„Es ist ein Ros entsprungen“ - Vorweihnachtliches Konzert des Gemischten Chors in St. Jakobus

Unter dem Motto „Es ist ein Ros entsprungen“ feierte der Gemischte Chor Hahnbach die vorweihnachtliche Zeit in der Hahnbacher St.Jakobus-Pfarrkirche. Mit Dr. Christof Weiß an Orgel und E-Piano und zu besinnlichen Worten von Pfarrer Dr. Christian Schulz wurden die zahlreichen Zuhörer gut auf den Advent und die kommende Weihnachtszeit eingestimmt.

Ruhig, besinnlich und thematisch klar eröffnete Christof Weiß an der romantischen Kirchenorgel mit einem Choralvorspiel zum Thema den Abend. Pfarrer Dr. Schulz wünschte allen, sich ins Weihnachtsgeheimnis hineinführen zu lassen. Jesus, der Spross aus dem Hause Jesse, dem Vater König Davis, welche vom Propheten Jesaja geweissagt wurde, solle in adventlicher Vorfreude in den Herzen der Zuhörer entspringen.

Informativ und abwechslungsreich hörte man in Wort, Lied und Kompositionen die Geschichte des bekannten Weihnachtsliedes. Die Entstehung seines Textes im 15. Jahrhundert, die Verbreitung durch Michael Prätorius im 16. Jahrhundert, die verschiedenen Interpretationen im 19. und 20. Jahrhundert von Johannes Brahms, über Carl Orff, Johannes Petzold, Jan Sandström und Hugo Distler vermittelte Andreas Hubmann abwechslungsreich.

Volksgesang, Chorsätze, Orgel und die Solisten Simone Schön, Brigitte Maluche, Peter Seidel und Reinhold Folger wechselten einander gut ab und nahmen alle mit auf die Jahrhunderte alte Reise des wohl auf einer Volksweise basierenden Liedes bis in unsere Tage.

„Zur Besinnung kommen“ sei äußerlich nicht schwer, meinte Pfarrer Dr. Schulz, doch sei es wichtiger, „tiefer zu gehen und den Sinn von Weihnachten neu zu entdecken“, der bereits allen „von dem, der da gekommen ist“, nämlich Jesus, geschenkt wurde.

Die acht Hahnbacher Sänger des Gemischten Chors trugen, begleitet von Dr. Weiß am E-Piano, mehrstimmig, sonor, klar, sensibel und harmonisch „Ein Stern strahlt in der Dunkelheit“ aus Jamaika, „Wasma adjelie“ aus Ghana und die bekannte deutsch-englische Weise „Fröhliche Weihnacht“ vor.

Mit Leonard Bernsteins „One hand, one heart“ schuf Dr. Christof Weiß meditativ und warm nachklingend einen guten Übergang zum dritten Teil des Abends.

Pfarrer Dr. Schulz verwies mit „Gedanken zum Advent“ von Wolf Bierman auf den verstörenden Aspekt der Zeitenwende „mit Gott als letztem Wort“ hin. Weihnachten verlange von allen Menschen „menschlicher zu werden“, so der Seelsorger und „Jesu Liebe weiter zu tragen“. Dann würde „wahrhaft Weihnacht und der Mensch ließe den Menschen wieder aufleben“.

Begleitet vom E-Piano besangen die 29 Sängerinnen und Sänger in sieben passenden Liedern weltweite Weihnachtsfreude. „Vamos pastorcillos“, eine Hirtenweise aus Spanien, das hervorragend nachempfundene Glockenspiel „Carillon de Vendôme“ aus Frankreich, das aus Deutschland stammende „Menschenkind, im Stall geboren“ und das polnische „Als die Welt verloren“ kamen durch perfekten, innigen und jubilierenden Vortrag beim Publikum bestens an.

„In the bleak midwinter“ hieß ein weiteres Lied aus England und das deutsche „Süßer die Glocken nie klingen“ erfreuten mit sanften und einfühlsamen Vortrag.

Guter Abschluss war das Gospel „O happy day“ mit den Solistinnen Simone Schön und Rosi Jung, mit dem sich der Chor stimmgewaltig und swingend verabschieden wollte.

Minutenlanger Applaus verlangte eine Zugabe und Hugo Distlers „Das Röslein, das ich meine“ entließ nach fast eineinhalb Stunden die Zuhörer in die verschneite Winternacht.

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Solistinnen Simone Schön (links) und Rosi Jung

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AWZ-HAHNBACH