August auf dem Frohnberg war in und um die Paulersenbude einer der beliebtesten Treffpunkte für Jung und Alt.

Aber immer mehr war sie auf die Hilfe ihrer Verwandten Heidi Wild und Martina Aures und auch der Nachbarin Inge Pfaffengut angewiesen, welche den Betrieb noch lange am Laufen hielten. Aber gerne holten sie Maria Falk, soweit möglich, immer wieder in „ihre Stubn“, wo sie „wirklich daheim“ war und garantiert die längste Zeit ihres Lebens verbracht hatte.

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AWZ-HAHNBACH