Gemeinsame „Winter-Wunder-Wanderung“ von Familien der Schulkinder aus der Hahnbacher Kindertagestätte „Klapperstörche“ des BRK

Märchenerzählung von Frau Mildner am Wenkmann-Marterl

Zu einer Winterwanderung rund um den Frohnberg, um den noch ein Hauch von Schnee und Winter zu entdecken war, lud das Team der „Starken Tiger“, aus der Schul- und Hortbetreuung, die Schüler mit ihren Eltern ein.

An einem Freitag-Nachmittag traf man sich dazu mit den Erzieherinnen an der ersten Kreuzwegstation unterhalb des Frohnbergs.

Von Hahnbacher „Urgesteinen“, nämlich der Ortsheimatpflegerin Marianne Moosburger und der ausgebildeten Märchenerzählerin Gretl Mildner, wurden sie dort herzlich empfangen und begrüßt.

Marianne Moosburger begann mit geschichtlichem Wissen rund um den Frohnberg und erzählte, dass im Mittelalter dort mehrere „Kapellala“ standen. Auf Befehl des kalvinischen Kurfürsten Ottheinrich (1502 – 1559), der äußerst verschwenderisch lebte und immer Geldsorgen hatte, sollten diese und auch die Frohnbergkirche zum Materialwert verkauft und abgerissen werden.

Da die Kapellen oft als Verstecke für manches Gesindel dienten, kamen die Hahnbacher diesem Befehl gerne nach, doch den Abriss der Frohnbergkirche „verschleppten“ sie solange, bis ihn niemand mehr forderte.

Auch verwies sie auf die alten unbefestigten Wege, die vom Bettelweg am Ochsenschlag kamen und weiter nördlich des Frohnberg bis nach Nürnberg oder Mainz gingen. Auf ihnen wurden im Mittelalter Tausende von Schlachttieren aus Böhmen bis in die Großstädte getrieben.

Auch gab es da die „Grundrua“, das heißt, wenn die Achse eines Gefährts dort „auf Grund“ ging, „ging sie praktisch zugrunde“ und der Grundherr durfte den Inhalt des Wagens kassieren. Kein Wunder, dass die Besitzer der angrenzenden Grundstücke sich nur widerwillig um das „Scharwerk“, das ist die Instandhaltung der Wege, kümmerten und so Hohlwege, also tiefe Schneisen entstanden.

Dann gab es dort bald auch „Hohlwegluarer“, also Wegelagerer, die an diesen Hohlwegen den Trecks auflauerten, sie überfielen und ausplünderten. Deshalb wird manchmal sogar noch bis heute ein hinterhältiger Mensch als „Hohlweglouerer“ bezeichnet. Doch diese gäbe es in Hahnbach und Umgebung schon lange nicht mehr, versicherte Moosburger.

Auch am Zuckerweiher und am „Wenkmann-Marterl“, gab es von Moosburger Wissenswertes aus der Ortsgeschichte zu berichten, vom letzten Halt vor dem Galgenberg in Sulzbach oder dem alten Schutzwall um den Frohnberg.

Gretl Mildner rundete gekonnt, spannend, amüsant und engagiert die Wegstationen mit frei erzählten Märchen ab. Da hörte man von der „Fliege und dem Esel“, dem „Handschuh im Schnee“, der „Steinsuppe“ und auch dem „Bräutigam für Fräulein Maus“. Nicht nur Kinder waren dabei immer ganz Ohr, da Mildner sie geschickt einbezog und Groß und Klein gerne bei Refrains und mit Gesten mitmachten.

Herzlichkeit am Zuckerweiher

Zur gemütlichen Einkehr in der Frohnbergwirtschaft angekommen, faszinierte Moosburger die Kinder noch mit Schilderungen der Burg auf dem Frohnberg oder dem Besuch des Kaisers Barbarossa im Februar des Jahres 1189.

Schulkinder und Erzieherinnen dankten den beiden Hahnbacherinnen mit einem kleinen süßen DANKESCHÖN.

Die „Winter-Wunder-Wanderung“ rund um den Frohnberg hatte, nach Meinung aller, für einen wunderbaren und abwechslungsreichen Nachmittag gesorgt.

Alle stimmten zu, dass es auch im Winter DAHAM viel zu erleben gibt. Aber: Man muss sich dafür auf den Weg machen!

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