Frohnbergfest 2022: Fußwallfahrten am ersten Bergfestsonntag auf den Frohnberg

Fußwallfahrten auf den Frohnberg - Werner Koller aus Ursulapoppenricht ist schon Jahre lang dabei

Auch dieses Jahr finden am ersten Sonntag wieder Fußwallfahrten auf den Frohnberg statt. Aus Nord-West kommen Pilger aus Iber, Dürnsricht, Pickenricht und Luppersricht, aus Nord-Ost die Süßer, aus Nord kommen die Vilsecker und aus östlicher Richtung die Gebenbacher Wallfahrer. Aus süd-östlicher Richtung ist alle Jahre eine Gruppe ab Ursulapoppenricht unterwegs.

Viele davon sind treue Wallfahrer und auch Werner Koller ist schon Jahre lang dabei. „So lang wie es geht“, betonte er, werde er am ersten Sonntag auf den Frohnberg zum vormittäglichen Hauptgottesdienst pilgern und auch in einer kleineren Gruppe wieder zurückgehen.

Abmarsch ist um 8 Uhr in Ursulapoppenricht, wo es über Godlricht, wo weitere hinzustoßen, weitergeht, um dann gegen 9.15 oder 9.30 Uhr rechtzeitig vor dem 10 Uhr Gottesdienst anzukommen.

Organisieren würde die Wallfahrt seine Frau Maria und die Speckshoferin Gabriele Spieß. Diese bereite jedes Jahr neue ansprechende (Marien)Lieder und Gebete für unterwegs vor.

Man gönne sich zwischendurch sehr wohl eine kurze Trinkpause, auch sei noch nie jemand kollabiert, ganz erschöpft gewesen oder hätte über Blasen geklagt, weiß Koller. Alle seien gerne dabei und es gehe allen bisher „einfach nur gut“.
„Wie alle, habe ich doch auch genügend Anliegen, die ich auf den Berg hinauftrage, um sie dort beim Herrgott abzuladen“ versichert er.

Jedes Mal komme er und auch seine Mitpilger dann aufgebaut und gestärkt vom Berg zurück. Nach dem gemeinsamen Besuch der Eucharistiefeier kehre man in Familiengruppen ein und in einer kleineren Gruppe geht es danach auch wieder zu Fuß zurück.

Die Ursulapoppenrichter würden auch auf den Maria-Hilfberg und auf den Mausberg pilgern, erzählt Koller und auch da „singen und beten wir selbst bergauf, auch wenn man da manchmal schon recht schnaufen muss“ lacht er.

Hintergrund

„Pilgern ist beten mit den Füßen!“ liest man öfter. Doch es sind wahrlich nicht nur die Füße, die beteiligt sind. Denn „der Weg ist das Ziel“ gilt auch hier. Die Erfahrung, dass man sich anstrengen, den Alltag unterbrechen muss, um wegzugehen, ist dabei ein ganz wichtiges Element. Es gilt immer eine gewisse Schwelle zu überschreiten, um sich zu ergehen, um etwas zu erfahren, was Gewohntes überschreitet.

Darum ist die Erfahrung, die man macht, wenn man mit dem Auto oder Bus bis fast vor die Kirchentüre fährt, nicht die gleiche, als wenn man sich zu Fuß oder mit dem Rad nähert. Man wird dann nämlich den spirituellen Kraftort gar nicht so recht wahrnehmen können, als wenn man sich ihm langsam und vielleicht gar betend nähert.

Erst dann sind meist tiefere Heilungen möglich, auch wenn man diese von außen nicht sehen kann. Erst dann wird man verändert wieder zurückgehen können, um anders und bewusster, ja gesundeter zu leben.

Helfen können hier auch jene Geschichten, welche Votivtafeln erzählen. Sie berichten von Heilung, Dank oder Rettung und geben den Betrachtern Hoffnung und spenden Trost. Dabei wäre darüber hinaus eine rein naturwissenschaftliche Prüfung ohne Belang. Ihre Kernaussage ist nämlich anderer Natur. Diese kann tiefes Vertrauen, geschenkten Sinn und ein (erneutes) Wissen um eine tragende Kraft vermitteln, welche weit und oft lange tragen kann.

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