(Teil1) "Geschichte und Geschichten" von und aus Hahnbach von Marianne Moosburger

... warum liegt Hahnbach nicht auf dem Frohnberg oder dem Ochsenschlag? - Fortsetzung (1)

Schauen wir uns kurz die Zeit damals an

Die „Stilllegung“, bzw. das Schlagen in mehreren Schlachten der letzten Invasoren Westeuropas, im Westen der Normannen 911 durch Eingliederung ins Westfränkische Reich als Lehensleute, im Osten der Ungarn 955 durch die seit 911 annähernd vereinten Deutschen in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg, ermöglichte dem von Rom zivilisatorisch und kulturell geprägten lateinischen Westen die breite Wiederanknüpfung an Zivilisation und imperiale Herrschaft.

Um 1000 war auch die Christianisierung Europas fast abgeschlossen, (bis auf die weitgehend isolierten baltischen Völker.)

Zwischen 950 und 1300 erlebte Europa eine wirtschaftliche Blüte, bei der die Bevölkerung (besonders in den Zentren) bis um das Doppelte wuchs.

Gründe hierfür gehen bis auf Karl den Großen zurück, der durch die Einführung des einheitlichen Silberdenars in seinem Großreich den üblichen Tauschhandel mit Naturalien ablöste und so erst größere Handelsverbindungen ermöglichte.

Zwei Erfindungen revolutionierten zudem die Landwirtschaft:

Die (aus China stammende) Erfindung des Brustgeschirrs der Pferde mit dem gepolsterten Kummet und die norddeutsche Erfindung, ein neuer Pflug mit einem Streichblech aus Eisen, der besonders bei schweren Böden die Fruchtbarkeit deutlich erhöhte.

Erstmals –seit der Völkerwanderung bei der die Felder verödeten– erzielte die Landwirtschaft wieder nennenswerten Überfluss, mit dem gehandelt werden konnte, und die Landwirtschaft selber brauchte neue und bessere Geräte.

Es entstanden daraus letztendlich die verschiedenen Handwerksberufe, die sich in Zünften, das sind Gewerbevereinigungen, zusammentaten, um ihr Wissen und Können zu schützen (ähnlich der heutigen Patentrechte).

Die Klöster, deren erste Gründungen schon im 7. und 8. Jahrhundert erfolgten, entwickelten sich immer mehr zu kulturellen Zentren. Sie waren es, die Wissen aus vielen Teilen der Erde (nicht zuletzt durch Wandermönche), auch aus der byzantinischen und islamischen Welt durch ihre Kontakte weiterleiteten.

In den Klöstern wurde auch selber viel geforscht, die Heilpflanzen der Klostergärten erfahren ja derzeit eine Wiederentdeckung. Für die Landwirtschaft, aber auch für viele andere Berufe waren sie die ersten „Fachschulen“.

A propos Fachschulen: damals entstanden auch bereits die ersten Universitäten: 1119 in Bologna, 1150 in Paris, 1348 in Prag und 1365 in Wien.

Zur Entstehung Hahnbachs oder warum liegt unser Ort nicht auf dem Frohnberg oder dem Ochsenschlag?

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